Farbfernseher
mit 67 cm-Bildröhre, PAL-Dekoder, acht Speicherplätze, Infrarot-Fernbedienung,
Kopfhörer- und TA/TB-Anschluss
Neben dem regulären Vertrieb in RFT-Geschäften der DDR
wurde der Colorlux IF 4010 auch im GENEX-Katalog angeboten. Über
die GENEX Geschenkdienst GmbH konnten Bundesbürger DDR-Waren aller Art
gegen D-Mark erwerben und diese dann als Geschenk direkt an DDR-Adressen
liefern lassen. Dieses für den DDR-Außenhandel wohl sehr einträgliche Geschäft
wurde über die Jauerfood Kopenhagen vermittelt, die auch die
Bestellhotline mit dänischer Landesvorwahl betreute. Hier war z.B. der Colorlux
für 2.180,- DM erhältlich. In der Produktbeschreibung des Kataloges von
1986 heißt es hierzu: „Mehr Sehvergnügen durch mehr Bild – Farbfernsehgerät
Colorlux IF 4010 – für SECAM/PAL-Empfang mit 67-cm-Inline-Bildröhre; brilliante
Farbwiedergabe über den gesamten Bildschirm; 8 Programmspeicherplätze stehen
zur Verfügung, die wie alle anderen Funktionen über die Infrarot-Fernbedienung
abrufbar sind; zusätzliche komplette Bordbedienung; Mittelwertsteller für
Normalbild: Helligkeit, Farbe, Kontrast, Lautstärke, Ein/Aus (Bereitschaft) und
Tonstop; mit Anschlussteil für Tonbandgerät und Kopfhörer; Maße (BHT) 780 x 540
x 460 mm“ (Bild oben rechts).
Colormat 4516
Farbfernseher mit 51 cm-Bildröhre, PAL-Dekoder, 16
Speicherplätzen, Infrarot-Fernbedienung, Kopfhörer- und TA/TB-Anschluss
Neben dem regulären Vertrieb in RFT-Geschäften der DDR
wurde der Colormat 4516 auch über die GENEX Geschenkdienst GmbH in
Westdeutschland angeboten. Das Gerät findet sich im GENEX-Katalog von
1986 für 1.600,- DM. In der Produktbeschreibung heißt es hierzu:
„Farbfernsehgerät Colormat 4516 – Ein Konzept für das kleinere Platzangebot;
hervorragende Farbbrillianz, übersichtliche Gestaltung der Bedienzone;
SECAM/PAL-Empfang, 51-cm-Farbbildröhre (Inline), Infrarot-Fernbedienung sowie
komplette Bordbedienung; 16 Programmplätze mit Speicherung und vielen
Automatikfunktionen; Anschlüsse für Kopfhörer und Tonbandgerät; Maße (BHT) 630
x 430 x 460 mm“.
Luxomat 2001
Schwarz/weiß-Fernseher
mit 61 cm-Bildröhre, sechs Speicherplätzen, Kopfhörer- und TA/TB-Anschluss
Neben dem regulären Vertrieb in RFT-Geschäften der DDR
wurde der Luxomat 2001 auch über die GENEX Geschenkdienst GmbH in
Westdeutschland angeboten. Das Gerät findet sich im GENEX-Katalog von
1986 für 450,- DM. In der Produktbeschreibung heißt es hierzu: „Schwarz-Weiß-Fernsehgerät
Luxomat 2001 – Volltransistorisiertes Gerät mit 61-cm-Bild; Senderschnellwahl
durch 6-teiligen Senderspeicher mit freier Wählbarkeit; viele
Automatikfunktionen; Sofort-Bild-und-Ton; Drehregler für Kontrast, Helligkeit,
Lautstärke und Klang; frontseitige Anschlüsse für Tonbandgerät und Kopfhörer;
Maße (BHT) 720 x 490 x 390 mm“.
Debüt 1001
Schwarz/weiß-Fernseher
mit 50 cm-Bildröhre, sechs Speicherplätzen, Kopfhörer- und TA/TB-Anschluss
Neben dem regulären Vertrieb in RFT-Geschäften der DDR
wurde der Debüt 1001 auch über die GENEX Geschenkdienst GmbH in Westdeutschland
angeboten. Das Gerät findet sich im GENEX-Katalog von 1986 für 390,- DM.
In der Produktbeschreibung ohne Bild heißt es hierzu: „Schwarz-Weiß-Fernsehgerät
Debüt 1001 – Große Leistung auf kleinem Raum; mit 50 cm kontrastreichem
Schwarz-Weiß-Bild, 6 Programmplätze frei wählbar; grifig geformte Drehregler
für Helligkeit, Kontrast, Lautstärke und Klang; Programmwahl über 6
Drucktasten; viele Automatikfunktionen; Maße (BHT) 620 x 425 x 360 mm“.
R o b o t r o n - E l e k t r o n i k R a d e b e r g ( R A F E N A )
combi-vision RF 3301
Schwarz/weiß-Fernseher mit 31 cm-Bildröhre, acht
Speicherplätzen, Kopfhörer- und TA/TB-Anschluss
Neben dem regulären Vertrieb
in RFT-Geschäften der DDR wurde der robotron RF 3301 auch über
die GENEX Geschenkdienst GmbH in Westdeutschland angeboten. Das Gerät
findet sich im GENEX-Katalog von 1986 für 250,- DM. In der
Produktbeschreibung heißt es hierzu: „Portables Fernsehgerät schwarz-weiß RF
3301 – Das ideale Fernsehgerät für das kleinere Platzangebot, 31-cm-Bild;
8-teiliger Senderspeicher mit hoher Wiederkehrgenauigkeit, Drucktastentechnik,
12V-Batterieanschluss, geräteeigene Teleskopantenne und Ringdipol,
Anschlussmöglichkeiten für TB (Aufnahme) und Kopfhörer, Gehäuseausführung metallic-farben,
Gewicht 9 kg, Maße 430 x 290 x 260 mm“.
color-vision RC 6073
Farbfernseher
mit 42 cm-Bildröhre, PAL-Dekoder, acht Speicherplätzen, Kopfhörer- und
TA/TB-Anschluss
Neben dem regulären Vertrieb in RFT-Geschäften der DDR
wurde der color-vision RC 6073 auch über die GENEX Geschenkdienst
GmbH in Westdeutschland angeboten. Das Gerät findet sich im GENEX-Katalog
von 1986 für 950,- DM. In der Produktbeschreibung heißt es hierzu: „Portables
Farbfernsehgerät color-vision RC 6073 – für SECAM/PAL-Empfang,
42-cm-Farbbildröhre (inline); hervorragende Kontrasteigenschaften; 8
Programmspeicherplätze mit Speicherung und viele Automatikfunktionen; Kanalwahl
durch Drucktasten; elektronische Feinabstimmung AFC; im Gehäuse eingelassene
Traggriffmulde; Anschlussmöglichkeiten für Kopfhörer und Tonbandgerät; Gewicht
ca. 18 kg, Maße (BHT) 540 x 350 x 400 mm“.
color-vision RC 6075
Farbfernseher
mit 42 cm-Bildröhre, PAL-Dekoder, 16 Speicherplätzen, Infrarot-Fernbedienung,
Kopfhörer- und TA/TB-Anschluss
Neben dem regulären Vertrieb
in RFT-Geschäften der DDR wurde der color-vision RC 6075 auch
über die GENEX Geschenkdienst GmbH in Westdeutschland angeboten. Das
Gerät findet sich im GENEX-Katalog von 1986 für 1.100,- DM. In der
Produktbeschreibung heißt es hierzu: „Portables Farbfernsehgerät color-vision
RC 6075 – für SECAM/PAL-Empfang, 42-cm-Farbbildröhre (inline) und
Infrarot-Fernbedienung sowie komplette Bordbedienung; hervorragende
Kontrasteigenschaften; 16 Programmspeicherplätze mit Speicherung und viele
Automatikfunktionen; elektronische Feinabstimmung AFC; Funktionen der
Fernbedienung: direkte Kanalwahl, Lautstärke, Helligkeit, Kontrast, Farbe und
Optimalautomatik; geräteeigene Doppelteleskopantenne; im Gehäuse eingelassene
Traggriffmulde; Anschlussmöglichkeiten für Kopfhörer und Tonbandgerät;
Innenlautsprecher abschaltbar; Gewicht ca. 18 kg, Maße (BHT) 540 x 350 x 400
mm“.
color-vision RC 9140
Einleitung
der Bedienungsanleitung: „Das tragbare Farbfernsehgerät color-vision RC 9140
bietet Ihnen eine Fülle von hohen Gebrauchswerteigenschaften wie z.B. Einsatz
eines Kabeltuners, digitales Abstimm- und Anzeigesystem mit Mikrocomputer,
scharfe Farbwiedergabe durch Flankenversteilerung, 29 Programmspeicher,
Euro-AV-Anschluss für Videogeräte und Heimcomputer und Abschaltautomatik bei
Sendeschluss. …“ Der RC 9140 wurde
1988 als tragbarer Ableger des großen Color
40 entwickelt und im VEB
Robotron-Elektronik Radeberg bis 1990 produziert. Der Grundaufbau des
Gerätes entspricht hierbei wohl weitestgehend dem schon zuvor produzierten RC 6073. Statt der spannungsgesteuerten
Frequenzabstimmung ohne Fernbedienung oder mit der DDR-Fernbedienung selectron kam hier jedoch erstmals das Digitale Abstimm- und Anzeigesystem (DAAS) in
PHILIPS-Lizenz zum Einsatz. Dieses
ermöglicht die digitale Speicherung von 29 Programmen sowie der Lautstärke- und
Bildparameter. Die entsprechenden Daten werden auf einem RAM-Speicher hinterlegt,
der jedoch noch einen zusätzlichen Stützakku benötigt. Der Kabeltuner empfängt
in 83 Kanälen das VHF-Band 1 und 3, sowie das UHF-Band 4 und 5. Das Gerät
verfügt über einen Decoder für die westeuropäische PAL-Norm sowie auch für die
in Frankreich und Osteuropa übliche SECAM-Norm. Das Bild wird von der
Farb-Bildröhre A38NCR00X05 mit einer
Diagonale vom 38 cm wiedergegeben, die Monoendstufe ist mit dem IC-Verstärker A211D bestückt und als Lautsprecher kam
der sehr kompakte und trotzdem leistungsstarke L 1716 mit 10 VA und 4Ω zum Einsatz. Das Gerät verfügt neben dem
75Ω-Antenneneingang über eine zum Lieferumfang gehörige aufgesteckte
Doppelteleskopantenne, einen SCART-Anschluss und eine Diodenbuchse mit
Aufnahmeausgang, jedoch nicht über einen Wiedergabeeingang. Außerdem existiert
bereits ein Steckplatz für eine Videotextplatine. Die Bedienung der
Grundfunktionen Programmfortschaltung, Sendersuchlauf, Farbe, Helligkeit, Kontrast
und Lautstärke kann direkt am Gerät erfolgen. Zur kompletten Bedienung wird die
im VEB Keramische Werke Hermsdorf
produziert und zum Lieferumfang gehörige IR-Fernbedienung RCS 9085 benötigt. Das gewählte Programm wird permanent über ein
zweistelliges 7-Segment-LED-Display angezeigt. Außerdem lässt sich an der Front
noch ein Kopfhörer anschließen. Der color-vision
RC 9140 war somit der bestausgestattete tragbare DDR-Fernseher, auch wenn
sich ein 38cm-Bilddiagonale in einem 14,5 kg schweren Gerät gegenüber heutigen
Flatscreens natürlich gewaltig relativieren. Mit den zu dieser Zeit üblichen
Geräten aus bundesdeutscher Produktion konnte der RC 9140 aber durchaus mithalten.
Leider
bleiben auch diesem Gerät die typischen Standardfehler nicht erspart. Die
häufigste Fehlerquelle ist hierbei wohl der leichtgängige Netzschalter mit
Wischkontakt und der schon in anderen RFT-Fernsehern
verbaute Zeilentrafo des Typs ÜHA108.
Dieser ist vergossen und platzt gerade beim Betrieb in sehr kalten Räumen gerne
auf. Er lässt sich jedoch noch relativ einfach wechseln. Originalersatz gibt es
z.B. unter rft-ersatzteile.de oder beim POLLIN-Versand. Eine weitere Fehlerquelle, die auch bei funktionstüchtigen
Geräten vorsorglich gewechselt werden sollte, ist der Stützakku des
Abstimmsystems. Dieser ist fast immer ausgelaufen und zerstört hierdurch die
Leiterbahnen der Platine. Er lässt sich jedoch
problemlos durch einen kostengünstigen 1,2V-Knopfzellen-Akku mit Lötfahnen und
geringer Kapazität ersetzen. Insgesamt gesehen ist der RC 9130 aber trotzdem ein zuverlässiges RFT-Gerät, das aufgrund seiner kompakten Abmessung, der guten
Bildqualität und der mittlerweile recht wenigen noch existierenden
DDR-Fernseher auf jeden Fall erhaltenswert ist.
RAFENA color-vision RC 9141
Der
nur 1990 produzierte color-vision RC 9141
wurden gegenüber dem RC 9140 um eine
Videotext-Platine erweitert. Diese ist wie das Digitale Abstimm- und Anzeigesystem (DAAS) eine PHILIPS-Entwicklung. Ursprünglich war
die Bestückung mit einer derartigen Platine bereits beim ansonsten baugleichen RC 9140 geplant, wurde aber auch bei den
Exportgeräten meines Wissens nie umgesetzt. Zum Lieferumfang des RC 9141 gehört statt der Fernbedienung RCS 9085 eine RCS 9083 mit zusätzlichen Videotext-Tasten. Das Gerät trägt statt
der Beschriftung mit RFT und robotron nun wieder den ursprünglichen
Markennamen des Radeberger Werkes RAFENA
(Radio Fernsehen Nachrichtentechnik). Leider war dieses dann auch das
letzte Fernsehgerät aus Radeberg. Das zweite DDR-Fernsehwerk in Staßfurt konnte
sich in der schwierigen Wendezeit dann aber doch wieder behaupten und für die
Gestaltung einiger Geräte den Industriedesigner Luigi Colani gewinnen.
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K e r a m i s c h e W e r k e H e r m s d o r f
RCS 6280
Die
von 1988 bis 1990 im VEB Keramische Werke
Hermsdorf produzierte Infrarot-Fernbedienung RCS 6280 gehörte zum Lieferumfang des Staßfurter
Stereo-Farbfernsehers Color 40. Entsprechend
dem zugehörigen Fernsehgerät verfügt sie über alle grundlegenden Bedien- und
Programmierfunktionen inklusive Videotextsteuerung und Stereo-Balanceregelung.
Die Fernbedienung arbeitet mit dem Digitalen
Abstimm- und Anzeigesystem (DAAS) in PHILIPS-Lizenz
(VTS71-Code). Die Spannungsversorgung
erfolgt über einen 9V-Block.
RCS 6292
Die
Infrarot-Fernbedienung RCS 6292
diente als Ergänzung zur nie in Serie produzierten Fernbedieneinheit HMK-F 200, die wiederum die
HIFI-Kombination HMK 200 steuerte.
Sie ermöglicht die Bedienung der wichtigsten Funktionen des Tuners,
Verstärkers, Plattenspielers und Kassettendecks. Für den Verstärker HMK-V 200 kann die Lautstärke und die
Tonquelle gewählt werden, wobei das integrierte Lautstärke-Potentiometer
hierbei einfach überbrückt wird. Am Tuner kann zwischen UKW, Mittel- und
Langwelle umgeschaltet werden und es lassen sich die gespeicherten Programme wechseln,
am Kassettendeck die grundliegenden Laufwerkfunktionen. Des Weiteren können am
Plattenspieler HMK-PA 2205 alle
grundliegenden Funktionen gesteuert werden.
RCS 6292.1
Die
Infrarot-Fernbedienung RCS 6292.1 auf
Basis der RCS 6292 verfügt weder über
eine Videotextsteuerung noch über eine Stereo-Balanceregelung. Sie wurde
zusammen mit dem zugehörigen Mono-Fernseher über BRUNS in Westdeutschland vertrieben.
RCS 6296
Die
Infrarot-Fernbedienung RCS 6296
entspricht der RCS 6292.1, ihr fehlt
jedoch eine Videotextsteuerung. Auch hier erfolgte der Westexport über BRUNS Hamburg.
Rafena RCS 9082.1
Die IR-Fernbedienung RCS 9082.1 wurde
offensichtlich bei CME in Italien für die Radeberger Fernseher
produziert, nachdem die IR-Sender-Produktion in Hermsdorf zunehmend entfiel.
Sie trägt hierbei den zwischenzeitig wieder verwendeten Markennamen RAFENA
des VEB Kombinat Robotron Radeberg (vormals RAFENA-Werke Radeberg).
Mit der RCS 9082.1 kann neben den üblichen Grundfunktionen der Videotext
und ein Videorecorder gesteuert werden, ein Stereo/Mono-Umschalter und eine
Balanceregelung fehlen jedoch. Eine Bedienung der Staßfurter Stereo-Fernseher
sollte trotzdem problemlos möglich sein, da alle RFT-Geräte dieser Zeit
mit dem Digitalen Abstimm- und Anzeigesystem
(DAAS) mit VTS71-Codeausgestattet sind. Sämtliche
Bedienelemente wurden auf der Rückseite des Sichtkartons aufgedruckt, wodurch
eine separate Bedienungsanleitung entfiel.
RCS 9083
Die
Infrarot-Fernbedienung RCS 9083
gehörte zum Lieferumfang des RAFENA
color-vision RC 9141. Dem zugehörigen Fernsehgerät entsprechend verfügt sie
über alle grundlegenden Bedien- und Programmierfunktionen inklusive
Videotextsteuerung, jedoch fehlt die Stereo-Balanceregelung. Die Fernbedienung
arbeitet mit dem Digitalen Abstimm- und
Anzeigesystem“ (DAAS) in PHILIPS-Lizenz
(VTS71-Code) und wurde erst 1990 im VEB
Keramische Werke Hermsdorf produziert. Die Spannungsversorgung erfolgt über
einen 9V-Block.
RCS 9085
Die von
1988 bis 1990 im VEB Keramische Werke
Hermsdorf produzierte Infrarot-Fernbedienung RCS 9085 gehörte zum Lieferumfang des robotron color-vision RC 9140. Dem zugehörigen Fernsehgerät
entsprechend verfügt sie über alle grundlegenden Bedien- und
Programmierfunktionen, jedoch weder über eine Videotextsteuerung noch über eine
Stereo-Balanceregelung. Die Fernbedienung arbeitet mit dem Digitalen Abstimm- und Anzeigesystem (DAAS) in PHILIPS-Lizenz (VTS71-Code).
Die Spannungsversorgung erfolgt über einen 9V-Block.
RFT TV 400
Die
TV 400 stammt trotz erstmals
vermerktem RFT-Logo nicht mehr aus
Hermsdorfer Produktion Sie wurde zu den auch lange nach der Wende noch in
Staßfurt produzierten RFT-Fernsehern
ausgeliefert und verfügt über eine Videotextsteuerung, jedoch fehlt die
Stereo-Balanceregelung. Kompatibel ist sie z.B. mit den Geräten Color 40,
Colorlux 5220 und 70 VT, ansonsten aber auch mit jedem DAAS-Gerät.
RFT Stassfurt TV 510
Beschreibung folgt
RFT Stassfurt TV 551
Bei
der TV 551 handelt es sich ebenfalls um eine eingekaufte Fernbedienung
zu Nachwende-Fernsehgeräten aus Staßfurter Produkion. Sie funktioniert
lediglich über die Grundfunktionen Programmwahl, Lautstärke und eine
TV/Video-Umschaltung.
A 310 – Stereo-Kassetten-Autoradio
mit Mono-UKW sowie Mittelwellenempfang und Stereo-Deck/-Endstuf ________________________________________________________________________________________________
E T E
A 300 – Mono-Kassetten-Autoradio mit UKW- und Mittelwellenempfang
A 320
12V-Stereo-UKW/Mittelwellen-Kassetten-Autoradio
Neben dem regulären Vertrieb in RFT-Geschäften
der DDR wurde das A 320 auch über die GENEX Geschenkdienst GmbH
in Westdeutschland vertrieben. Die Bezahlung erfolgte hierbei in D-Mark mit
anschließender Lieferung an den angegebenen Geschenkempfänger in der DDR. So
wurden die A 320 im GENEX-Katalog von 1986 für 290,- DM angeboten.
In der Produktbeschreibung heißt es hierzu: „Freude am Klang auf allen Straßen
– Stereo-Autoradiorecorder A 320 – ohne Lautsprecher; MW, UKW;
Stereo-Rundfunk-Empfang, Stereo-Kassettenwiedergabe (nicht für ORWO K 60);
LED-Anzeige; Fest-AFC mit automatischer Abschaltung bei Senderwahl und
Einschaltung nach verzögerter Zeit; Vorrangschaltung für Kassettenbetrieb;
automatische Umschaltung auf Rundfunkempfang bei Motorstop; Ausgangsleistung 2
x 4 W; Anschluss 12 V; Maße (BHT) 180 x 44 x 150 mm; für PKW Trabant nicht
geeignet“ (zu dieser Zeit noch mit 6V-Bordnetz).
A 330 – Stereo-Autoradio mit Stereo-UKW und Mittelwellenempfang, aber ohne
Kassettenteil A 341 tournee – Mittel- und
Kurzwellen-Autoradio mit Mono-Endstufe ________________________________________________________________________________________________
A n t e n n e n w e r k e B a d B l a n k e n b u r g
A 321 - Autoradio,
identisch mit A 320 von ETE A 345 - Autoradio, identisch mit A
330 von ETE, jedoch Mono, aber zusätzlich mit VRF (Verkehrsfunk,
mittels Stereo-Decoder A290D) ACR 20 Greifenstein – Stereo-Kassetten-Autoradio,
Lizenznachbau des Blaupunkt Heilbronn SQM 39
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M i k r o e l e k t r o n i k M ü h l h a u s e n
Hersteller
von Röhren, später von Heimcomputern wie z.B. dem KC 85 (Bild) und Taschenrechnern, die zum Teil auch exportiert
wurden; Nach der Wende wurde der Betrieb aufgespaltet, wobei die entsprechenden
Unternehmen heute noch Maschinensteuerungen, Wasserzähler, Rohrleitungen und Weiteres
produzieren.
Minirex 73
Minirex 74
Minirex 75
konkret 100
konkret 200
konkret 400
konkret 600
ЭлектроникаБ3-19М (Electronica B3-19M)
Der
Taschenrechner B3-19M ist die russische Variante des konkret 600
(vermutlich nur umtypisiert und nicht direkt beim Moskauer Hersteller Электроникаin Lizenz produziert).
MR 201
MR 410
MR 411
Tesla MR 411
Der Taschenrechner MR 411 aus dem VEB Mikroelektronik “Wilhelm
Pieck” Mühlhausen wurde in der Ex-ČSSR über TESLA mit identischer
Typenbezeichnung vertrieben. Der einzige Unterschied zur DDR-Ausführung besteht
im höheren Gehäuse mit leicht angewinkelter Front ähnlich den DDR-Tischrechnern.
Die Front blieb hierbei inklusive der Beschriftung komplett unverändert.
MR 4110
Der
um 1988 im VEB Mikroelektronik Mühlhausen produzierte Tischrechner MR 4110 entspricht technisch
weitestgehend dem Taschenrechner MR 411.
Das Gerät verfügt jedoch über ein geändertes Gehäuse mit diagonalem Bedienfeld
und Standfläche. Die beim MR 411 noch
separat ausgeführten Tasten für die Zeitkorrektur und Stoppuhr wurden beim MR 4110 als Zweitfunktionen auf die
Tasten „-“, „:“, „x“, „+“, „=“ und „%“ gelegt. Außerdem erfolgt die
Spannungsversorgung nicht mehr über Knopfzellen, sondern über zwei R6-Mignonbatterien,
was gerade aufruund des Dauerbetriebs der Uhr sinnvoll ist.
Tesla MR 4110
Der Tischrechner MR 4110 aus dem VEB Mikroelektronik “Wilhelm
Pieck” Mühlhausen wurde in der Ex-ČSSR mit identischer Typenbezeichnung
über TESLA vertrieben.
MBO MR 4110
Der MR 4110
wurde über die MBO International aus
München/Deisenhofen auch in Westdeutschland vertrieben. Ein Verweis auf den
ursprünglichen Hersteller aus Mühlhausen fehlt hierbei komplett. Parallel gab
es auch noch Geräte ganz ohne Herstellerangaben und Angaben zum Importeur (MBO).
MR 412
Tesla OKU 209 (MR 412)
Der Taschenrechner MR 412 aus dem VEB Mikroelektronik “Wilhelm
Pieck” Mühlhausen wurde über TESLA in der Ex-ČSSR mit identischer
Typenbezeichnung vertrieben. Der einzige Unterschied zur DDR-Ausführung besteht
im höheren Gehäuse mit leicht angewinkelter Front ähnlich den DDR-Tischrechnern.
Die Front blieb hierbei – abgesehen von der Beschriftung – komplett
unverändert. Die Spannungsversorgung erfolgte vermutlich über zwei R6-Mignonbatterien.
MR 413
Tesla MR 413
Der Taschenrechner MR 413 aus dem VEB Mikroelektronik “Wilhelm
Pieck” Mühlhausen wurde in der Ex-ČSSR über TESLA mit identischer
Typenbezeichnung vertrieben. Der einzige Unterschied zur DDR-Ausführung besteht
im höheren Gehäuse mit leicht angewinkelter Front ähnlich den DDR-Tischrechnern.
Die Front blieb hierbei inklusive Beschriftung komplett unverändert. Die
Spannungsversorgung erfolgte vermutlich über zwei R6-Mignonbatterien.
MR 4130
Der
um 1989 im VEB Mikroelektronik Mühlhausen produzierte Tischrechner MR 4130 entspricht technisch
weitestgehend dem Taschenrechner MR 413.
Das Gerät verfügt jedoch – wie der MR
4110 - über ein geändertes Gehäuse mit diagonalem Bedienfeld und
Standfläche. Auch die beim MR 413
noch separaten Tasten für die Zeitkorrektur und Stoppuhr wurden beim MR 4130 als Zweitfunktionen auf die
Tasten „-“, „:“, „x“, „+“, „=“ und „%“ gelegt. Außerdem erfolgt die
Spannungsversorgung nicht mehr über Knopfzellen, sondern über zwei
R6-Batterien, was gerade durch den Dauerbetrieb der Uhr sinnvoll ist. Vom MR 4110 unterscheidet sich der MR 4130 wiederum durch die 24h- statt 12h-Zeitanzeige.
Tesla MR 4130
Der Tischrechner MR 4130 aus dem VEB Mikroelektronik “Wilhelm
Pieck” Mühlhausen wurde in der Ex-ČSSR über TESLA mit identischer
Typenbezeichnung vertrieben.
MR 420
MR 510
MR 511
Der Taschenrechner MR 511 entspricht technisch weitestgehend dem Tischrechner MR 5110. Auch die Bedienfeldanordnung
wurde in das deutlich kleinere Gehäuse weitestgehend übernommen. Die
Spannungsversorgung erfolgt über zwei Knopfzellen des Typs SR54S. Zum Lieferumfang gehörte ein braunes Kunstlederetui.
Tesla MR 511
Der Taschenrechner MR 511 aus
dem VEB Mikroelektronik “Wilhelm Pieck”
Mühlhausen wurde in der Ex-ČSSR über TESLA
mit identischer Typenbezeichnung vertrieben.
MR 513
Der
Taschenrechner MR 513 entspricht
technisch weitestgehend dem Tischrechner MR
5130. Auch die Bedienfeldanordnung wurde in das deutlich kleinere Gehäuse
weitestgehend übernommen. Die Spannungsversorgung erfolgt über zwei Knopfzellen
des Typs SR54S. Vom MR 511 unterscheidet sich der MR 513 wiederum durch die 24h- statt 12h-Zeitanzeige.
Zum Lieferumfang gehörte ein braunes Kunstlederetui.
MR 609
Schulrechner SR 1 (MR 609)
Der
MR 609 wurde in der DDR zum deutlich niedrigeren Preis von 123,- M als SR
1 vertrieben und wurde zum Standardrechner der Polytechnischen
Oberschule. Voraussetzung für den vergünstigten Kauf war aber wohl ein Schulberechtigungsschein.
Tesla MR 609
Der Taschenrechner MR 609 aus dem VEB Mikroelektronik “Wilhelm
Pieck” Mühlhausen wurde in der Ex-ČSSR über TESLA mit identischer
Typenbezeichnung vertrieben. Der einzige Unterschied zur DDR-Ausführung besteht
im höheren Gehäuse mit leicht angewinkelter Front ähnlich den DDR-Tischrechnern.
Die Front blieb hierbei inklusive Beschriftung komplett unverändert. Die
Spannungsversorgung erfolgte vermutlich über zwei R6-Mignonbatterien.
MBO MR 609 (Art.-No. 5290)
Der
MR 609 wurde über die MBO International aus München/Deisenhofen
auch in Westdeutschland vertrieben. Ein Verweis auf den ursprünglichen
Hersteller aus Mühlhauesn fehlt hierbei komplett.
MR 6090
Tesla MR 6090
Der Tischrechner MR 6090 aus dem VEB Mikroelektronik “Wilhelm Pieck”
Mühlhausen wurde in der Ex-ČSSR über TESLA mit identischer Typenbezeichnung
vertrieben.
MR 610
Tesla MR 610
Der Taschenrechner MR 610 aus dem VEB Mikroelektronik “Wilhelm
Pieck” Mühlhausen wurde in der Ex-ČSSR über TESLA mit identischer
Typenbezeichnung vertrieben. Der einzige Unterschied zur DDR-Ausführung besteht
im höheren Gehäuse mit leicht angewinkelter Front ähnlich den DDR-Tischrechnern.
Die Front blieb hierbei inklusive Beschriftung komplett unverändert. Die
Spannungsversorgung erfolgte vermutlich über zwei R6-Mignonbatterien. ________________________________________________________________________________________________
M i k r o e l e k t r o n i k „ K a r l M a r x “
E r f u r t
SC 1 (Schach-Computer 1)
Der SC 1
wurde als ersten Schach-Computer der DDR lediglich in einer Kleinserie zu
Demonstrationszwecken produziert. Das Gehäuse besteht aus einer Holzzarge mit
bedrucktem Alublech-Schachfeld. Die Eingabe der Schachzüge erfolgte noch über
eine seitlich vom Schachfeld positionierte Tastatur, die Ausgabe der Schachzüge
über ein LED-Display.
SC 2 (Schach-Computer 2)
Auf Basis des SC
1 wurde ab 1981 der SC 2 mit
Plastikgehäuse gefertigt, da dieses in der Fertigung deutlich günstiger war. Am
Bedienkonzept mit separater Tastatur und LED-Display hat sich hierbei jedoch
nichts geändert.
Chess-Master G-5003.500 (CM)
Der
Schachcomputer Chess Master G-5003.500 (kurz
CM) wurde ab 1985 als Nachfolger des SC 2 im VEB Mikroelektronik „Karl Marx“ Erfurt (ehemals Funkwerk Erfurt)
produziert. Um sich bewusst von anderen Schachrechnern abzusetzen, kam bei
diesem Gerät ein sehr hochwertig verarbeitetes Holzgehäuse mit
Standard-Schachbrettmaß zum Einsatz. Das Gerät verfügt über ein Sensor-Schachfeld,
das direkt mittels Spielfiguren die Zugein- und -ausgabe erfasst. Hierzu wurden
Hallgeneratoren unter jedem Feld verbaut. Um das 12 mm dicke Schachbrett zu
überwinden, kamen unter dem beidseitigen Furnier Stahlstifte zum Einsatz und
die Figuren besitzen entsprechende Magneten. Die Anzeige der berechneten
Spielzüge erfolgt über jeweils eine LED auf jeden Spielfeld und der Spielzug
wird zusätzlich akustisch quittiert. Über zehn Tasten kann die Betriebsart
gewählt werden. Diese Tasten sind wie folgt belegt: New Game – Spielbeginn, Level
– Spielstärke in acht Stufen, Color
– Farbwahl, Board – Stellungskorrektur/Problemeingabe,
Selfplay – Chess-Master
spielt abwechselnd für beide Seiten, Referee
– CM hat nur Kontrollfunktion, Random – Zufallsgenerator in vier Stufen, Hint – Zugvorschlag, Halt –
Ausgabe eines Sofortzuges durch den CM.
Jede dieser Tasten besitzt eine entsprechende Anzeige-LED. Des Weiteren sind
die acht oberen Tasten zusätzlich mit den Spiel- und Zufallsstufen belegt. Auf
der Hauptplatine wurde als Prozessor die 8bit-CPU UB880D mit einer Taktung von 2,5 MHz verbaut. Zum Speichern des
Programms dienen zehn 1kByte-ROM U505D
und den Arbeitsspeicher von insgesamt 2 kByte liefern vier 1024x4Bit-RAM U214D30 (DDR-Nachbauten des Intel MM2114). Des Weiteren kamen zwei
PIO-Schaltkreise des Typs U855D, ein
4-aus-16-Decoder К155ИДЗ (K155ISD, entspricht dem 74154) und ein 4-fach-NAND-Gatter 74LS00 zum Einsatz. Die Stromversorgung
erfolgt über das 230V-Netz, das der offensichtlich etwas anfällige Trafo 15003.500-1701Bv in 9,3V wandelt und dem
Gerät bereitstellt. An der linken Gehäuseseite findet sich ein mit Samtpapier
ausgelegtes Holzschubfach für die Spielfiguren. Der CM wurde in der DDR für stolze 1.580,- M vertrieben und parallel als
RadiophonChess Master G-5003.500
nach Westdeutschland exportiert. Ein Verweis auf den ursprünglichen Hersteller
und die thüringer Herkunft fehlt hierbei komplett.
Der
RFT Chess Master G-5003.500 wurde auch über die ELCOS
Electronic-Computer-Versand GmbH aus West-Berlin auch in der Bundesrepublik
vertrieben. In einer Anzeige der Zeitschrift Funkschau 24/1986 heißt es
zu dem Gerät, das für 249,50 DM angeboten wurde: „Schachcomputer, hoher
Bedienungskomfort, z.B.: Rochade, Fehlmeldung, Zufallsstufe optisch, 9
Spielstärken u.v.m.“.
Suche für mein Gerät noch 2 LED-Abdeckungen & den kompletten Figurensatz!
Chess-Master G-5003.501
(CM)
Der
Chess Master G-5003.500 wurde später
technisch etwas überarbeitet und als optisch identischer Chess Master G-5003.501 herausgebracht. Das Gerät erreicht dank
Taktung von 4 MHz statt 2,5 MHz eine höhere Rechnergeschwindigkeit. Als
Prozessor kam die 4MHz-CPU UA880D zum
Einsatz.
Chess-Master Tisch (CMT)
Auf Basis desChess Master G-5003.500 gab es auch
einen hochwertig gearbeiteten Schachtisch mit integriertem Rechner. Die
Bedienelemente waren in einem seitlichen Schubfach untergebracht.
Chess Master diamond G-5004.500 (CM diamond)
Der
ab 1987 produzierte Chess Master diamond
G-5004.500 verfügt als Weiterentwicklung des Chess MasterG-5003.500 über
einschiebbare Wechselkassetten mit zusätzlichen Wechselprogrammen wie z.B. dem
Eröffnungs- und Endspielmodul (PM10 & PM11). Außerdem besitzt
das 430 x 347 x 72 mm große Gerät ein 4x16-Segment-LED-Display zur
Spielstandanzeige und für Bedienhinweise. Die Bedienelemente sind wie folgt
belegt: „New Game“ – Spielbeginn, „Level“ – Spielstärke in acht Stufen, „Color“
– Farbwahl, „Board“ – Stellungskorrektur und Problemeingabe, „Selfplay“ – Chess
Master spielt abwechselnd für beide Seiten, „Referee“ – CM hat nur
Kontrollfunktion, „Random“ – Zufallsgenerator in vier Stufen, „Hint“ – Zugvorschlag
und „Halt“ – Ausgabe eines Sofortzuges durch den CM. Die Stromversorgung
erfolgt über ein externes 12 V-Netzteil des Typs G-5502.500. Alternativ kann es mit jedem beliebigen 9 – 13,5 V-Wechselspannungs-
oder 10,5 – 14 V-Gleichspannungsnetzteil betrieben werden. Der Anschluss
erfolgt über einen üblichen Hohlstecker an der rechten Gehäuseseite. Neben dem
Netzteil gehörte das Eröffnungsmodul PM
10 G-5010.500 und der Figurensatz zum Lieferumfang des Gerätes. Der
abgebildete CM diamond wurde am
16.02.1989 produziert und trägt die Seriennummer 9140. Da in der DDR immer noch
ehrlich mit der Seriennummer 0001 angefangen wurde, gehe ich davon aus, dass
die Gesamtstückzahl aller produzierten CM
diamond bei ca. 10.000 Geräten lag (evtl. sogar inkl. CM G-5003.501). Der CM diamond
wurde auch in Westdeutschland für 589,- DM vertrieben.
PM 10Opening G-5010.500 – Eröffnungsmodul für den Chess Master diamond PM 11G-5011.500 – Einspielmodul für den Chess Master diamond AC-Adapter G-5502.500 – 230 V-Netzteil
für den Chess Master diamond
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H a l b l e i t e r w e r k F r a n k f u r t / O d e r ( H F O)
Bildschirmspiel BSS 01
Das ab 1979 im VEB
Halbleiterwerk Frankfurt/Oder (hfo) produzierte Bildschirmspiel BSS 01 war die einzige in der DDR produzierte
Spielekonsole. Der Anschluss an den einen Fernseher oder Monitor erfolgt per
Koaxkabel. Das in der DDR für 550,- M vertriebene RFT TV-Spiel basiert technisch auf dem Schaltkreis AY-3-8500 von General Instruments und verfügt über eine Auswahl aus den
Spielen Tennis, Fußball, Squash und Pelota. Durch das sogenannte CoCom-Embargo
war es der DDR und anderen RGW-Ländern nicht möglich, westliche Schaltkreis
einfach zu importieren. Stattdessen wurden diese umständlich durch eigene Werke
in Erfurt und Frankfurt/Oder nachgebaut. Nach Produktion von ca. 1.000 Konsolen
wurde die Produktion mangels Rentabilität wieder eingestellt. Es gab aber auch
später noch findige Bastler, die diese Geräte nachbauten.
Präsident Printer 6325 & Präsident Printer 6325 VC (robotron K 6319)
Der
im VEB Büromaschinenwerk „Ernst Thälmann“ Sömmerda produzierte robotron
K 6319 wurde über CONRAD electronic auch in Westdeutschland vertrieben.
Im Katalog von 1990 heißt es zu den PRÄSIDENT-Matrixdruckern: „Komplett mit Walzen- und Traktorführung,
Einzelblatt-Einführungsschacht. Druckgeschwindigkeit: 100 Zeichen/Sekunde
(Normalschrift 1/10“), Zeichenraster 9 x 9, Zeichen pro Zeile: 80 (1/10“); 132
(1/17“), Schriftarten: Pica 1/10“; Elite 1/12“, Druckarten: Normalschrift,
Komprimierte Schrift (1/17“), Breitschrift, Doppeldruck, automatisches Unterstreichen,
Exponenten/Indices, Sperrschrift, Near-Letter-Quality. Schrift- und Druckarten
sind miteinander kombinierbar. Hochauflösende Grafik: 480, 576, 640, 720, 960
und 1920 Punktdichte pro Zeile; Druck: bidirektionaler Druck mit logischer
Druckwegoptimierung; Papiervorschub: 1/6“, 1/8“, 7/72“, n/72“, n/216“ (n =
programmierbar).“. Zum Präsident Printer 6325, der mit der
Bestell-Nr. 985830 für 349,- DM
angeboten wurde, heißt es: „IBM-Zeichensatz I und II, Schneider-Befehls- und
Zeichensatz, ATARI ST-Zeichensatz, Amiga-Zeichensatz, 9 internationale Zeichensätze,
Epson-Centronics inkl. Centronics Interface-Kassette und deutschem Handbuch“.
Außerdem gab es mit der Bestell-Nr. 985821 noch den Präsident Printer 6325 VC
für ebenfalls 349,- DM: „100% Commodore-kompatibel, 64er und 128er, interne
Zeichensätze, Epson-Commodore, Epson-Centronics, inkl. Commodore
Interface-Kassette, Kabel, Stecker und deutschem Handbuch“. Zusätzlich waren für
je 99,- DM noch drei verschiedene Präsident
Umrüst-Interfaces erhältlich. „Um
den Präsident Printer 6325 auf ein anderes System umzurüsten, müssen Sie nur
die Interface-Kassette auswechseln. Commodore VC-Kassette, Centronics-Kassette oder
V24/RS232C-Kassette“.
Bedingt
durch die meist hoffnungslos veraltete Netztechnik, den geringen Bestand an
Telefonanschlüssen und einer wohl kaum erwähnenswerten Exportquote hinkte die
Entwicklung von Telefonen in der DDR anderen Technikbereichen wohl immer etwas
hinterher. Da die Vermittlungstechnik in der DDR noch zum Großteil aus
Hebdrehwählern der 1930er Jahre bestand, wurde das Impulswahlverfahren (IWV)
bis zur Wende unverändert beibehalten. In Westdeutschland hingegen entwickelte
man bereits Anfang der 1960er Jahre das Mehrfrequenzwahlverfahren (MFV), das ab
1976 auch von den ersten Geräten unterstützt wurde. Beim Impulswahlverfahren
erzeugt das Endgerät lediglich kurze Unterbrechungen in der Leitung, die dann
wiederum den Wähler in der Vermittlungsstelle steuern (ein Impuls für die
Ziffer 1 bis zehn Impulse für die Ziffer 0). Beim Mehrfrequenzverfahren
(international auch DTMF genannt) erzeugt das Telefon selbst Signale. Dieses
Signal setzt sich aus je zwei miteinander vermischten Frequenzen innerhalb des
Sprachfrequenzbereiches zusammen. Dieser Sprachbereich wurde ursprünglich für
die gesamte Telefonie auf 400 Hz bis 3,4 kHz beschränkt, was manch hohe Stimme
dann auch etwas verfälscht. So setzt sich z.B. die Ziffer 1 aus den Frequenzen
697 Hz und 1.209 Hz zusammen. Neben der schnelleren Wahlmöglichkeit gerade bei
hohen Ziffern besteht der Vorteil in der unterbrechungsfreien Verbindung,
wichtig, wenn z.B. bei Hotlines Nummern erfragt werden oder ein
Anrufbeantworter ferngesteuert werden soll. Auch in der DDR gab es diverse Tastentelefone
wie z.B. das alpha ferro quick oder Apart, bei denen das Signal
aber umständlich vom Gerät in ein Impulssignal umgewandelt wird. Da die
Wahlimpulse vom Telefon nicht intern zwischengespeichert werden, müssen gerade
die hohen Zahlen wie „9“ und „0“ etwas langsamer gewählt werden (entsprechend
der Rücklaufzeiten einer Wählscheibe). Die DDR-Telefone waren ab den 1970er
Jahren alle mit ADo5-Steckern ausgestattet, die etwas von der damaligen westdeutschen
Variante abweichen. Die Belegung der Adern gestaltet sich wie folgt: weiß – a2,
braun – b2, gelb – E und grün – W2. Eine Umrüstung auf TAE-Stecker und Nutzung
an Analoganschlüssen ist eigentlich immer problemlos möglich. Lediglich an
IP-Anschlüssen hängt die Nutzbarkeit offensichtlich vom Router ab. Was man bei
der zumeist hoffnungslos veralteten DDR-Telefon-Vermittlungstechnik jedoch kaum
vermuten sollte: In den 1980er Jahren wurden in Ost-Berlin bereits ca. 300 km
Glasfaserkabel (offiziell „Lichtwellenleiter für die Puls-Modulations-Technik“)
zwischen einzelnen Vermittlungsstellen und sogar zum Telefonanschluss verlegt.
Noch 1990 folgten dann noch aus DDR-Planungen weitere 5.000 km
„Plastlichtleiter“ (siehe auch „Messgeräte > Präcitronic OTS 10 & OTE
10/11“). Des Weiteren gab es ab 1987 den DDR-LAN-Standard ROLANET
(Robotron Local Area Network) zur Verbindung von Rechnern per Koax- oder
Glasfaserkabel. Der größte Hersteller von klassischenTelefonapparaten in der
DDR war wohl der VEB Fernmeldewerk Nordhausen (Nordfern), die spätere Fernmeldetechnik
GmbH Nordhausen (FMN), welche offensichtlich nach der Wende neben dem
bekannten DDR-Apparat Apart noch die bundesdeutschen FeTAp 01 LX
und WTel 01 LX in die Produktion aufnahm.
F e r n m e l d e w e r k N o r d h a u s e n ( N o r d f e r n )
W 38
W 38 Vorzimmertelefon
Der
im VEB Fernmeldewerk Nordhausen produzierte W 38 Vorzimmerapparat
war die erste Generation von Vorzimmertelefonen in der DDR. Das Gerät auf Basis
des W 38 besitzt statt der Erdtaste sechs Durchwahltasten und ein
Anzeigelämpchen, die alle offensichtlich direkt auf den Eingang gelegt sind und
nur von der Nebenstellanlage gesteuert werden können. Ein Betrieb direkt am
klassischen Hauptanschluss ist jedoch nicht möglich.
W 38 Wandtelefon (?)
OB 53
Das
OB 53 wurde mindestens von 1953 bis 1959 im VEB Fernmeldewerk
Nordhausen produziert und kam als Streckentelefon in Stellwerken für die Deutsche
Reichsbahn der DDR zum Einsatz. Die Spannungsversorgung erfolgt über einen
integrierten Kurbelinduktor.
W 58
W 61
W 63a
Tischapparat für
Vorzimmeranlage 63
Der ab 1963 im VEB Fernmeldewerk Nordhausen produzierte
Tischapparat für Vorzimmeranlage 63 24V war die zweite Generation von
Vorzimmertelefonen in der DDR. Das Gerät auf Basis des W 63 besitzt
statt der Erdtaste drei Durchwahltasten und ein Anzeigelämpchen, die alle offensichtlich
direkt auf den Eingang gelegt sind und nur von der Nebenstellanlage gesteuert
werden können. Ein Betrieb direkt am klassischen Hauptanschluss ist jedoch
nicht möglich.
IFT W 63a
Variant N
Das ab
ca. 1975 im VEB Fernmeldewerk Nordhausen ab ca. 1975 produzierte Variant
N war wohl das meistproduzierte Tischtelefon der DDR. In dem Gerät kam
erstmals die neu entwickelte Wählscheibe NS74 (Nummernschalter 1974
?) zum Einsatz und das Gehäuse bestand nicht mehr – wie noch beim W63 –
aus schwarzem Bakelit sondern aus konventionellem Plastik. Neben der häufigsten
Ausführung in der Farbe grau gab es das Gerät auch in einem blassen Rot (Bild),
Grün oder Beige. Die überschaubaren Funktionen entsprechen komplett dem
Vorgänger (Impulswahlverfahren, Erdtaste und mechanische Glocke). Als
Anschlusseinheit kam nicht mehr der runde Walzenstecker sondern ein eckiger Ado5-Stecker
zum Einsatz. Parallel zu diesem Telefon wurden im brandenburgischen Caputh noch
der passende Vorzimmerapparat und ein Prüfhandapparat produziert. Technische
Fehlerquellen finden sich am Variant N aufgrund des einfachen Aufbaus
kaum. Lediglich beim Lösen der transparenten Wählscheibe zum Reinigen oder Austauschen
ist Vorsicht geboten, da sich beim Lösen der mittleren Schraube ohne Fixierung z.B.
mit einem Schlitzschraubendreher sofort die Spannfeder löst. Die einzelnen
Einheiten werden wie folgt mit der Hauptplatine verbunden (auf die meisten
anderen DDR-Telefone übertragbar): TAE-/ ADo5-Stecker: a2 – weiß, b2 – braun, E
– gelb und W2 – grün; Wählscheibe NS74: NS1 – braun, NS2 – weiß und NS3 – grün;
Hörer: MF – weiß, Fe – grün und Mi – braun oder rot; Erdtaste: ET1 – rot und
ET3 – gelb.
Industriewandfernsprecher Typ IFW/W
Der mindestens bis 1986 produzierte Industriewandfernsprecher Typ IFW/W 2031.131-0002
aus dem VEB Fernmeldewerk Nordhausen
entspricht technisch inklusive Hauptplatine, Hörer und Wählscheibe des Typs NS74 komplett dem zuvor beschriebenen Variant N. Die einzigen Unterschiede
bestehen offensichtlich in der Einzel- statt Doppel-Glocke ohne
Lautstärkeregelung, in der abweichenden Gabelaufhängung und im etwas längeren
isolierten NS74-Anschlusskabel. Ursprünglich
wurde das Gerät seit mindestens 1975 im VEB
Apparatebau Caputh gebaut. Diese Variante unterscheidet sich jedoch trotz
des identischen Gehäuses technisch etwas von Nordhäuser Gerät. Statt einer
Hauptplatine besitzt es z.B. noch eine Löt- und Klemmleiste. Das Gehäuse beider
Ausführungen besteht aus Hammerschlag-beschichtetem Metallguss mit
Aluminium-Rückwand. Zur Wandbefestigung kann das Frontgehäuse nach Lösen einer
Schraube an der Oberseite heruntergeklappt werden.
alpha ferro
Das
um 1985 im VEB Fernmeldewerk Nordhausen produzierte alpha ferro
entspricht trotz der optischen Abweichung technisch weitestgehend dem Vorgänger
Variant N. So besitzt das Gerät die gleiche Hauptplatine, den identischen
Nummernschalter des Typs NS74 und das gleiche 2-Glocken-Läutwerk.
Auch
der gesamte Hörer mit Gehäuse, Mikrofon und Hörkapsel wurde eins zu eins
übernommen. Lediglich das Apparategehäuse und der Erdtasten-Knopf weisen
Veränderungen auf. Die Geräte gab es mit rotem oder grünem Gehäuse. Der
Anschluss erfolgte über den DDR-üblichen ADo5-Stecker. Spätere – optisch noch
identische – alpha ferro erhielten ab 1985 eine etwas veränderte
Hauptplatine und die weißen Läutwerk-Abdeckungen an der Unterseite entfielen.
In
der dritten Serie erhielt das alpha ferro bereits ein zweiteiliges
Hörergehäuse und die Apparateoberschale des nachfolgend beschriebenen alpha
ferro quick. Technische Fehlerquellen finden sich am alpha ferro
aufgrund des einfachen Aufbaus kaum. Lediglich beim Lösen der transparenten
Wählscheibe zum Reinigen oder Austauschen ist Vorsicht geboten, da sich beim
Lösen der mittleren Schraube ohne Fixierung z.B. mit einem
Schlitzschraubendreher sofort die Spannfeder löst. Die einzelnen Einheiten
werden wie folgt mit der Hauptplatine verbunden: TAE-/ ADo5-Stecker: a2 – weiß,
b2 – braun, E – gelb und W2 – grün; Wählscheibe NS74: NS1 – braun, NS2 – weiß
und NS3 – grün; Hörer: MF – weiß, Fe – grün und Mi – braun oder rot; Erdtaste:
ET1 – rot und ET3 – gelb.
alpha ferro quick
Das alpha
ferro quick
wurde mindestens von 1988 bis 1990 im VEB Fernmeldewerk Nordhausen
produziert. Technisch basiert es auf dem zuvor beschriebenen alpha ferro
und hat auch dessen Gehäuse, die Hauptplatine und den Hörer übernommen. Die
Besonderheit des quick stellt der erstmals eingesetzte Tastwahlblock
dar. Dieser weist hierbei eine Besonderheit auf, die dem damaligen
Fernmeldenetz-Ausbau der DDR geschuldet war: Da die Vermittlungstechnik noch
größtenteils mit Hebdrehwählern aus den 1930er Jahren realisiert war, wird das
durch den Tastwahlblock normalerweise erzeugte Mehrfrequenzsignal in ein
Impulswahlsignal umgewandelt (IWV). Die Signalerzeugung erfolgt über einen
Schaltkreis des Typs U713D. Da die Wahlimpulse vom Telefon nicht intern
zwischengespeichert werden, müssen gerade die hohen Zahlen wie „9“ und „0“
etwas langsamer gewählt werden (entsprechend der Rücklaufzeit einer
Wählscheibe). Neben dem Tastenblock mit den Ziffern 1 bis 9, 0, * und # stehen
eine Erdtaste, der Gabelumschalter und eine mechanische Klingellautstärke-Einstellung
an der Unterseite zur Verfügung.
Der
Anschluss erfolgt werkseitig zumeist mit dem DDR-typischen ADo5-Stecker, der
sich völlig problemlos durch einen heute üblichen TAE-Stecker ersetzen lässt.
Die einzelnen Einheiten werden wie folgt mit der Hauptplatine verbunden (auf
die meisten anderen DDR-Telefone übertragbar): TAE-/ADo5-Stecker: a2 –
weiß, b2 – braun, E – gelb, W2 – grün und St – grau; Tastwahlblock: NS1 – weiß,
NS2 – gelb, NS3 – braun und NS 6: grün; Hörer: MF – dunkelgrau, Fe – grün, Mi –
hellgrau und b4 – weiß; Erdtaste: ET1 – gelb und Spg – rot. Die Belegung des Ado5-Steckers
erfolgt von der Ober- zur Kabelseite wie folgt: a2 – weiß, St – grau, b2 –
braun, W2 – grün und E – gelb.
Das
alpha ferro quick gab es mit rotem, orangefarbenem, grünem oder grauem
Gehäuse. Die letzten Geräte – wie das abgebildete Telefon vom November 1990 –
wurden bereits werkseitig mit TAE- statt Ado5-Stecker ausgestattet.
alpha-mikro
Beim alpha-mikro wurde das zuvor
beschriebene alpha ferro quick offensichtlich nur mit dem
robotron-Tischrechner MR 4110 kombiniert. Ob das Gerät in Serie
produziert wurde oder ob es sich nur um ein Versuchsmuster handelt, ist mir
nicht bekannt.
Apart 2000
Das Apart 2000 wurde mit einem sehr
kompakten Gehäuse auf Basis des alpha ferro quick entwickelt. Optisch
entspricht es dem nachfolgend beschriebenen Apart 2001, verfügt aber
zusätzlich über eine IWV/MFV-Umschaltmöglichkeit sowie eine Stummschalt- und Wahlwiederholungsfunktion.
Apart 2001 & Apart 2001 LX
Das
Apart 2001 LX wurde um 1988 im VEB Fernmeldewerk Nordhausen
produziert. Das Gerät entspricht in der Ausstattung in etwa dem zuvor
beschriebenen alpha ferro quick, dessen Tastwahlblock und
Hörer-Oberschale auch übernommen wurde. Der größte Unterschied besteht im
deutlich kompakteren Gehäuse, das es in den Farben rot oder grün gab. Die
gesamte Hör-/Sprecheinheit wurde hierbei in den Hörer integriert, an dessen
Unterseite sich ein Lautstärkeregler befindet und der im Gegensatz zum quick
über ein zwei- statt vieradriges Spiralkabel mit der Haupteinheit verbunden
ist. In die Basiseinheit wurde die Hauptplatine, der Tastwahlblock, der
mechanische Gabelumschalter und die Erdtaste integriert. Den Tastwahlblock gab
es quer oder längs angeordnet. An der Seite befindet sich ein Lautstärkeregler
für den erstmal in DDR-Telefonen eingesetzten Piezo-Rufton-Lautsprecher. Auch
hier gilt wie beim alpha ferro quick: Das Apart 2001 LX arbeitet
trotz Tastwahlblock noch ausschließlich per Impulswahlverfahren (IWV). Da die
Wahlimpulse vom Telefon nicht intern zwischengespeichert werden, müssen gerade
die hohen Zahlen wie „9“ und „0“ etwas langsamer gewählt werden (entsprechend
der Rücklaufzeiten einer Wählscheibe). Sollte zur eventuell notwendigen
Reparatur des Gerätes ein Öffnen der Haupteinheit notwendig sein, erfolgt
dieses über eine Schraube unterhalb der kapazitiven Erdtaste. Um diese zu
erreichen, muss der kapazitive Schalter (mit „E“ und „RFT“ beschriftet) an der
zum Tastwahlblock gewandten Seite vorsichtig, aber doch recht entschlossen
gedrückt und anschließend zur Gehäusemitte geschoben werden. Das Öffnen des
Hörers erfolgt ganz einfach über zwei mit Gummikappen verdeckte Schrauben an
der Unterseite. Parallel zum DDR-typischen Ado5-Stecker kann der Anschluss an
das Telefonnetz auch über die vier rückseitigen Kabelklemmen erfolgen. Die
Belegung des Ado5-Steckers erfolgt von der Ober- zur Kabelseite gesehen wie
folgt: a2 – weiß, St – grau, b2 – braun, W2 – grün und E – gelb. Dieser Stecker
kann völlig unproblematisch durch einen TAE-Stecker ersetzt werden, der bei den
letzten Geräten wohl auch schon werkseitig verbaut wurde. Das Apart 2001
entspricht dem Apart 2001 LX, verfügt aber über eine Erd- statt #-Taste
und eine zusätzlicher Anzeige-LED. Statt der kapazitiven Erdtaste besitzt es
nur ein weißes Schild mit Abdeckscheibe.
Apart 2101
Beim
Apart 2101 handelt es sich um die Wandausführung des zuvor beschriebenen
Tischtelefons Apart 2001 LX.
Apart 2201
Das
Apart 2201 entspricht dem zuvor beschriebenen Apart 2001 LX, verfügt
aber über ein zusätzliche Wandkonsole mit regelbarer Lauthörfunktion.
Apart 2301
Beim
Apart 2301 handelt es sich offensichtlich um die Nebenstellenvariante
des zuvor beschriebenen Apart 2001. Das Gerät besitzt einen Wahlblock,
der lediglich aus den Tasten „*“ und „#“ besteht.
Apart 2510
RFT kompakt
Das
RFT kompakt wurde von Helmut Glier entwickelt und im VEB
Fernmeldewerk Nordhausen produziert. Hierbei gab es eine Tisch- und
Wandvariante mit Hörerschale oder Tischklemme. Die gesamte Elektronik des
Telefons befindet sich direkt im Hörer. Das Gerät bietet neben dem integrierten
Tastwahlblock eine Wahlspeicher, einen zusätzlichen optischen Ruf per LED, eine
elektronische Hörverstärkerregelung und eine Erdtaste. Beim Wahlspeicher
handelt es sich hierbei offensichtlich nicht um ein Telefonbuch, sondern um einen
reinen Wahlspeicher für die gewählten Nummern. Diese müssen somit nicht mehr
extra langsam gewählt werden müssen, wie es sonst bei der noch üblichen
Impulswahl nötig wäre (siehe alpha ferro quick). Der Anschluss dürfte
über den DDR-typischen ADo5-Stecker erfolgen.
Telekom
FeTAp 01 LX
Der VEB Fernmeldewerk Nordhausen (Nordfern)
firmierte nach der Wende in die Fernmeldetechnik GmbH Nordhausen (FMN)
um und prodzierte neben dem bekannten DDR-Apparat Apart noch die
bundesdeutschen FeTAp 01 LX und WTel 01 LX (Bild: FeAp 881-2
mit GbAnz; wie FeTAp 01 LX ohne Komforttasten, aber mit zusätzlicher
LCD-Gebührenanzeige und Sperrschloss).
Ausschnitt aus dem Ost-Berliner Telefonbuch von
1989 mit Benutzungshinweisen für öffentliche Fernsprecher und dem obersten
Gebot "FASSE DICH KURZ".
Der
ab Mitte der 1970er Jahre im VEB Apparatebau Caputh produzierte Variant
Vorzimmerapparat war das dritte und wohl meistproduzierte Vorzimmertelefon
der DDR. In dem Gerät auf Basis des Variant N kam erstmals die neu
entwickelte Wählscheibe NS74 (Nummernschalter 1974) zum Einsatz und das
Gehäuse bestand nicht mehr – wie noch beim Vorgänger auf W 63-Basis –
aus schwarzem Bakelit, sondern aus konventionellem Plastik. Das Telefon besitzt
statt einer Erdtaste sechs Durchwahltasten und zwei Anzeigelämpchen, die
offensichtlich direkt auf den Eingang gelegt sind und nur von der
Nebenstellanlage gesteuert werden können. Ein Betrieb direkt am klassischen
Hauptanschluss ist jedoch nicht möglich.
Industriewandfernsprecher Typ IFW/W
siehe Fernmeldewerk Nordhausen
RFT Prüfhandapparat
Parallel zu den klassischen Tischfernsprechern aus
Nordhausen wurden im VEB Apparatebau Caputh Prüfhandapparate für die
Fernmeldemontage produziert. Diese ermöglichten das Prüfen von
Telefonanschlüssen am HVt (Hauptverteiler in der Vermittlungsstelle) und am KVz
(Knotenverzweiger auf der Straße). Parallel waren die Vermittlungsstellen mit
stationären Prüfschränken ausgestattet, die zusätzlich über die ohnehin
verfügbare Netzspannung von 60V versorgt wurden. Bei den mobilen Prüfhörern gab
es meines Wissens lediglich zwei verschiedene Typen ohne erkennbare
Bezeichnungen. Der Erste basiert offensichtlich auf dem W 38, der Zweite
eindeutig auf dem Variant. Hierbei wurden jeweils der komplette Hörer
und die Wählscheibe des Tischtelefons übernommen. Beim ersten Typ mit
entsprechend angepasstem Hörergehäuse befindet sich die Wählscheibe mittig
zwischen Hörkapsel und Mikrofon. Bei der zweiten (abgebildeten) Version wurde
der Standardhörer des Variant einfach mit drei Bohrungen (für die
Befestigungsschrauben und Kabeldurchführung) über der Hörmuschel versehen und
hierauf ein rundes Gusseisengehäuse mit der üblichen Variant-Wählscheibe des Typs
NS 74 und zwei Schiebschaltern geschraubt. Am Hörer befindet sich des
Weiteren statt des Spiralkabels ein konventionelles, dreiadriges-230V-Kabel,
dessen braune, blaue und grün/gelbe Ader mit jeweils einem gelben, roten und
grünen Bananenstecker für die Anschlüsse „La“, „Lb“ und „E“ versehen wurde. Mit
den Schiebeschaltern „S I“ und „S II“ kann aufgelegt und abgehoben werden,
wobei beiden vermutlich verschiedene Prüfwiderstände nachgeschaltet sind. Die
Prüfhandapparate aus Caputh waren nur für Impulswahl (IWV) ausgelegt, da das
Telefonnetz der DDR noch ausschließlich in Impulswahl arbeitete und der Export bei
Telefonen keine große Rolle spielte.
Auch wenn das Telekom PrTel 96 weder im Apparatebau Caputh produziert wurde, noch
bei der Deutschen Post (DDR) im Einsatz war, soll es schon aus meiner
eigenen Erinnerung heraus nicht unerwähnt bleiben. Zu meiner Lehrzeit als
Kommunikationselektroniker bei der Telekom Mitte der 1990er Jahre kamen
die ersten Geräte dieser Bauart gerade erst in Umlauf. Sie ergänzten die nach
der Wende in großen Stückzahlen eingeführten (gelben) PrHAp 90. Das ab
1996 bei elmeg in Peine produzierte und auch als elmeg aurora Plus
Combo vertriebene Gerät diente zur Prüfung der zu dieser Zeit sehr modernen
ISDN-Anschlüsse, ergänzt ggf. noch um den Internet-Vorläufer BTX mit bis zu 64
kbit/s. Die Messung kann direkt am zweiadrigen Hauptanschluss (UK0) oder hinter dem NTBA
am vieradrigen S0-Bus
erfolgen. Neben den ab 1990 eingeführten ISDN-Anschlüssen können aber auch
Anlagen- und Analoganschlüsse geprüft werden. Das PrTel 96 unterstützt
das Mehrfrequenz- und Impulswahlverfahren (MFV & IWV), besitzt eine
Rufnummernanzeige, Rufsignalisierung (Selbstanruf), digitale Schleifenbildung,
Anklopfen, Rückfrage, Dreierkonferenz, Wahlwiederholung sowie erweiterte
Wahlwiederholung, zehn Kurzwahlziele und einen Flashspeicher für programmierte
Daten bei Netztrennung. Die Spannungsversorgung erfolgt über drei fest installierten NiMH-Akkuzellen, die sich
über ein mitgeliefertes Ladegerät auch während des Testbetriebes laden lassen. Das PrTel 96 wurde ab 1999 durch das PrüfTel 2000
abgelöst, bevor elmeg in verschiedenen Firmierungen aufging und sich aus
dem Bereich Prüftelefone komplett zurückzog. Im selben Jahr erhielten die PrTel
96 auch noch einmal eine Software-Aktualisierung auf die Version 6.0.
Hiermit konnte der Gebührenzähler skurrilerweise neben D-Mark auch „ECU“
anzeigen. Die offizielle Entscheidung für den Euro als gemeinsame europäische
Währung lief 1999 ja noch, sodass man in der Software erst einmal die
inoffizielle Währungsbezeichnung der Zentralbank „ECU“ übernahm.
Der Vorgänger PrTel 93i wurde neben der Auslieferung an die
Telekom auch über die ELV GmbH aus Leer vertrieben. Im ELV Hauptkatalog
1995 heißt es zu dem Gerät, das für 1.595,- DM angeboten wurde: „Der
Prüfhandapparat PrTel 93i ist ein digitales ISDN-Prüfgerät für die Installation
von ISDN-Netzabschlüssen, -Netzwerken und TK-Anlagen. Anwender finden sich
überall dort, wo Service- und Installationsleistungen erbracht werden.
Fernmeldeaufbaufirmen, Telekom, PTT, Eigenwarter (z.B. die DB) und
Serviceunternehmen setzen dieses sehr einfache und handliche Prüfgerät in ihrem
Arbeitsumfeld ein. Da das Konzept bewusst batterielos gehalten wurde, ergeben
sich für die Anwender eine hohe Betriebssicherheit ohne Funktionsausfälle,
keinerlei Betriebskosten und keine Entsorgungsprobleme. Da der PrTel 93i die
verschiedensten Prüfapplikationen im 1TR6 und E-DSS1-Protokoll in
Punkt-zu-Punkt und Punkt-zu-Mehrpunkt-S0-Anschlüssen
sowie den UK0-Betrieb beherrscht, ist ein Referenzgerät entstanden, das
eine konkrete und schnelle Hilfe bei der Störungs- und Schadenseingrenzung im
Bereich Telekom-/Privat-Netz ermöglicht. Leistungsmerkmale: Prüfung in den
OSI-Schichten 1, 2 und 3; analoge Prüffunktionen; batterieloses
Schaltungskonzept; S0-
und UK0-Betrieb (Telefonfunktion), zunächst in Verbindung mit
Übertragungscode 4B3T); Menüführung über Display; ergonomisches Gehäuse für
Einhandbetrieb; servicefreundliches Anschlusssystem; E-DSS1 und nationale Protokollvarianten;
Prüf- und Telefonfunktionen im Punkt-zu-Punkt- und Punkt-zu-Mehrpunkt-Betrieb;
Kurzwahl; Wahlwiederholung; Anzeige der Rufnummer; Einstellung von
Geräteparametern; Statusabfrage (1TR6, z.B. Gebührenanzeige eingerichtet);
EAZ/MSN; Dienste-Kennung; Protokoll; Anschlusskonfiguration; Selbsttest über
Display“.
D i p l
. – I n g . H o r s t H e i n z e l W e r d
e r ( H a v e l )
Anrufbeantworter
TAB 2
Der TAB 2 wurde als zweiter Anrufbeantworter
der DDR produziert. In dem Gerät kamen – wie schon im Kassettenrecorder skr
700 – zwei einmotorige, motorgestützte Laufwerke des Typs MU300 zum
Einsatz. Beim hinteren Deck handelt es sich offensichtlich um das
Aufnahme/Wiedergabe-Deck für die Textansage mit den Tasten “Text 1 & 2” und
“Zeit 60 & 180 sec” sowie den LEDs “Netz” und “Störung”. Das vordere Deck
mit den Tasten “Signal” und “Mikrofon” sowie den LEDs “Bereitschaft” und ”Aufnahme
Anruf” dient offentsichtlich zur Aufnahme und Wiedergabe der eingehenden
Anrufe. Auch das Mikrofon und der Lautsprecher sowie dessen Abdeckung
entspricht offensichtlich dem skr 700. Drehknöpfabdeckungen, Poti und
Mikro-Drehschalter für die Signalauswahl und Lautstärke stammen anscheinend vom
skr 550. Da der TAB 2 in reiner Handarbeit gebaut wurden und die
Bauteilebeschaffung aufwendig war, sind nicht mehr viele Geräte in den Vertrieb gekommen.
Der Feldfernsprecher FF 53 wurde ab 1953 im VEB
Fernmeldewerk Leipzig produziert und basiert technisch noch auf dem FF
33 von Siemens & Halske. Das 170 x 290 x 110 mm große und knapp
6 kg schwere Gerät wurde bis zur Einführung des FF 63 als
Standard-Feldtelefon bei der Nationalen Volksarmee (NVA) eingesetzt. Es
entspricht technisch noch weitestgehend dem Wehrmachtvorgänger, da derartige
Geräte über alle Systeme hinaus genormt und untereinander kompatibel sein
mussten. Zur Ausstattung gehören neben dem üblichen Kurbelinduktor und dem
abnehmbaren Handapparat, ein Schalter zur Apparate- und Leitungsprüfung, ein
weiterer Schalter für die Reichweitenerhöhung sowie eine zweipolige Buchse für
einen Mithörer. Diese zusätzliche Hörmuschel konnte im Gehäusedeckel fest
untergebracht werden. Für das Kabel des Mithörers existiert ein separates Fach.
Ebenfalls im Deckel ist eine Vermittlungsschnur untergebracht und es findet
sich hier der Stromlaufplan des Gerätes. In die gusseiserne Hörerauflage sind
neben den beiden erwähnten Kippschaltern die üblichen Anschlüsse der
Feldleitung (La & Lb/E) und das Batteriefach für zwei 1,5V-Monozellen
eingebaut. Über zwei rot gerahmte Schlitzschrauben kann das gesamte Chassis
einfach nach oben entnommen werden. An der Außenseite finden sich die
Kurbelaufnahme des Induktors, ein weiterer Feldleitungsanschluss, die
Tragegurtösen und eine gummierte Kabeldurchführung für die Hörerschnur bei
Betrieb mit geschlossenem Gehäuse. Das FF 53 wurde später etwas
modifiziert als FF 53a (Bild) gebaut und ab 1960 wechselte die
Produktion des FF 53a dann aus Leipzig in den VEB Fernmeldewerk
Nordhausen (Nordfern). Dem FF 53a fehlen gegenüber dem FF 53
die Reichweitenerhöhung durch Umschaltung der beiden Monozellen von Reihen- auf
Parallelbetrieb. Dafür verfügt die Sprechtaste des schon aus dem Prüfschrank
50 bekannten Handhörers über einen weiteren Kontakt zum Umschalten des
Sende-/Empfangsrelais in der Funkstelle. Von außen unterscheiden sich der FF
53a vom FF 53 durch den zusätzlichen roten Streifen auf dem weißen
Schild. Welche Bedeutung der teilweise vorhandene grüne Streifen hat, ist mir
nicht bekannt (FF 63a gibt es z.B. mit Grün/Rot und nur Rot).
Der Feldfernsprecher FF
63 wurde als Nachfolger des FF 53a im VEB Funkwerk Kölleda
produziert. Die Grundfunktionen des ansonsten komplett überarbeiteten Gerätes
haben sich hierbei kaum verändert. Das Feldtelefon ist mit 120 x 270 x 130 mm
und gut 4 kg jedoch etwas kleiner und leichter geworden als der Vorgänger. Es
verfügt über drei spezielle Anschlüsse für Handapparate und Mithörer, eine
Drucktaste zum Prüfen des Apparates und eine nun fest installierte Klappkurbel
für den Induktor. Der Handapparat ist mit einer Spiralschnur und zwei Tasten
versehen (Sprechtaste & Umschalter für Sende-/Empfangsrelais in der
Funkstelle?). Die Spannungsversorgung für die Sprachverbindung erfolgt über
einen 6V/1Ah-Akku, die des Läutwerks – wie üblich – durch den Kurbelinduktor.
Das Gerät ist jetzt auch innen spritzwassergeschützt. Auf der Außenabdeckung
findet sich neben dem üblichen Schild mit dem Buchstabieralphabet noch ein
weiteres Schild mit der Aufschrift „Handapparat auflegen sonst Abhörgefahr“, außerdem
vier Mulden zum Auflegen von zwei Hörern. Beim später produzierten FF 63 M
wurde der Säulengleichrichter durch einen Halbleitergleichrichter ersetzt und
im FF 63 S entfielen die Germaniumtransistoren des Mikrofonverstärkers
zugunsten von Siliziumtransistoren. Die Feldfernsprecher FF 63 M und FF
63 S können noch um das Amtsanschlussgerät AS 60 erweitert und somit
direkt an der Amtsleitung betrieben werden. Auf dem Gehäuse sind hierfür auch
schon entsprechende Befestigungsösen montiert. Das FF 63 S wurde bis zur
Wende für die NVA gebaut und hier als Standard-Feldfernsprecher
eingesetzt.
Standard-Feldtelefone
der Tschechoslowakischen und Ungarischen ArmeeTesla TP-25 und Terta A 41M unter„ČSSR, Ungarn & Rumänien“
Datums- und Zeitanzeige DZA 86
Die Datums- und Zeitanzeige DZA 86 wurde um
1987 im VEB Funkwerk Kölleda produziert und ermöglicht die Uhrzeitanzeige
für zwei Zeitzonen. Die Beschriftung des 300 x 120 x 160 mm großen und 4,1 kg
schweren Gerätes erfolgte mit Moskauer Zeit (MOZ) und Mitteleuropäischer Zeit
(MEZ). Es wurden zwei der gängigen ruhla Quarzwecker verbaut, bei denen
einmal der Weckzeiger und einmal der Weck- und Sekundenzeiger fehlen. Zur
Weckzeiteingabe existiert eine 4-fach-7-Segment-LED-Anzeige für zwei Termine
zwischen einer Minute und 59 Stunden 59 Minuten (T1 und T2). Die
Spannungsversorgung kann wahlweise aus dem 230V-Netz oder über eine separate
60V-Batterie erfolgen.
HörschleifenverstärkerHSV 1
Der Hörschleifenverstärker HSV 1 wurde Ende der 1980er Jahre bis mindestens 1990 im VEB Funkwerk Kölleda gefertigt. Mit dem Gerät kann das über den
Dioden- oder Lautsprechereingang eingespeiste NF-Signal für eine extern
angeschlossene Induktionsschleife verstärkt werden. Die angeschlossene
Induktionsschleife überträgt das NF-Signal wiederum an ein entsprechendes
Hörgerät im näheren Umkreis. Die Spannungsversorgung des Gerätes erfolgt über
das 230V-Netz. Als IC-Verstärker wurde der häufig verwendete A211D verbaut.
Die
Elektronische Morsetaste EMT 567 ermöglicht das elektronische Erzeugen
von Strich- und Punkt-Morsesignalen im Funkbereich. Das EMT 567 wurde
mindestens seit 1968 bei der C. Lorenz AG in Leipzig produziert. Frühe
Geräte sind rückseitig mit „C. Lorenz AG Werk Leipzig in Verwaltung“
beschriftet, später hieß es hier nur noch „Deutsche Post / RFZ Berlin“
(Rundfunk- und Fernsehtechnisches Zentralamt Berlin-Adlershof). Ich vermute
hier eine durchgehende Produktion im VEB Feinmechanik Mittweida, Werk
Leipzig. Die Tastgeschwindigkeit lässt sich von 30 – 200 BpM stufenlos
einstellen. Außerdem besitzt das 135 x 150 x 175 mm große Gerät an der Front den
eigentlichen Strich/Punkt-Morsehebel (Single-Paddle) sowie einen stufenlosen
Regler für die Relaisspannung. Diese lässt sich bei höherer Taktzahl anheben,
um ein schnellere Kontaktbewegung im Relais zu ermöglichen, was bei niedriger
Taktzahl wiederum das Relais zu stark belastet. An der Gehäuserückseite
befindet sich einen 4kΩ-Kopfhöreranschluss mit vorgeschaltetem Tongenerator und
der eigentliche Relaisausgang mittels zweier Bananenbuchsen (alternativ alter
UKW-Antennenstecker). Die Spannungsversorgung des 2,5 kg schweren Gerätes
erfolgt aus dem 230V-Netz. Was am EMT 567 sofort positiv auffällt, ist
der sehr reparaturfreundliche Aufbau. Die drei senkrecht angeordneten Platinen
der einzelnen Baugruppen sind über einfache Kontaktleisten miteinander
verbunden und können so sehr einfach entnommen werden. Auch das Relais an der Unterseite
lässt sich einfach ausbauen. Das bei diesem Gerät verwendete Stahlblechgehäuse kam
später mit Griff und Aufstellfüßen auch bei vielen anderen DDR-Messgeräten wie
z.B. den PRÄCITRONIC Sinusgeneratoren oder dem EO 174 A zum
Einsatz. Das abgebildete Gerät stammt – wie fast alle meine Geräte – vom
Flohmarkt. Leider hat hier ursprünglich jemand mal eine komplette Entwertung
vorgenommen: Kopfhörer- und Netzkabel abgeschnitten, Sicherungsdeckel entfernt und
Morsehebel abgebrochen. Mittlerweile habe ich alles wieder orignal ersetzt, nur
für den Morsehebel suche ich noch Originalersatz aus grauem Plastik.
Die Laborschaltuhr exakt wurde um 1984 im VEB Funkwerk Kölleda produziert. Das
Gerät ermöglicht das Zu- und Abschalten der 230V-Netzspannung in einem Zeitintervall
von 0,1 Sekunden bis 8,1 Minuten. Das Intervall kann über einen Drehschalter zwischen
0,1 sec, 1 sec, 10 sec sowie 1 min grob vorgewählt werden und über einen
zweiten Drehschalter zwischen den Multiplikatoren 1; 1,2; 1,5; 1,8; 2,2; 2,6;
3,2; 3,8; 4,6; 5,6; 6,7 sowie 8,1 fein eingestellt werden. Die Ziffern des Multiplikator-Reglers
sind hierbei hintergrundbeleuchtet. Ansonsten verfügt die Schaltuhr über eine
Start-, Stop- und Lichttaste sowie über einen LED zur Anzeige des
Schaltvorgangs. Die Maximallast beträgt 1.000 Watt. Der Anschluss erfolgt über
ein fest installiertes Schukokabel. Der Ausgang wird über eine rückseitige
Schuko-Steckdose bereitgestellt. Die Spannungsversorgung für die Schaltuhr
erfolgt ebenfalls über den 230V-Eingang.
Der
Programmzeitschalter HSG 2000 wurde
um 1982 im Betriebsteil FV Frauenstein
des VEB Uhrenwerkes Glashütte
produziert. Mit dem Gerät lassen sich Betriebszeit von 15 Minuten bis sechs Stunden
für maximal zwölf Stunden vor einstellen und Verbraucher bis maximal 10 A
schalten. Das Festlegen der Vorwahlstunden erfolgt durch Rechtsdrehen des
kleinen Knopfes mit schwarzem Zeiger, das Einstellen der Betriebszeit durch den
großen Regler mit rotem Zeiger. Während der Vorwahlzeit leuchtet die gelbe
Kontrolllampe, die Betriebszeit wird zusätzlich über die rote Lampe angezeigt.
Die rote Lampe erlischt anschließend wieder, die Gelbe erst nach Start/Stopp-Durchlauf
von 12 Stunden oder manuellem Stopp. Der Antrieb der Mechanik erfolgt über
einen Synchron-Kleinstmotor, der ankommende und abgehende Anschluss an das Netz
über je einen Schutzkontaktstecker und eine Schuko-Kupplung.
A m m e n d o r f e r P l a s t w a r e n B T R o ß l e b e n
scona variant®& Kassettenboxen
In
der DDR wurden in den 1980er-Jahren zur Aufbewahrung von Musikkassetten die
typischen Kassettenkarussells des Typs scona
variant® angeboten und vermutlich – wie die gleichnamigen
Badelatschen – im VEB Ammendorfer
Plastwaren Betriebsteil Roßleben produziert. In den drehbaren
Plastikkarussells lassen auf vier Seiten insgesamt 20 Kassetten mit Hüllen
unterbringen. Die Karussells gab es mit schwarzem oder weißen Ober-/Unterteil sowie
mit rotem, gelbem, grünem, weißem oder orangefarbenem Mittelteil. Des Weiteren
waren Kunstledertaschen für zehn bzw. zwölf Musikkassetten erhältlich, deren
Hersteller mir nicht bekannt ist. Die 10-MC-Ausführung besitzt hierbei einen
Tragegriff, der der etwas breiteren 12-MC-Ausführung fehlt. Auch hier gab es
wieder die verschiedensten Farbvarianten, wobei die schwarzen 12-er-Boxen mit
rotem Samtbezug wohl am häufigsten vertrieben wurden.
Der
Diabetrachter DB 1 wurde Ende der 1970er bis in den 1980er Jahren bei PENTACON
in Dresden produziert. Das Gerät ermöglicht die Betrachtung von Fotos in
Diarahmen mit Hintergrundbeleuchtung. Es lassen sich an der Oberseite ca. zehn
Dias einlegen, die durch einen seitlichen Hebel vor die Linse bewegt werden und
nach zweiter Betätigung in einem Fach an der Unterseite gesammelt werden. Die
Spannungsversorgung erfolgt über zwei R20-Mono-Batterien, die an der
Gehäuserückseite eingesetzt werden können. Parallel zum DB 1 gab es noch
den Pentacon DB 1 N (Dia-Betrachter 1 mit Netzanschluss). Dieser ist mit
einer matten E14-15VA-Lampe des Typs Narva A220V ausgestattet, die
direkt (ohne Schalter) am 230V-Netz anliegt.
Von der durch Karl Pouva
entwickelten 6x6-Kamera Pouva Start wurde von 1951 bis 1971 1.73 Mio.
Stück produziert und in der DDR für 16,50 M vertrieben. Nach
Produktionseinstellung verkaufte Karl Pouva 1972 seine Firmenanteile, ging am
30. April 1973 in Rente und verstarb 1989. Die Firma wurde ab 24. April 1972
als VEB Fototechnik Freital geführt und 1973 dem VEB Kamerawerk
als Betriebsteil zugeordnet.
G r u b e n l a m p e n w e r k Z w i c k a u ( G L Z )
ZW 59
Die ZW 59 aus dem
VEB Grubenlampenwerk Zwickau (GLZ, später AKA electric) wurde bereits
seit Anfang der 1960er als Mehrzwecklampe bei der Nationalen Volksarmee
(NVA) eingesetzt. Sie diente laut offizieller Beschreibung als "Handleuchte
zur Signalgabe; zum Beleuchten des Arbeitsplatzes; als Leselupe;
Nachtfestlegepunkt bei Arbeiten mit optischen Richtmitteln, Mess- und
Aufklärungsgeräten sowie als Scheinwerfer zur Aufklärung mit Hilfe des
Aufsteckreflektors ZWR-61". Die Lampe verfügt
über jeweils einen rot, grün und blau gefärbten Filter sowie eine
kreuzförmige Blende, die über seitliche Zahnscheiben eingedreht werden können.
Mit Hilfe eines fünften Reglers lässt sich auch die Glühbirne versenken. Wird
zusätzlich das hintere Reflektorblech heruntergeschoben, ist die Leselupe
komplett freigelegt und kann verwendet werden. Der
seitliche Lampenschalter lässt sich als Taster nutzen oder kann zum
Dauerbetrieb eingerastet werden. Auf dem Gehäuse findet sich neben dem Aufdruck
"Eigentum NVA" noch der Hinweis "Beim Dunkelbrennen
abschalten". Die Stromversorgung erfolgt über einen Akku des Typs EST
62 mit zwei Batteriezellen (insgesamt 2,5 V / 1 Ah), der auch bei anderen NVA-Geräten
zum Einsatz kam. Dieser lässt sich mit den nachfolgend beschriebenen
Ladegeräten ZWL-1/59 oder ZWL-4/59 laden. Der Akku ist eigentlich
auch schon die einzige Schwachstelle der Lampe, wenn man das nach so vielen
Jahren überhaupt als Schwachstelle ansehen kann. Der Akku meines Gerätes von
1963 ist zwischenzeitig ausgelaufen, wobei sich das Batteriefach trotzdem
rückstandsfrei reinigen ließ. Man könnte den Trockenakku wohl problemlos durch
einen Batteriehalter mit zwei R6- oder R14-Akkus ersetzen. Ich habe die beiden
Akkuzellen nach gründlicher Reinigung lieber eingetütet und abgelötet wieder
eingesetzt, um alles komplett original zu halten und das Batteriefach trotzdem
vor Auslaufspuren zu schützen.
E l e k t r o a p p a r a t e b a u B a n n e w i t z
ZWL-1/59
Das ZWL-1/59 aus
dem VEB Elektroapparatebau Bannewitz dient zur Ladung des NVA-Standard-Akkus
EST 62 (Typ 0908.1), wie er z.B. in der ZW 59 zum Einsatz kam.
Alternativ kann auch die komplette Mehrzweckleuchte eingesetzt werden. Die
Spannungsversorgung erfolgt wahlweise über das 230 V-Stromnetz oder das 12 V-Fahrzeug-Bordnetz.
Ein Wechsel auf 110 / 120 V Netzspannung ist durch einfaches Umlöten ebenfalls
möglich. Die Lade-Ausgangsspannung beträgt 2,5 V, die Ladezeit eines EST 62
laut Beschriftung 12 Stunden.
ZWL-4/59
Das ZWL-4/59
ermöglicht die Ladung von vier Akkus des Typs EST 62 bzw. von vier
kompletten Mehrzweckleuchten ZW 59. Die Ladeeinheit wurde in einem
verschließbaren Koffer aus olivgrünem Miramid verbaut. Das erste Highlight
des Gerätes steigt dem Nutzer schon beim Öffnen dieses Koffers in die Nase.
Zumindest kann mein Gerät von 1978 seine Herkunft mit dem typischen – aber
selten so deutlichen – "DDR-Plaste-Duft" nicht leugnen. Im Inneren
finden sich vier Ladeschalen, in die entweder der Akku EST 62 eingelegt
werden kann oder die komplette Leuchte ZW 59. Neben diesen Schalen
findet sich ein 230 V-Netzkabel und ein 12 V-Bordnetzkabel, außerdem vier Tasten
mit einem zugehörigen Lämpchen zur Akkustandskontrolle sowie der
Sicherungshalter. Im Gehäusedeckel gibt es ein Fach für Ersatzlämpchen, -sicherungen
und -kontaktstifte. Außerdem wurde hier der recht überschaubare Schaltplan
eingeklebt. Das Gerät besteht eigentlich nur aus einem Transformator mit
vorgeschalteter Hauptsicherung, dahinter eine Dioden-Brückenschaltung, ein
Spannungsteiler, das Betriebslämpchen und die vier Minuskontakte sowie die vier
Unterbrechertasten vor den Pluspolen mit gemeinsamem Lämpchen zur
Akkustandskontrolle. Im Schaltplan ist auch der mögliche Wechsel auf das 110 /
120 V-Netz oder 24 V-Bordspannung beschrieben. An der Gehäuseaußenseite finden sich
das Betriebslämpchen sowie ein ausführliches Typenschild.
A R T A S A r n s
t ä d t e r T a s c h e n l a m p e n w e r k
Artas
Typ 2234 & Narva Typ 2234
Die NARVA Typ 2234 aus dem Arnstädter
Taschenlampenwerk (kurz ARTAS) war wohl eine der bekanntesten
Taschenlampen der DDR. Mit ihr verbinde ich auch selbst noch Erinnerungen, da
sie bei uns eigentlich fast jedes Kind besaß. Ursprünglich als Signalleuchte
für die Nationale Volksarmee(NVA) und Deutsche Reichsbahn (DR)
konzipiert, waren sie auch für nur 4,- M frei verkäuflich und dementsprechend
verbreitet. Der Clow dieser ansonsten sehr schlichten Lampe sind die drei Farbfilter,
die sich vor den Reflektor schieben lassen. Während die rote und grüne Blende
wohl hauptsächlich bei der Reichsbahn zur Signalgabe Verwendung fanden,
diente die blaue Blende dem unauffälligen Kartenlesen bei der NVA. Die
Lampe lässt sich durch einen Drehschalter an der Oberseite entweder auf
Dauerbetrieb stellen oder bei halber Drehung auf Tastbetrieb. Das zumeist
schwarze – teilweise aber auch blaue oder grüne – Stahlblechgehäuse kann
frontseitig aufgeklappt werden. Im Inneren findet sich neben einem
Batteriehalter für die benötigte 4,5V-Flachbatterie (3R12) noch der zuvor
beschriebene Drehschalter und oben links ein Ersatzbirnenhalter. Die verwendete
Standard-Fahrradbirne wird mit einer kleinen Blechfassung direkt in den
Reflektor geklippt, über dem sich wiederum ein kleiner Sichtschlitz befindet.
An der Gehäuserückseite gibt es noch zwei kleine Lederschlaufen zur Befestigung
am Gürtel oder Revert.
N A R V A G l ü s
o – W e r k T a m b a c h – D i e t h a
r z ( G l ü s o )
NARVA Partylicht
Das NARVA Partylicht
mit zehn – und teilweise auch 16 – farbigen Lampen wurde ab 1978 im VEB
NARVA „Rosa Luxemburg“ Glüso-Werk Tambach-Dietharz (Betriebsteil Wölfis) produziert.
Im zehnteiligen Set kamen in Reihe geschaltete 22V/3W-Spitzkerzenlampen zum
Einsatz. Alle Lampen sind hierbei mit einer Strombrücke versehen, so dass beim
Ausfall einer Lampe die Übrigen weiter brennen. Die Färbung in Rot, Grün, Blau
oder Gelb entsteht lediglich durch den aufgesteckten Kunststofflampenschirm.
Der Vertrieb erfolgte in der DDR für einheitliche 28,70 M. Im abgebildten
16-teiligen Set kamen vermutlich 12V/3W-Spitzkerzenlampen zum Einsatz.
Der LBL Infrarotstrahler Typ
3951.05 wurde
um die 1960er Jahren im VEB Leuchtenbau Leipzig als Wärmequelle für die
Geflügelaufzucht produziert. Die Lampe mit wärmeisolierenden Bakelitgehäuse
kann über eine Standard-E27-Fassung mit einer bis zu 250VA starken Rotlichtglühbirne
bestückt werden und besitzt ein fest integriertes Netzkabel. Für mich als
Stadtkind sind die Strahler eigentlich nur mit Erinnerungen an die Verwandtschaft
auf dem mecklenburger Land verbunden, wo diese Lampen zur Gösselaufzucht recht verbreitet
waren.
F r e i b e r g e r P r ä z i s i o n s m e c h a n i k
NVA Kommandeurbestecktasche Artillerie
Die Kommandeurbestecktasche Artillerie diente bei der Nationalen
Volksarmenn (NVA) offensichtlich zur
Auswertung und Bearbeitung von Landkarten. Zur Ausstattung gehörte neben der
Tasche plus passendem Tragegurt eine Stoppuhr, der Marschkompass F 73, das Kurvimeter
78 (Beschreibungen unter „Messgeräte“), ein Leseglas 70 mm, der Rechenstab System Artillerie, der Kartenwinkelmesser AK 4, der Winkeltransporteur 60° 21 cm, ein
Plananzeiger, ein Transversalmaßstab, ein Koordinatenableser, das Kommandeurlineal TGL 108, ein
Stechzirkel, ein Einsatzzirkel, Zirkelersatzminen, Farbstifte, ein Bleistiftanspitzer,
ein Radiergummi sowie je ein Bleistift weich und hart. Der Kompass und das
Kurvimeter wurden im VEB Freiberger
Präzisionsmechanik produziert, die Zirkel stammen aus dem VEB Polytechnik Karl-Marx-Stadt (Richter
Chemnitz). Wo die Rindsledertasche produziert und bestückt wurde, ist nicht
ersichtlich. Kompass, Zirkel und sämtliches Schreibmaterial entsprechen
eigentlich der DDR-üblichen Schulausstattung.
H a l b l e i t e r w e r k F r a n k f u r t / O d e r ( H F O )
größter
Hersteller von Integrierten Schaltkreisen in der DDR wie z.B. dem A281D und
A210K, die in vielen RFT-Geräten verbaut wurden, Übersicht von
DDR-ICs unter „Reparatur & Exportgeräte“
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E n e r g i e k o m b i n a t F r a n k f u r t / O d e r
Hersteller
der bei MEG entwickelten BR 50
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D e l t a L ö t t e c h n i k W o l t e r s d o r f
DELTA Lötgarnitur LG 30
Die Lötgarnitur LG 30 wurde in den 1980er
Jahren bei DELTA im brandenburgischen
Woltersdorf produziert. Zusätzlich zum 220 V / 30 W-Lötkolben LK 30W gehörten zwei Karten mit Elektro-Feinlot
(Lötzinn), eine Dose Lötfett, ein Kolophoniumstein und eine Ersatzlötspitze zum
Lieferumfang. Als typisches Kuriosum der DDR-Mangelwirtschaft wurde das Blech
der Lötfett-Dose ursprünglich schon für den VEB
Chemische Werke Miltitz bedruckt, dann aber verdreht in die Stanzmaschinen
eingelegt und mit einem Papieretikett versehen. So findet sich die FLORENA Creme Beschriftung noch auf der
Innenseite der deutlich kleineren Dose. Auf der Plastikverpackung der
abgebildeten LG 30 prangt noch ein
westdeutsches Etikett mit dem Vertriebspreis von 19,95 DM. Somit wurde der
Lötkolben in Westdeutschland wohl mit offiziellem Markennamen, aber ohne
näheren DDR-Herkunftsnachweis verkauft.
DELTA Lötstation
LS 60/3
Die Lötstation LS
60/3 wurde ab 1985 bei DELTA
Löttechnik im brandenburgischen Woltersdorf produziert. Das Gerät verfügt
über einen Wechselspannungsausgang, der sich mittels Drehknopf zwischen 8, 10,
12 sowie 14 V umschalten lässt und hierdurch die Heizleistung steuert. Je nach
verwendetem Lötkolben können somit Temperaturen im Bereich von 250 bis 580 °C
an der Lötspitze erzielt werden. Eine zusätzliche Temperaturüberwachung fehlt
jedoch noch. Zur Lötstation 60 wurde
werkseitig der 16 W-Lötkolben DELTA B16
ausgeliefert, mit dem sich die Temperatur zwischen 250, 320, 380 und 450 °C
wählen lässt. Als Zubehör gab es alternativ aber auch einen 8 W- oder 30 W-Lötkolben.
Sämtliche Temperaturvarianten für alle drei Lötkolbentypen sind auf der
Frontseite vermerkt. Das komplett in deutscher Sprache beschriftete Gehäuse
besteht aus einem Plastikchassis mit zwei Abdeckblechen. Der Aufbau im Inneren
gestaltet sich recht überschaubar. Vor der Primärspule des Netztrafos Bv4763 findet sich lediglich der
Netzschalter. Die Sekundärspule verfügt über je einen 8 V-, 10 V-,12 V- und 14 V-Abriff.
Diese laufen auf den Temperatur-Drehschalter, dessen Schaltsignal eine 4 A-Schmelzsicherung
durchläuft, um anschließend an der oberen Anschlussbuchse anzuliegen. Die
untere Anschlussbuchse ist direkt mit dem Minus- bzw. Gegenanschluss der
Sekundärspule verbunden. Zwischen beiden Buchsen findet sich ansonsten noch
eine Reihenschaltung aus einem 560Ω-Widerstand plus LED zur Netzanzeige. Ob die
Lötstation DELTA LS 60/3 lediglich
für den Export nach Westdeutschland produziert wurde oder auch im DDR-Handel
erhältlich war, ist mir nicht bekannt. So wurde das abgebildete Gerät laut
Kassenbon am 24.12.1985 für 87,- DM im KAUFMARKT
in Nürnberg erworben. Der Vertrieb erfolgte über die CONMETALL aus Celle (Bestell-Nr. 286022). Vom Markennamen DELTA abgesehen findet sich weder auf
dem Gerät noch in der Bedienungsanleitung oder auf dem Karton ein
entsprechender Herkunftsverweis. Die Typenbezeichnung LS 60/3 bezieht sich offensichtlich auf die Ausgangsleistung von 60
VA und die Anschlussmöglichkeit für drei verschiedene 12V-Lötkolben.
Die
DELTA LS 60/3 wurde über die VÖLKNER
electronic GmbH & Co. KG aus Braunschweig auch in Westdeutschland vertrieben.
In der VÖLKNER-Sonderliste 1/1987 heißt es zu der Lötstation, die mit
der Bestellnummer 504984 für 109,50 DM angeboten wurde: „Potentialfreies Löten,
Sicherheitsablage, Temperaturbereich von 250 – 450°C, praxisgerecht und robust,
Metallgehäuse, 4-stufiger Wahlschalter, Temperatur-Wahlschalter für 250 / 320 /
380 / 450°C, Sicherheitstrafo, schneller Wärmeaustausch durch
temperaturabhängigen Heizwiderstand im Lötkolben (16 Watt), Ein/Aus-Schalter mit
LED-Kontrolle, Schraubanschluss oder Bananenstecker, Netz 200 V / 50 VA,
Ausgang 8 - 14 V, B x H x T: 175 x 90 x 110 mm, schwarz lackiert, Front
orangefarben, mit 16W-Lötkolben, Ständer und Reinigungsschwamm“.
Voltcraft Lötstation 60/3 (Delta LS 56 & LS 60/3)
Ab
1986 wurde die zuvor beschriebene Lötstation DELTA LS 60 offensichtlich ausschließlich über den CONRAD-Versand als VOLTCRAFT Lötstation 60/3 in Westdeutschland vertrieben. Die
ursprüngliche Herkunft lässt sich hier eigentlich nur noch am typischen
DDR-Messgeräteknopf, den üblichen Anschlussklemmen, dem Krania-Netzkabel sowie dem DELTA-Logo
an der Gehäuserückseite und auf dem Lötkolben erkennen.
Im CONRAD-Hauptkatalog 1986 heißt es zur Lötstation
LS 60/3, die mit der Bestellnummer 812692 für 89,- DM angeboten wurde: „Die
Voltcraft-Lötstation bietet alles, was der anspruchsvolle Elektroniker braucht.
Auch für den kommerziellen Einsatz geeignet. Der Aufbau der Station garantiert
optimale Leistung. Der Sicherheitstransformator zwischen 8 und 14 V einstellbar
garantiert in Verbindung mit einer temperaturabhängigen Heizwicklung im
Lötkolben hervorragende Gebrauchswerte. Folgende Vorteile sprechen dafür:
regelbare Sicherheitskleinspannung von 8 – 14 V; Potentialfreiheit; großer
Regelbereich 230 – 590 °C); optimiert für 3 Leistungsbereiche (B 8, B 16, B
30); hohe Lötleistung; schneller Wärmenachschub durch Ni-Widerstand;
brandschutzgerechte Ablage – Technische Daten: Die Station besteht aus den
Hauptteilen Gehäuse, Sicherheitstransformator Typ 460/2, 60 VA, welcher für
Dauerbetrieb ausgelegt ist. Die Umschaltung auf die Spannung 8, 10, 12, 14 V
erfolgt mittels 4-Stufen-Schalter. Der Kleinspannungsausgang erfolgt an der
Seitenwand des Gehäuses über zwei einfache Anschlussklemmen. Das Gerät wird
durch eine Schmelzsicherung (0,4 A) vor Überlastung geschützt. Ein- und
Ausschalten erfolgt über Tastenschalter, Schaltzustand wird durch Leuchtdiode
angezeigt. An der Seitenwand ist eine brandschutzgerechte Ablage für den
Lötkolben angebracht. Zum Lieferumfang gehören die Station mit Ablageständer,
ein Reinigungsschwamm und ein Lötkolben B 16 (32 Watt). Weiteres Zubehör:
Ersatz-Lötkolben Typ B 16 (16 – 32 W, 260 – 450 °C) 14,80 DM; Lötkolben B 30
(30 – 65 W, 370 – 580 °C) 14,80 DM; Mikro-Lötkolben B 8 (10 W, 290 - 530°C)
7,95 DM“.
Voltcraft LS 30 electronic (Delta LS 60 E)
Die Lötstation Voltcraft
LS 30 electronic wurde offensichtlich als Nachfolger der LS 60 produziert und ist rückseitig mit
der offiziellen DELTA-Typenbezeichnung
LS 60 E beschriftet. Auch hier
scheint es sich aber um eine reine Auftragsproduktion für den Westexport zu
handeln. Im Gegensatz zur LS 60 verfügt
die LS 60 E über eine Temperaturregelung
von 25 ºC bis 445 ºC. Hierbei kam jedoch noch kein Temperaturfühler im
Lötkolben zum Einsatz. Die Steuerung erfolgt somit wohl ausschließlich über den
Heizintervall, der neben dem Netz über eine zweite LED angezeigt wird. Als
Leistungstransistor wurde, der schon aus verschiedenen REMA-Steuergeräten bekannte SD345
verbaut (Si-NPN/ 45 V / 3 A / 20 W). Der zugehörige 24V-Lötkolben DELTA C25 verfügt über eine Leistung von
25 W. Den verbauten, recht kleinen Trafo kenne ich ansonsten nur aus dem Schachcomputer
Chess Master. Zum Gerät gehört einen
passender Lötkolbenständer, der aber aus recht dünnem und rostanfälligen
Stahlblech gefertigt wurde. Die LS 30 E
wurde noch bis mindestens 1992 im CONRAD-Katalog
angeboten. Sie gehörte hier zusammen mit dem tschechischen Netzgerät TESLA BK 127 C, einem
Digital-Multimeter, Printhalter mit Lupe, einer Entlötsaugpumpe, Lötdraht und zwei
Spezialzangen zu einem kompletten Einsteigerpaket für 219,- DM.
Voltcraft LC 60 E (Delta LC 60 E)
Bei
der Lötstation LC60E handelt es sich
vermutlich erst um eine Wendezeit-Entwicklung des DDR-Herstellers DELTAWoltersdorf, der sich auf Lötgeräte aller Art spezialisiert hat. In
diesem Gerät kamen bis auf die beiden SMD-Platinen auch noch ausschließlich
bekannten DDR-Teile zum Einsatz. So findet sich als Temperaturregler z.B. der
Abstimmknopf der späten EAW sound solo.
Die Lötstation LC60E entspricht von
der Ausstattung in etwa den klassischen WELLER-Lötstationen
(stufenlose Temperaturregelung bis 450°C, Temperaturüberwachung, Netz-LED und
LED-Heizanzeige). Zum Gerät gehört der Lötkolben DELTA C25-1. Die abgebildete Station von 1990 wurde über CONRAD electronic vertrieben. Ob die
Geräte auch unter eigenem Markennamen verkauft wurden, ist mir nicht bekannt.
Im CONRAD-Katalog von 1992 heißt es zur Voltcraft LC 60 E, die mit der
Bestell-Nr. 812749 für 98,- DM angeboten wurde: „Diese vollelektronisch
gesteuerte Lötstation wurde speziell für den Elektroniker entwickelt, der im
Hobby- und Heimwerkerbereich tätig ist. Beim Arbeiten mit CMOS-Bauelementen
wurde bei dieser Lötstation eine Potentialausgleichsbuchse angebracht, die in
Verbindung mit dem Arbeitsplatz eine elektrostatische Aufladung verhindern
soll. Die Lötstation arbeitet in einem Temperaturbereich von 100 – 450 °C. Über
eine Netz- und Aufheiz-Kontroll-LED kann der augenblickliche Zustand der
Station kontrolliert werden. Lieferung erfolgt mit Lötkolben, Lötspitze,
Lötständer und ausführlicher Bedienungsanleitung. Technische Daten:
Betriebsspannung 220 V / 50 Hz, Leistung 30 VA, Sekundärspannung 24 V=,
Stellbereich 100 – 450 °C ±5 % v. E., Schutzklasse 2, mit GS-Zeichen“. Eine „Ersatzspitze zunderfrei“ konnte für
1,80 DM dazu bestellt werden, eine „Ersatzspitze
longlife“ kostete 7,50 DM und der komplette Ersatzlötkolben C25-1 19,80 DM. Auf der nächsten
Katalogseite findet sich dann der Klassiker unter den Lötstationen – die Weller WECP-20, welche aber mit 298,- DM
auch für den 3-fachen Preis angeboten wurde. Vergleicht man jedoch die mechanische
Anmutung, war dieses wohl auch nicht ganz unberechtigt.
DELTA G 20, G 40, G 60, G 80, G 100, R 50, Typ 620 & Typ 790
Neben den beschriebenen
Lötstationen wurden in Woltersdorf hauptsächlich klassische Lötkolben für den
DDR-Bedarf produziert. Das Bild zeigt die häufigen Typen DELTA G20 und Typ 790.
Aber auch hiervon gingen
wieder große Stückzahlen in den Westexport. So finden sich auch im CONRAD-Katalog von 1992 noch ein „Feinlötkolben G
20“ (Delta G
20) für 9,80 DM, ein „Voltcraft
Lötsett 1“ (bestehend aus Delta G 20 + Ersatzspitze, Ständer
& Feinlot) für 12,50 DM, ein „Voltcraft Lötsett 2“ (bestehend aus Delta G 20 + Ersatzspitze,
Entlötpumpe & Feinlot) für 21,50 DM, der „Voltcraft Standard-Lötkolben G 40“
(Delta G 40) für 15,90 DM, der „Voltcraft
Universal-Lötkolben G 60“ (Delta G 60) für 16,50 DM, der „Voltcraft
Universal-Lötkolben G 80“ (Delta G 80) für 16,50 DM, der „Voltcraft
Universal-Lötkolben G 100“ (Delta G 100) für 17,50 DM, der „Voltcraft Temperaturgeregelte Lötkolben R
50“ (Delta R 50) für 36,50 DM und eine Dose DELTA-Kolophonium für 1,50 DM. Die Typenbezeichnung orientiert sich
jeweils an der Watt-Zahl des Lötkolbens. Neben dem G 20 ist mir noch der
Typ 620 mit ebenfalls 20VA und der Typ 790 mit 25VA bekannt. In
der Beschreibung des temperaturgeregelten Lötkolbens Delta R 50 heißt
es: „Bei diesem Sparpreis interessant für den Profi und den Hobbyelektroniker.
Durch die Regelelektronik im Kolben sehr gut für den Servicetechniker geeignet.
Vorteile: stufenlose Temperaturregelung von 200 – 400 °C, extrem kurze
Anheizzeit (in 35 Sek. auf Löttemperatur), schneller Wärmenachschub durch
Temperaturregelung, hohe Lötleistung (max. 50 W), minimales Zundern der
Lötspitze, Energieeinsparung bis 50 %, Erhöhung der Lebensdauer um ein
Vielfaches, Schonung von elektronischen Bauelementen, leicht und handlich,
Anzeige der Heizperiode durch LED“.
Der
VEB Elektra Schalkau hat sich bereits frühzeitig auf die Produktion von
Drehkondensatoren spezialisiert, die ja dann auch in fast jedem RFT-Rundfunkempfänger
zum Einsatz kamen. Leider sorgen diese Drekos auch irgendwann alle dafür, dass
sich die Abstimmung der Geräte nicht mehr einstellen lässt. Hier verharzen mit
der Zeit die Drekoachsen, was sich mit etwas Geduld sehr gut beheben lässt
(siehe „Reparaturhinweise“). An der fünfstelligen Typenbezeichnung lässt sich
meist auch schon der Aufbau, die Nennkapazität und das zum Teil verbaute,
integrierte UKW-Potentiometer erkennen (z.B. Typ 5003: Dreifach-Dreko mit
3x500pF ohne UKW-Poti).
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T E X T I M A N ä h m a s c h i n e n w e r k W i t t e n b e r g e
Nachdem zwischenzeitig unzählige dieser Geräte
durch meine Hände gegangen sind, soll auch dieser DDR-Klassiker nicht unerwähnt
bleiben, auch wenn er mit Unterhaltungselektronik natürlich nichts zu tun hat.
Das Rührgerät RG 28 wurde bereits
seit 1977 mit einer Stückzahl von über 18 Millionen
im VEB Elektrogerätewerk Suhl (EGS, Werk Talstraße in Zella-Mehlis)produziert und größtenleits unter dem
Markennamen AKA electric vertrieben.
Hier liefen zuvor bereits das RG 3, RG 5 und RG 25 vom Band. Die Funktionen sind – wie von einem Rührgerät nicht
anders zu erwarten – recht überschaubar gehalten. Das Gerät verfügt über einen
170 W-Motor, der sich in drei Geschwindigkeitsstufen schalten lässt. Ein
weiterer Knopf über dem Drehzahlschalter ermöglicht den einfachen Auswurf der beiden
gegenläufigen Rührbesen. Neben diesen Einsätzen gehörten grundsätzlich noch
zwei Knethaken zum Lieferumfang.
Für
das Gerät gibt es noch ein passendes Rohkostgerät, einen Mixstab, Mixaufsatz,
Passierstab, einen Ständer mit Schüssel, Schlagbecher, Schälscheibe, Reib-,
Schnitzel-, Raspeleinsätze und eine Wandkonsole. Genau genommen sind die
meisten Geräte noch mit einer Leistung von 150 W / 220 V angegeben. Erst später
erfolgt die Angabe 170 W / 230 V. Hierbei handelt es sich nicht um einen
stärkeren Motor, sondern um die zwangsläufig höhere Leistung durch die
zwischenzeitig von 220 auf 230 – 240 V erhöhte Netzspannung. Dieses führt aber auch
zu einer geringfügig höheren Belastung des Motors, der das aber laut GS-Angabe
der Nachwendegeräte zehn Minuten im Dauerbetrieb schadfrei übersteht.
Prinzipiell entspricht das RG 28s von
der Ausstattung komplett dem Vorgänger Komet
RG 25. Die ersten RG 28s hatten gelbe
und dann orangefarbene Gehäuse. Die Gehäusefarbe variierte über die Jahre von Orange/Weiß
auf Weiß/Grau, Weiß/Gelb, Beige/Braun, Braun/Weiß und vermutlich gibt es noch weitere.
Parallel bekam der Stufenschalter in der laufenden Serie eine etwas andere
Form.
Außerdem
gab es um den September 1984 offensichtlich eine kleine Versuchsserie mit
stufenlosem Geschwindigkeitsregler statt 3-Stufen-Schalter.
Sehr viele Geräte wurden auch über den QUELLE-Versand für 32,95 DM in Westdeutschland
vertrieben und entsprechend auf PRIVILEG
umtypisiert. Ein weiterer Importeur verkaufte sie als schneider RG 28s. Nach der Wende wurden die Geräte noch bis
mindestens Juni 1991 von der Elektrogerätewerk
Suhl AG produziert und auch bis zum Schluss an QUELLE geliefert. Parallel hat die C. Bomann Import Vertretungen Service aus Buchholz in der Nordheide
die Geräte unter der Originalbezeichnung vertrieben. Außerdem hat der russische
Hersteller росб (Rosb) das Gerät in
Lizenz nachgebaut und als МВР-301
(MWR-301) vertrieben (Bild & Beschreibung unter „sowjetische Geräte“). Der Motor und die Getriebeübersetzung des
RG 28s sind sehr robust aufgebaut.
Zumindest habe ich bei gut 70 gebrauchten Geräten kaum einen Defekt erlebt. Die
einzige Schwachstelle sind wohl die vorderen Schweißstellen der Rührbesen, die
sich bei Überbeanspruchung lösen können.
AKA supermix
Das
AKA supermix (Typ 0329 026) entspricht technisch wohl komplett dem RG
28s. Lediglich das Gehäuse wurde überarbeitet. Das Gerät gab es in komplett Weiß und Beige/Weiß.
elite M 1500 (AKA supermix)
Das AKA supermix wurde über die Kaufhauskette KAUFHOF
auch in Westdeutschland unter der Bezeichnung elite M 1500 vertrieben. Auf
der Lüftungsabdeckung findet sich hierbei noch die Originalbezeichnung AKA
supermix, ein Verweis auf den ursprünglichen Hersteller EGS oder die
DDR-Herkunft fehlt jedoch trotzdem. Das abgebildete Gerät stammt erst aus dem
Jahr 1990.
unser favorit (AKA supermix)
Das Handrührgerät AKA
supermix wurde über die Kaufhalle
GmbH Köln auch unter der Bezeichnung unser
favorit in Westdeutschland vertrieben. Ein Verweis auf den ursprünglichen
Hersteller EGS oder die DDR-Herkunft
fehlt komplett.
unser favorit MX 150 (AKA supermix)
Später
erhielt der von der Kaufhalle GmbH Köln
vertriebene AKA supermix die
Bezeichnung unser favorit Handmixer MX
150 (Artikelnr. 63-54084). Das Gerät war bei der gleichnamigen Handelskette
für 39,95 DM erhältlich.
perfekt. (AKA supermix)
Welcher
westdeutsche Importeur sich hinter dieser Ausführung des AKA supermix
verbirgt oder ob es sich nur um eine neue Typenbezeichnung für die in der DDR
vertriebenen Geräte handelt, ist mir nicht bekannt. Das 1989 produzierte
Rührgerät trägt aber zusätzlich ein AKA electric-Logo und die
Herkunftsangabe „Made in GDR“.
AKA unifix
Das
AKA unifix mit wiederum anderem Gehäuse entspricht von der Ausstattung
ebenfalls dem RG 28s. Die Aufnahme für den Mixstab und weiteres Zubehör
befindet sich jedoch auf der gegenüberliegenden Seite und die Achse hierfür ist
sternförmig statt als Sechskant ausgeführt. Somit ist das Zubehör nicht kompatibel
mit dem RG 28 und supermix. Dasselbe gilt auch für den Rührbesen
und Knethaken, die hier eine etwas breitere Achse haben. Parallel gab es das
offensichtlich gleiche Gerät noch als multifix, polyfix oder
Westexportausführung für den QUELLE-Versand (Bild). Die Exportgeräte
wurden teilweise mit Privileg / EGS Typ 329 084 / Bestellnr. 389.070 und
teilweise mit Privileg unifix 0329 0 632 / Bestellnr. 478.101
beschriftet. Der eigentliche Hersteller ist – wie schon bei den Privileg RG
28s - mit einem unauffälligen EGS (Elektrogerätewerk Suhl) auf dem
Typenschild vermerkt und die Leistungsangabe variiert auch – je nach Baujahr –
zwischen 150 W / 220 V und 170 W / 230 V. Des Weiteren gab es noch das AKA
Combifix mit wiederum überarbeitetem Gehäuse.
schneider KM 2000 (AKA unifix)
Das
AKA unifix wurde noch mindestens bis zum Mai 1991 als schneider KM
2000 vertrieben. Kurioserweise findet sich trotz des späten Baujahrs auf
dem Gerät neben dem DDR-AKA-Logo auch noch der Schriftzug „Made in GDR“,
da die alten Gussmaschinen der Typenschilder weiterverwendet wurden.
AKA AS 101
Neben über 18 Millionen Rührgeräten des Typs RG 28
produzierte der VEB
Elektrogerätewerk Suhl (EGS) in seinem Werk in Suhl und an Standorten der Umgebung auch
elektrische Allesschneider. Einer der ersten Typen dieser Art war wohl der AS
101 unter dem Markennamen AKA electric. Die Ausstattung beschränkt
sich noch auf eine Schnittbreiteneinstellung und nur eine Geschwindigkeit.
Spätere Geräte besitzen zusätzliche eine zweite Geschwindigkeit für Wurst oder
Brot sowie eine Kindersicherung. Neben den AS 101 für den DDR-Vertrieb mit
weißem, gelbem und orangem Gehäuse lieferte der Betrieb die Geräte auch an den QUELLE-Versand
nach Fürth. In Westdeutschland hießen Sie dann nur PRIVILEG (ohne
erkennbare Typenbezeichnung).
K a b e l w e r k O b e r s p r e e B e r l
i n ( K W O )
KWO
Schleifaufsatz für AKA RG 25 und RG 28
Für
die Rührgeräte AKA RG 25 und RG 28 wurde im VEB Kabelwerk
Oberspree (KWO) in Berlin ein passender Schleifaufsatz für Scheren, Messer,
Hobel und Schraubendreher produziert. Der Anschluss an das Rührgerät erfolgt
über den vorderen Mixstabanschluss. Zum Schutz des Rührgerätes vor Metallstaub
oder -spänen besitzt der Aufsatz eine Kunststoffhaube.
Die im VEB Kombinat Elektromaschinenbau Dresden
produzierte Küchen-Allzweckwaffe Multiboy LZ 251 ermöglicht das
Zerkleinern von Lebensmitteln mit einer sehr hohen Leistung von 500 W. Das
Doppel-Schneidmesser und die Schüssel lassen sich herausnehmen. Die Aktivierung
erfolgt durch einfaches Drücken des geschlossenen Deckels. Das Deaktivieren
sollte möglichst durch langsamen Drucknachlass erfolgen, da das Gerät ansonsten
sehr abrupt abschaltet.
Neben dem regulären Vertrieb in RFT-Geschäften der DDR
wurde der Multiboy LZ 251 auch über die GENEX Geschenkdienst GmbH in
Westdeutschland angeboten. Die Bezahlung erfolgte hierbei in D-Mark mit
anschließender Lieferung an den angegebenen Geschenkempfänger in der DDR. So
wurde der Multiboy im GENEX-Katalog von 1986 für 79,- DM
angeboten. In der Produktbeschreibung heißt es hierzu: „Multiboy LZ 251 –
zerschneidet auch stark saftende Lebensmittel bei Erhaltung von Saft und Aroma.
Leistungsstark und pflegeleicht. Anschlusswert 500 W, Gewicht 2,1 kg, Maße (HØ)
240 x 150 mm“.
Die Tischgrills TG 22
und TG 24 wurden ab 1980 als
Nachfolger der TG 21 im VEB acosta Elektromechanik Thal Werk
Gräfenroda produziert. Die ausgesprochen zuverlässigen Geräte grillen mit
einer Heizleistung von 850W über einen Heizstab an der Oberseite. Der
Motor-Tischgrill TG 24 besitzt
zusätzlich einen elektrisch betriebenen Drehspieß. Die Inbetriebnahme erfolgt
ganz einfach durch Einstecken des Netzsteckers, der Motor des TG 24 dreht hierbei auch ohne gesteckten
Spieß dauerhaft mit. Auch der gesamte Aufbau des sehr praktischen und robusten
Grills würde jedem TÜV-Prüfer in der heutigen Zeit die Haare zu Berge
stehen lassen. So lässt sich die obere Aluabdeckung einfach abnehmen. Hinter
dieser befindet sich über der nackten Heizwändel nur ein Gestänge, das mit
Alufolie umwickelt ist, die sich auch jederzeit durch klassische Haushaltsfolie
ersetzen lässt. Zum Lieferumfang gehörte ein Grillrost, eine Fettfangschale,
ein Aushebegriff, Grillspieß und zwei Mitnehmergabeln. Außerdem lag dem Gerät
ein 14-seitiges Anleitungsheft mit ausgiebigen Rezeptideen bei. In diesem heißt
es „Der acosta-Tischgrill TG 22 und der acosta-Motor-Tischgrill TG 24 sind
Grillgeräte, in welchen Speisen schnell und problemlos gegrillt, überbacken und
getoastet werden. Der Motor-Tischgrill TG 24 zeichnet sich durch einen
eingebauten motorischen Spießantrieb aus. Die Drehbewegung des Grillspießes TG
22 erfolgt per Hand. …“ Nachfolgend finden sich Bedien- und Reinigungshinweise,
eine „kleine Steak-Schule“, „Küchenkniffe“ und Rezepte für grilliertes Ei im
Käsenest, geräuchertes Fischfilet in Dillbutter, gegrillte Rostbratwürste mit
Senf-Meerrettich, gefüllte Würstchen mit Käse-Sauerkraut, grilliertes Käse-Hackfleisch-Schnitzel,
gegrillter gefüllter Kohlrabi, gefülltes Fleischbrot, gefüllte Paprikaschoten,
Schweine- und Rückensteak, Wildfilet und natürlich Broiler und Schaschlyk. Dem Ganzen folgen dann noch diverse Toastvarianten.
E l e k t r o m e c h a n i k B e r l i n – K a u l s d o r f
AKA K 120/5 & AKA K 120/8
Nachfolger der sehr verbreiteten Kaffeemaschine
„AKA K 108“ aus dem VEB Elektromechanik Berlin-Kaulsdorf,Beschreibungen folgen!
Neben dem regulären Vertrieb in RFT-Geschäften der DDR
wurden die Kaffeemaschinen K 120/5 und K 120/8 auch über die GENEX
Geschenkdienst GmbH in Westdeutschland angeboten. Die Bezahlung erfolgte
hierbei in D-Mark mit anschließender Lieferung an den angegebenen
Geschenkempfänger in der DDR. So wurde die Kaaffemaschinen im GENEX-Katalog
von 1986 für 56,- DM bzw. 68,- DM angeboten. In der Produktbeschreibung heißt
es hierzu: „Kaffeemaschine K120/5 mit Warmhalteplatte – Transparenter
Wasserbehälter mit einem Fassungsvermögen von 1 bis 5 Tassen, 800 W &
Kaffeemaschine K120/8 mit Warmhalteplatte: Fassungsvermögen von 1 bis 8 Tassen,
Mit Hilfe einer Auslaufregulierung kann die Geschwindigkeit des Wasserzulaufes
bestimmt werden.“.
Der Raumheizlüfter RHL 4 wurde über den QUELLE-Versand
Fürth auch in Westdeutschland vertrieben. Statt der Herstellerangabe AKA
electric und des Herkunftsverweises „Made in GDR“ findet sich auf dem Gerät
mit unveränderter Typenbezeichnung lediglich der QUELLE-Markenname privileg.
Der
im VEB Elektrogeräte Zeitz gefertigte Haarfön LD 67 gehörte wohl
fast zur Standardausstattung eines 1980er-Jahre-DDR-Haushaltes. Die
Typenbezeichnung setzt sich hierbei aus der recht kreativen DDR-Wortschöpfung
„Luftdusche“ – vermutlich ergänzt durch das Erscheinungsjahr 1967 – zusammen.
Die heutige Verbreitung des LD 67 dürfte – im Gegensatz zu vielen
anderen DDR-Haushaltsgeräten – recht überschaubar sein, was sich wohl schon mit
der für heutige Verhältnisse recht schwachen Leistung von 400 W erklären lässt.
Im
VEB Uhrenwerk Ruhla wurde eine große
Stückzahl von verschiedensten Weckern produziert. Diese gingen neben dem
Vertrieb in der DDR auch in hoher Stückzahl in den Westexport. In der
Bundesrepublik trugen Sie dann Markennamen wie ANKER, Meister-Anker, Meister-Quarz, CLIPPER, peter, KAREX, MBO oder sutronic. Hierbei gab es ca. vier verschiedene mechanische Uhrwerke
und drei verschiedene Quarzuhrwerk, die jedoch in den verschiedensten Gehäusen
verbaut wurden. Trotz ihres einfachen Erscheinungsbildes erweisen sich gerade
die Quarzwecker als ausgesprochen zuverlässig. Mein erster ruhla-Wecker
funktionierte z.B. von Mitte der 1980-er Jahre bis 2015 im durchgehenden
Dauerbetrieb einwandfrei. Am Ende waren dann wohl die gut geschmierten
Kunststoffzahnräder abgenutzt, sodass der Sekundenzeiger den „Aufstieg“ nicht
mehr schaffte.
Die
ruhla QUARTZ Wecker wurden in Westdeutschland auch unter dem Markennamen
MBO über VÖLKNER elektronik vertrieben. In einer VÖLKNER-Anzeige
der Zeitschrift Funkschau 17/1984 heißt es zum MBO-Quarzecker,
der für 19,80 DM angeboten wurde: „Schwarzes Ziffernblatt mit Leuchtpunkten für
Dunkelheit; Sekundenzeiger; weckt mit sanftem Intervall-Summton;
Wiederholautomatik 16 Minuten; abschaltbare Weckeinrichtung; großflächiger
Absteller des Wecktones; 1,5 V Baby; B x H x T 90 x 70 x 41 mm.“.
„Construction-Metallbaukästen
– das konstruktivtechnische und lehrreiche Spielzeug für Jungen und Mädchen ab
6 Jahren. Das Konstruktionsspiel bietet wohl die breitesten Möglichkeiten der
schöpferischen Betätigung und der technisch-konstruktiven Bildung. Aus diesem
Grund schufen wir das Baukastensystem Construction. In der vorliegenden Form entstand
das Baukastensystem Construction aus den Erkenntnissen der Beobachtung der
schöpferisch tätigen Kinder verschiedener Altersgruppen und im Sinne des
technischen Fortschritts. …“ heißt es in der sehr umfangreichen, farbigen
Anleitung zu den Baukästen construction c01 bis c04. Diese wurden
– wie noch weitere Baukästen – im VEB Spielwaren-Mechanik Pfaffschwende
produziert und waren wohl aus keinen DDR-Kinderzimmer der 1980er Jahre
wegzudenken. Auch ich hege hier gute Erinnerungen an die umfangreichen Kästen,
mit denen man neben verschiednsten Fahrzeugen und Maschinen auch viele eigene
Ideen umsetzen konnte. Neben den construction Kästen gab es aus dem VEB
Hydraulik Dippoldiswalde auch einen ORSTA Modelltechnik P01 – Baukasten für
Druckluftverdichter und von den Kamenzer Spielwaren den Baukasten Optik-Cabinet
80. Wie bei vielen Sachen wurden die construction-Baukästen neben
dem Vertrieb in der DDR auch über CONRAD electronic auch in Westdeutschland
angeboten.
Der
typische FER 6V/3W-Fahrraddynamo wurde mindestens von 1981 bis 1995 im
Eisenacher Betriebsteil des VEB Kombinat Fahrzeugelektronik Ruhla produziert.
Die Stückzahl dürfte hierbei recht beträchtlich gewesen sein, da dieser Dynamo
in der DDR zum konkurrenzlosen Einheitsmodell wurde. Auch in Westdeutschland tauchten
die DDR-Dynamos (teilweise mit den passenden FER Lampen und IFA
Klingeln) sehr häufig an zu dieser Zeit produzierten Fahrrädern auf. Der
abgebildete Dynamo wurde für den westdeutschen Zubehörvertrieb extra aus dem
Original-DDR-Pappkarton mit Herstellerbeschriftung genommen und vom Importeur
neutral verpackt. Hier findet sich nur die frontseitige Beschriftung „Qualität
für Fahrradprofis – Dynamo mit Halterung, auch für BMX“. Die eingestanzte
Beschriftung auf dem Kippgelenk des Dynamos mit „FER Ruhla DDR“ blieb
unverändert, sodass jeder, der die thüringische Stadt Ruhla oder den Hersteller
FER nicht kannte, zumindest noch die DDR-Herkunft ersehen konnte. Auf
der Rückseite des Kippgelenks findet sich grundsätzlich das Baujahr. Ältere
Modelle besitzen abriebfeste, weiße Keramikreibräder, spätere Modelle immer
noch sehr harte schwarze Plastikräder. Die Aluminium-Kippgelenk-Abdeckung wurde
in den 1990er Jahren durch eine schwarze Plastikabdeckung ersetzt. Neben
Fahrradzubehör lieferte FER hauptsächlich Maschinen und Zulieferteile
z.B. an Volkswagen in Wolfsburg und Hannover. Im Tauschgeschäft erhielt
die DDR mehrere tausend VW Golf 1 und 2. Zu finden sind die FER
Scheinwerfer noch häufig am Golf 1, Golf 2 und T3 Bus. Selbst
mein 1993er Golf 3 trägt noch FER Nebelscheinwerfer und -Reflektoren
aus Nachwendeproduktion.
D i a m a n t F a h r r a d w e r k e H a r t
m a n n s d o r f
Diamant
Modell 35105
Das
abgebildete Tourenfahrrad Modell 35105 wurde 1987 im VEB Fahrradwerke
Elite-Diamant Hartmannsdorf bei Chemnitz produziert. Es besitzt einen 26-Zoll-Stahlrahmen,
Rücktritt- und Felgenbremse vorne mit Aluminiumgriff, einen verchromten
Stahl-Kettenschutz, einen verchromten Gepäckträger, Aluminium-Schutzbleche,
Metallic-Lackierung in Goldgelb und Seitenständer, des Weiteren als zeitgemäßes
Zubehör einen Flaschenhalter und einen mechanischen Tacho mit Kilometerzähler
(Bild & Beschreibung unter „Messgeräte“).
Neben
dem von 1964 bis 1990 produzierten und immer wieder überarbeiteten Diamant
Modell 35105 gab es noch das etwas einfachere Modell 35102 mit
Stempelbremse vorne, lackiertem statt verchromtem Gepäckträger und Kettenschutz
sowie Uni- statt Metallic-Rahmenlackierung, außerdem das Modell 35109
mit der Ausstattung des 35105 plus 3-Gang-Kettenschaltung und von allen
Varianten die entsprechenden Damenräder 35154 bis 35164. Was am Modell
35105 sofort auffällt, ist der aus heutiger Sicht ungewohnt kleine Rahmen
mit dem kurzen Lenker, da die Räder eigentlich nur für Personen bis 175 cm
ausgelegt waren und häufig auch von Kindern gefahren wurden. Die größeren 28-Zoll-Fahrräder
Diamant Modell 35104 und 35162 gehörten in der DDR leider eher
zur Ausnahme.
Das
abgebildete Fahrrad von 1965 gibt mir noch etwas Rätsel auf. Ursprünglich habe
ich es auf dem Sperrmüll entdeckt. Mir gefielen sofort die nostalgische Optik
und die vielen DDR-Teile, Mittlerweile werde ich den Verdacht nicht los, dass
es sich um ein Chemnitzer DIAMANT-Fahrrad für den Export handelt.
Dagegen spricht zugegebenermassen die Rahmenstanzung „ESGE Pletscher Lizenz“
an der vorderen Gepäckträgerbefestigung, die TORPEDO-Dreigang-Nabenschaltung
und evtl. der MERTENS-Sattel, jedoch in typischer MÖWE-Optik.
Hingegen dafür spricht die Tatsache, dass der Rahmen neben der optischen
Ähnlichkeit zum Diamant Typ 35105 lediglich mit der Lizenz der schweizer
Marke und dem Vermerk „Deutsche Wertarbeit“ versehen wurde, hauptsächlich aber
die große Anzahl an DDR-Teilen. So findet sich hier ein FER Ruhla Dynamo
von 1965 ergänzt um die Vorderlampe von FER, eine Brillant
Felgenbremse, eine typische 60er-Jahre-DDR-Satteltasche, eine FER Ruhla
Klingel, der typische DDR-Kettenzahnkranz und ein VEB KOVALIT
Hinterreifen. Nachdem ich zwar die 80-er Jahre DIAMANT- und MIFA-Fahrräder
aus meiner Kindheit ganz gut erkenne, tue ich mich mit den 60er-Jahre-Rädern
dann doch etwas schwerer. Vielleicht kann mir hierzu jemand nährere
Informationen geben. Nachdem ich das Fahrrad aus Platzgründen etwas
leichtsinnig in unserer benachbarten Tiefgarage untergestellt hatte, ist dieses
leider 2023 einer Fahrradentrümpelungsaktion zum Opfer gefallen, wirklich schade
drum.
M I F A M i t t e l d e u t s c h e F a h r
r a d w e r k e S a n g e r h a u s e n
TOBI fancy (mifa TOP FIT)
Das abgebildete MIFA-Fahrrad habe ich ursprünglich
ebenfalls auf einem Sperrmüllhaufen gefunden. Es handelt sich wohl um eines der
Mitte bis Ende der 1980-er Jahre in der DDR sehr verbreiteten mifa TOP FIT
Räder aus Sangerhausen. Dieses Exemplar trägt jedoch den Schriftzug TOBI
fancy und wurde offensichtlich schon werkseitig mit einer Shimano 3-Gang-Nabenschaltung
mit passender Radnabe ausgestattet. Welcher westdeutsche Importeur sich hinter
der Marke TOBI verbirgt, ist mir nicht bekannt. Laut Stanzung auf dem FER
Ruhla Dynamo wurde dieser – und somit wohl auch das ganze Fahrrad – im Jahr
1983 produziert. Neben der Gangschaltung und der geänderten Markenbezeichnung
ist mir gegenüber der DDR-Variante nur der vollflächige Blech-Kettenschutz und
die Felgenbremse aufgefallen, während die DDR-Variante meist nur einen schmalen
Kettenschutz und eine Stempelbremse besitzt. Außerdem ist das Schutzblech vielfach
seitlich gelocht. Ich kann mich hier aber auch bei einigen DDR-Damenrädern an „schicke“
Kleidernetze erinnern, die es aber mittlerweile wohl fast alle „zerbröselt“ hat.
Das abgebildete Fahrrad wurde vom Vorbesitzer offensichtlich kaum benutzt und ist
noch mit den originalen Pneumant-Reifen von 1982 bestückt, die kaum abgenutzt,
aber mittlerweile rissig sind und neue Schläuche benötigten. Leider war auch
das vordere Laufrad stark verzogen, der Bremsgriff verbogen und die Rückleuchte
leicht beschädigt, Außerdem entspricht der obere Teil des Sattels nicht mehr
dem Originalzustand. Nachdem ich das Fahrrad aus Platzgründen etwas
leichtsinnig in unserer benachbarten Tiefgarage untergestellt hatte, ist leider
auch dieses gute Stück 2023 einer Fahrradentrümpelungsaktion zum Opfer gefallen.
Die Fahrräder aus Hartmannsdorf und Sangerhausen
wurden auch in großer Stückzahl exportiert und unter Markennamen wie Brillant,
Diadem, Everest, Exclusiv, Farosa, Grandezza,
Manhattan, Rekord, Schneider, Schneider deLuxe, Siegfried,
TALPO, TOBI und Twenter hauptsächlich in Westdeutschland vertrieben.
Ein weiterer bundesdeutscher Importeur war Mehdi Biria aus Heidelberg, der
unter dem Markennamen BIRIA ab 1982 DDR-Fahrräder vertrieb und ab den
frühen 1990er Jahren bis 2006 Spezialfahrräder für die Deutsche Post in
Neukirch/Lausitz produzieren ließ (ehem. VEB Fortschritt). ________________________________________________________________________________________________
Wir sind die erste Generation, die die Folgen des Klimawandels spürt. Und wir sind die letzte, die etwas dagegen tun kann.