Liste der verwendeten
Lautsprecherchassis & einfache Ermittlung des Baujahrs der Boxen unter„Reparatur
& Exportgeräte“ ________________________________________________________________________________________________
BR 25 HIFI
Die bei MEG (Musikelectronic Geithain) entwickelte 2-Wege-Bassreflexbox
BR 25 wurden ab 1984 im VEB STATRON Fürstenwalde produziert. Sie
gehörten mit 650.000 Stück zu einer der meistverkauften Lautsprecherboxen Deutschlands
und ging aufgrund eines sehr positiven Testberichtes der bundesdeutsche
Zeitschrift Funktechnik auch in großen Stückzahlen in den Westexport
(320.000 Stück). Bestückt ist die Box mit dem 125mm-Tieftöner L 7102 und
dem 25mm-Kalotten-Hochtöner L 7101. Die Studiobox hat eine
Nennbelastbarkeit von 25 VA bei einer Impedanz von 4Ω und gibt besonders die
hohen Frequenzen sehr gut wieder, da das Gehäuse mit 205 x 290 x 245 mm
gegenüber den vergleichbaren B 3010 deutlich größer ausgeführt wurde. Speziell
in Kombination mit dem SV 3000 – SV 3935 oder dem HMK-V 100 lässt
sich ein besonders guter Klang erzielen, während der BR 25 an einem HELI-sensit-Steuergerät
meiner Meinung nach etwas der Bass fehlt. Eine Besonderheit der Box ist die aufwendig
beschalteten Frequenzweichen. Als Überlastschutz besitzt sie eine eingebaute
Glühlampe (Zweifaden-Glühlampe, verwendet auch im Wartburg-Bremslicht).
Eine häufige Fehlerquelle sind die verwendeten Schaumstoffsicken der Tieftonchassis,
die leider schnell porös werden, sich aber Instand setzen lassen.
Die statron BR 25 wurde über CONRAD electronic auch
in Westdeutschland vertrieben. Im CONRAD-Katalog von 1986 heißt es zur BR
25, die mit der Bestellnummer 338613 zu einem Stückpreis von 69,- DM
angeboten wurde: „70 Watt 2-Weg-HiFi-Bassreflex-Box BR 25 mit abnehmbarem
Metallgitter, 1 Bass-Lautsprecher 125 mm Ø, 1 Kalotten-Hochton-Lautsprecher 25
mm Ø und 1 Bassreflexöffnung. Die eingebaute Schutzschaltung gewährleistet
einen optimalen Schutz der Lautsprecher gegen Überlastung ohne Einschränkung
der Dynamikeigenschaften. Belastbarkeit: 70 W Musik / 50 W Sinus,
Frequenzbereich: 45 – 20.000 Hz, Impedanz: 4 Ω, Abmessungen (B x H x T): 205 x
290 x 245 mm, komplett mit 4 m Anschlusskabel und Lautsprecherstecker,
Ausführung anthrazit“.
BR 25 E Hifi
Die BR 25 E entspricht
technisch komplett der BR 25, verfügt
über ein zwar noch gleich großes, aber optisch komplett überarbeitetes Gehäuse.
Die Lautsprecheranordnung entspricht hierbei in etwa der B 3010.
Die BR 25 E gab es mit silbergrauem, anthrazitfarbenem,
beigem oder schwarzem Gehäuse.
Bestückt ist die Box – wie schon zuvor die BR 25 – mit dem
125mm-Tieftöner L 7102 und dem 25mm-Kalotten-Hochtöner L 7101. Eine
Besonderheit ist auch hier wieder die aufwendig beschaltete Frequenzweiche. Als
Überlastschutz besitzen sie eine eingebaute Glühlampe (Zweifaden-Glühlampe,
verwendet auch im Wartburg-Bremslicht). Eine häufige Fehlerquelle ist leider
wieder die Schaumstoffsicke des Tieftonchassis, die schnell porös wird, sich
aber Instand setzen lässt.
Neben dem regulären – völlig unzureichenden – Vertrieb in RFT-Geschäften
der DDR wurden die BR 25 E auch im GENEX-Katalog angeboten. Über die GENEX Geschenkdienst GmbH konnten
Bundesbürger DDR-Waren aller Art gegen D-Mark erwerben und diese dann als
Geschenk direkt an DDR-Adressen liefern lassen. Dieses für den DDR-Außenhandel
wohl sehr einträgliche Geschäft wurde über die Jauerfood Kopenhagen vermittelt, die auch die Bestellhotline mit
dänischer Landesvorwahl betreute. Hier war z.B. die BR 25 E für 75,- DM statt 265 DDR-Mark erhältlich. In der Produktbeschreibung
des Kataloges von 1986 heißt es hierzu: „HIFI-Zweiwege-Bassreflexbox BR 25 E –
zur hochwertigen Wiedergabe von Musik und Sprache an Phono- und
Rundfunkgeräten. Nennbelastbarkeit 30VA, Nennscheinwiderstand 4Ω. Die Box kann
durch die eingebaute Schutzschaltung auch an Verstärkern mit höheren Ausgangsleistungen
betrieben werden. Beste Wiedergabeeigenschaften einschließlich verzerrungsfreier
Wiedergabe von Lautstärkespitzen. Nettovolumen: 8,5 Liter. Maße (BHT) 205 x 290
x 255 mm.“
BR 26 classic
Die 2-Wege-Bassreflexbox BR 25 HIFI wurde optisch überarbeitet
und mit L7104- statt L7101-Hochtöner als BR 26 classic
weiter produziert. Sie verfügt über eine abnehmbare, stoffbespannte
Frontabdeckung. Außerdem ist das Gehäuse nicht mehr lackiert sondern mit einer
unempfindlichen Kunststoff-Folie bezogen. Im statron-Außenhandelsprospekt
heißt es zu dieser Box: „Durch den Einsatz der bewährten
Lautsprecherkonzeptionen aus der BR 25 liefert die Box saubere Einschwingvorgänge
über den gesamten Frequenzbereich. Sie besticht durch präzise und gut konturierte
Wiedergabe der Tiefen sowie Durchsichtigkeit und Brillianz in den Höhen.“
Wie schon zuvor die BR 25 wurde auch die BR 26 wieder
über CONRAD electronic in der Bundesrepublik vertrieben. Im Katalog von
1990 heißt es zur „50 Watt-HiFi-Box BR 26“, die mit der Bestell-Nr.
338672 für 69,- DM pro Stück vertrieben wurde: „Kompaktbox mit prägnanten
Bässen und hervorragender Hochtonwiedergabe. 2-Weg-Technik mit abnehmbarer
Frontbespannung, 1 Basslautsprecher (125mm), 1 Hochton-Kalotten-Lautsprecher
(25mm) und 1 Bassreflexöffnung, eingebaute Schutzschaltung gegen Überlastung.
Technische Daten: Belastbarkeit 50W Musik / 25W Sinus an 4Ω, Frequenzbereich 45
– 22.000Hz, Abmessungen (B x H x T): 205 x 290 x 255mm. Ausführung: Anthrazit“
BR 50 HIFI
Die 3-Wege-Bassreflexbox BR 50 wurde von 1987 bis 1990 in
Frankfurt/Oder produziert. Bestückt ist die Box mit zwei 125mm-Tieftönern L
7114, dem gleichgroßen Mitteltöner L 7113 und dem Kalotten-Hochtöner
L 7101, alle produziert im VEB STATRON Fürstenwalde. Die BR 50
hat eine Nennbelastbarkeit von 50 VA (daher die Bezeichnung „BR 50“,
Höchstbelastbarkeit: 80 VA / Impedanz: 4 Ω) und gibt den kompletten
Frequenzbereich sehr gut wieder. Durch die Bestückung mit mehreren kleinen
Chassis und die weiche Membranaufhängung lässt sich bereits mit geringer
Verstärkerleistung eine hohe Lautstärke erzielen. Eine Besonderheit der Box ist
die aufwendig beschalteten Frequenzweiche und der in einem eigenen Gehäuse
untergebrachte Mitteltöner. Die BR 50 besitzt ein 450 mm hohes,
furniertes MDF-Gehäuse und wiegt 11 kg. Eine häufige Fehlerquelle ist – wie schon
bei der BR 25 und BR 26 – die Schaumstoffsicke der Tief- und
Mittelton-Chassis, die schnell porös wird.
BR 100 MMT
Bei den nach der Wende über die Firma AMPTOWN
vertriebenen MMT BR 100 handelt es sich eigentlich nur um eine
Designvariante der BR 50. Hierbei wurde die Nennbelastbarkeit – wie so
häufig zu dieser Zeit – mit 100 VA deutlich höher angegeben als zu DDR-Zeiten.
Klang und Optik entsprechen somit komplett den BR 50. Die
Typenbezeichnung orientiert sich wieder an der ja „nun doppelt so hohen“
Nennbelastbarkeit und der Markenname „MMT“ steht eigentlich für Monika
Matthes-Thiel, der Frau des AMPTOWN-Geschäftsführers.
Im Prospekt des DDR-Außenhandelsbetriebes von 1989 heißt es zur
nachfolgend beschriebenen K-Serie aus dem VEB Statron Fürstenwalde:
„Durch den Einsatz der bewährten Lautsprecherkonzeption aus der gemeinsamen
Entwicklung des VEB Musikelektronik Geithain mit dem VEB Statron Fürstenwalde
bieten wir Ihnen mit unseren Lautsprecherboxen ein Maximum an Klangqualität bei
präziser und gut konturierter Wiedergabe der Tiefen sowie Durchsichtigkeit und Brillanz
in den Höhen und saubere Einschwingvorgänge im gesamten Frequenzbereich auch
bei anspruchsvollsten Wiedergabeanforderungen. Jede akustische Anlage klingt
letztlich so gut wie ihre Lautsprecher. Daher sollten Sie bei Ihrer
Entscheidung diese Lautsprecherboxen prüfen. …“.
B 17 15 kompakt
Fortsetzung Zitat Prospekt des DDR-Außenhandelsbetriebes: „… Die
Box B 1715 stellt eine kleinvolumige Regalbox nach dem Kompaktboxprinzip mit geschlossenem
Gehäuse dar. Mit ihrem äußerst kompakten Erscheinungsbild lässt sich diese
hochwertige Breitbandbox überall problemlos aufstellen. …“ Die 1,4 kg schwere
und 140 x 150 x 150 mm große 2-Liter-Einwege-Kompaktbox B 1715 kompakt ist
als kleinste Box der K-Serie mit einem bei STATRON in
Fürstenwalde produzierten 100mm-Breitbandlautsprecher bestückt, der bei einer
Impedanz von 4Ω für eine Nennbelastbarkeit von 15 VA und einer
Höchstbelastbarkeit von 25 VA sorgt. Der Übertragungsbereich reicht von 90 bis
16.000 Hz bei einer Kennempfindlichkeit von 88 dB. Die Typenbezeichnung B 17
15 ergibt sich wohl einfach nur aus der Fortsetzung der zuvor bereits bei
Statron produzierten Boxen B 15 und B 16, ergänzt um die Nennbelastbarkeit.
BR 17 15 kontur
Die 1-Wege-Bassreflexbox BR
1715 kontur wurden Ende der 1980er Jahre ebenfalls im VEB Statron
Fürstenwalde produziert. Technisch entspricht sie komplett der zuvor beschriebenen
B 1715 kompakt, lediglich das Gehäuse wurde mit 140 x 190 x 160 mm etwas
höher ausgeführt und nach hinten erweitert. Außerdem verfügt die hierdurch auf
2,7 Liter angewachsene Box über eine Bassreflexöffnung rechts unterhalb des
Lautsprechers. Fortsetzend heißt es im Prospekt des DDR-Außenhandelsbetriebes:
„… Die Box BR 1715 arbeitet nach dem Bassreflexprinzip, wodurch eine
Verbesserung der Wiedergabe im tieferfrequenten Spektrum erreicht wird. Diese
Boxen können auch als Zweitlautsprecher zur Erweiterung bestehender Anlagen
oder zur Verbesserung der akustischen Wiedergabe von tragbaren Geräten
eingesetzt werden, wobei Ihnen dabei die optische Gestaltung der Boxenfamilie
K-Serie sicher viele Möglichkeiten eröffnet. …“.
BR 27 25 konstant
Die 2-Wege-Bassreflexbox BR
2725 konstant ist – wie die BR 26 – mit dem 125mm-25VA/4Ω-Tief-Mittel-Töner L 7102 und dem 250mm-25VA/4Ω-Kalotten-Hochtöner L 7104 bestückt. Hierdurch erreicht die 6,3 kg schwere und
180 x 420 x 210 mm große 8,5-Liter-Box eine Nennbelastbarkeit von 25 VA sowie
Höchstbelastbarkeit von 50 VA bei einem Frequenzbereich von 45 – 22.000 Hz, einer
Impedanz von 4Ω und einer Kennempfindlichkeit von 86 dB. Weiter fortsetzend
heißt es im Prospekt des DDR-Außenhandelsbetriebes zu diesen und den
nachfolgend beschriebenen BR 3750 konzert: „… Die Zwei- und
Dreiwegeboxen BR 2725 und BR 3750 arbeiten nach dem Bassreflexprinzip. Der zu
übertragende Frequenzbereich wird bei diesen Boxen über Frequenzweichen auf
zwei bzw. drei Lautsprecher aufgeteilt. Ein Kaltleiter schützt dabei die
Hochtonkalotte vor Überlastung, beeinträchtigt infolge seiner thermischen
Trägheit jedoch nicht die dynamischen Eigenschaften des Lautsprechers. …“. Der
angesprochene Kaltleiter wurde mit ingenieurstechnischem Improvisationstalent
ganz banal über eine Zweifaden-Glühlampe aus dem Wartburg-Bremslicht realisiert,
was auch simpel und störungsfrei funktioniert. Die Typenbezeichnung dieser Box
orientiert sich in Fortsetzung zur B 17 15 kompakt und BR 17 15
kontur nun offiziell an der Lautsprecheranzahl und Nennbelastbarkeit (BR… 2
Lautsprecher …7… 25VA).
BR 55 statron (BR 27 25)
Die letzten BR 27 25 wurden direkt unter der
Herstellernamen STATRON (statt des Markennamens RFT) vertrieben.
Ähnliches kennt man ja auch von den STATRON-Gleichspannungsreglern. Ein
Typenschild auf der Rückseite fehlt in diesem Fall komplett.
quadral KX 70 (BR 27 25)
Die BR 27 25 konstant
wurde über die All-Akustik aus Hannover auch als quadral KX 70 in
Westdeutschland vertrieben. Parallel gab es noch die
DDR-Boxen BSL 110, BSL 140, B 9461 Akzent, BSL 220,
BR 37 50 Konzert und k23 profiL als quadral AK 110, AK
140, AK 170 S, AK 220, KX 140 und quadral k23
profiL.
BR 37 50 konzert
Die 2½-Wege-Bassreflexbox BR
3750 konzert ist mit dem 125mm-25VA/8Ω-Tieftöner L 7114, einem identischen Mitteltöner und
dem 25mm-25VA/4Ω-Kalotten-Hochtöner L 7104
bestückt. Hierdurch erreicht die 9,6 kg schwere und 190 x 580 x 240 mm große 17-Liter-Box
eine Nennbelastbarkeit von 50 VA sowie Höchstbelastbarkeit von 100 VA bei einem
Frequenzbereich von 40 – 22.000 Hz, einer Impedanz von 4Ω und einer
Kennempfindlichkeit von 87 dB. Weiter fortsetzend heißt es im Prospekt des
DDR-Außenhandelsbetriebes zu diesen und den zuvor beschriebenen BR 2725
konstant: „… Die Boxen erreichen mit ihrer Kennempfindlichkeit von 86 dB
bereits mit einer Verstärkerleistung von 9 W die nach HiFi-TGL 28/606/06
erforderliche Lautstärke von 96 dB (Nenn-Schalldruck in 1m Entfernung). Die
dabei auftretende Lautstärke ist vergleichbar mit dem fortissimo eines großen
Sinfonieorchesters. Da bei einer Betriebsleistung von 9 VA schon der geforderte
Nenn-Schalldruck erreicht wird und die Nennbelastbarkeit 25 bzw. 50 VA beträgt,
stehen hier noch erhebliche Reserven zur Verfügung, um impulsartige Signale wie
Paukenschläge oder andere, den mittleren Pegel übertreffende Schallereignisse
verzerrungsfrei zu übertragen. Für optimale Wiedergabe empfehlen wir die Höhen-
und Tiefensteller in Mittelstellung zu betreiben“. Die Typenbezeichnung dieser größten
Box ihrer Serie orientiert sich wieder an der Lautsprecheranzahl und
Nennbelastbarkeit (BR… 3 Lautsprecher) …7… 50 VA).
heco BR 37 50
Die zuvor beschrieben RFT BR
3750 konzert wurden auch als heco BR
3750 in Westdeutschland vertrieben.
HECO Interior Reflex 20
Später folgte dann die teilweise mit den STATRON-Lautsprechern L 7104, L 7114 und L 7116 bestückte 3½-Wege-Standbox HECO Interior Reflex 20. Auf der Rückseite mit Bassreflexrohr und Anschlussterminal wurde als Hersteller ledigliche die HECO GmbH aus Schmitten/Ts. angegeben und auch die Beschriftung mit „Made in Federal Republik of Germany“ kann sich bei dieser Variante ja bestenfalls auf das Gehäuse beziehen. Ansonsten findet sich auf dem Typenschild noch eine Nenn-/Musikbelastbarkeit von 80/120VA bei einer Impedanz von 4Ω.
quadral KX 140 (BR 37 50)
Die BR 3750 konzert wurde auch als quadral KX 140 in
Westdeutschland vertrieben. Parallel gab es noch die DDR-Boxen BSL 110, BSL
140, B 9461 Akzent, BSL 220, BR 27 25 konstant und k23
profiL als quadral AK 110, AK 140, AK 170 S, AK 220,
KX 70 und quadral k23 profiL.
BR 110 statron (BR 37 50)
Die letzten BR 37 50
wurden direkt unter dem eigentlichen Herstellernamen STATRON (statt des Markennamens RFT)
vertrieben. Ähnliches kennt man ja auch von den STATRON-Gleichspannungsreglern. Statt des schwarzen Eschefurniers
der BR 37 50 wurden die BR 110 mit einer schwarzen Folie
beklebt. Außerdem erfolgt der Anschluss an den Verstärker nicht mehr über fest
installierte Kabel mit Strich/Punkt-Steckern sondern über Anschlussterminals.
Rückseitig finden sich folgende Angaben: „statron Bassreflexbox BR 110,
Belastbarkeit 100W, Impedanz 4 Ohm, 40 – 22.000 Hz“.
Die
2-Wege-Box k13 profiL wurde im VEB Gerätebau Limbach (Betrieb des VEB
Elektrofeinmechanik Mittweida) produziert. Sie ist – wie die Vorgänger B
9261 – mit dem 40VA/4Ω-Tieftöner L 2921 sowie dem 15VA/4Ω-Kalotten-Hochtöner
L 9801 bestückt und mit einer Nennbelastbarkeit von 50 VA und Höchstbelastbarkeit
von 80 VA bei einer Impedanz von 4Ω angegeben. Außerdem verfügt sie zusätzlich
über eine aufwendigere Frequenzweiche mit Schutzschaltung und eine LED zur
Überlastanzeige. Die Typenbezeichnung k13 orientieren sich am
Gesamtvolumen der Boxen von 13 Litern (Innenvolumen: 10l).
PhilipsPROFI 50 SEA 750 (k13 ProfiL)
Die
RFT-HiFi-Box HELI k13 profiL wurde über PHILIPS
auch als PROFI 50 vertrieben. Die
Vermarktung ohne Hersteller- und Herkunftsangaben erfolgte offensichtlich
ausschließlich in Österreich. Auf der Gehäuserückseite findet sich neben der
Zusatzbezeichnung SEA 750 die für
Westeuropa ausnahmsweise mal nicht großzügig „aufgerundete“ Leistungsangabe von
50/80 VA, 4-8 Ω und 38-20.000 Hz.
ORSOW'Ek13 profiL
Die
2-Wege-Kompaktbox k13 profiL wurde auch als ORSOW'Ek13 profiL nach Frankreich exportiert. Unter dem Markenamen ORSOW'E gingen ansonsten noch verschiedene polnische UNITRA Tonsil Boxen
sowie der DDR-Recorder RFT R 4100 in den Vertrieb.
K 14 KB
Die
2-Wege-Kompaktbox K14 KB wurden in der Wendezeit als Nachfolgemodell der
k13 profiL produziert. Technisch ist die Box offensichtlich komplett
identisch mit dem Vorgänger. Lediglich die Front wurde verändert, das Lautsprecherkabel
durch ein Anschlussterminal ersetzt und die angegebene Leistung auf 100 VA „aufgerundet“,
da bescheidene Leistungsangaben in dieser Zeit ja nicht mehr gefragt waren.
k23 profiL
Die
2-Wege-Bassreflexbox k23 profiL entspricht technisch weitestgehend der k13
profiL mit dem Tieftöner L2921. Die LED zur Überlastanzeige wurde
bei dieser Box allerdings durch ein Bassreflexsystem ersetzt und der Kalotten-Hochtöner
L 9801 durch den leistungssträrkeren L 9806 mit 25 statt 15 VA.
Außerdem ist das Gehäuse mit einem Gesamtvolumen von 23 Litern deutlich größer
ausgeführt (Innenvolumen: 22 Liter). Der Klang der Box ist insgesamt sehr
ausgewogen, wenn auch im direkten Vergleich zur kaum größeren BR 50
etwas dumpfer.
quadral k23 profiL (Art.-Nr. 150 050)
Die k23 profiL wurde mit identischer
Typenbezeichnung, aber abweichendem Markennamen auch über QUADRAL in
Kanada vertrieben. Hierbei entspricht die Leistungsangabe mit 60/90 VA, 4Ω und
40 – 20.000 Hz trotz der im Westexport üblichen Übertreibung sogar
weitestgehend der DDR-Angabe (50/100 VA, 4Ω und 45 – 22.000 Hz). Bei der quadral
k23 profiL (Art.-Nr. 150 050) wurde teilweise statt des L 2921 aber
auch QUADRAL-eigene Tieftöner verbaut (evtl. auch grundsätzlich ?!?),
der Hochtöner L 9806 blieb hingegen unverändert. Später folgten dann bei
QUADRAL noch die DDR-Boxen BR 27 25 konstant, BR 37 50 konzert,
B 9461 Akzent, BSL 110, BSL 140 und BSL 220 als quadral
KX 70, KX 140, AK 110, AK 140, AK 170 S und AK
220.
k35 profiL
Die
2-Wege-Bassreflex-Standboxen k35 profiL aus dem VEB Gerätebau Limbach
entspricht technisch weitestgehend der k23 profiL mit dem 40VA/4Ω-Tief-Mittel-Töner
L 2926 und dem 25VA/4Ω-Kalotten-Hochtöner L 9806. Zusätzlich zum
Bassreflexrohr der k23 kam bei der k35 noch ein Drehschalter zur
Klangregelung zum Einsatz. Dieser kann zwischen „linear“,
„transparent“ und „high/low present“ gewählt werden. Auch das Gehäuse wurde mit
einem Innenvolumen von 35 Litern und Außenmaßen von 340 x 650 x 235 mm deutlich
größer ausgeführt.
Wie schon zuvor die BR 25 und BR 26 wurde auch die k35
profiL über CONRAD electronic in Westdeutschland vertrieben. Im Katalog
von 1990 heißt es zur “100 Watt HiFi Box K 35 Profi“, die mit der
Bestell-Nr. 338923 für 99,- DM pro Stück vertrieben wurde: „Leistungsstarke Zwei-Wege-Bassreflex-Box.
Wählbare Klangregelung ermöglicht individuelle Einstellung (Linear,
Transparent, High/Low Present). Bestückt mit 1 Kalotten-Hoch-, 1
Tieftonlautsprecher (200mm Ø) und 1 Bassreflexrohr. Technische Daten:
Belastbarkeit 100W Musik / 50W Sinus an 4Ω Impedanz, Volumen 35 Liter,
Abmessungen (B x H x T): 340 x 650 x 235mm. Ausführung: Braun“ (Bild links).
Die
1-Wege-Kompaktbox B 15 wurden erst 1990 bei statron in
Fürstenwalde produziert. Bestückt ist die Boxen – wie die BR 1715 – mit
einem 80mm-Breitbandlautsprecher. Die Typenbezeichnung bezieht sich auf die zur
Wendezeit schon etwas überhöht angegebene Nennbelastbarkeit von 15 VA. An der
Front befindet sich eine Überlastanzeige über zwei LEDs. Der Klang der Boxen
ist aus meiner Sicht für die Größe ordentlich, aber nicht herausragend.
RFT Acoustics B 70
Die
2-Wege-Kompaktbox RFT Acoustics B 70 erschien zur Wendezeit als
Wiederauflage der bereits seit Anfang der 1980er Jahre produzierten B 9141.
Dabei blieb die Lautsprecherbestückung mit L 2432 und L 9801
sowie das Gehäuse unverändert. Die einzigen Unterschiede bestehen in der nun
grundsätzlich schwarzen Dekorfolie und der deutlich erhöhten Leistungsangabe
von 70 VA.
RFT Acoustics B 90
Bei der
1990 produzierten RFT Acoustics B 90 handelt es sich um eine
Weiterentwicklung der schon zu DDR-Zeiten im VEB Funkwerk Kölleda gebauten
B 9281, jedoch mit abweichendem Mitteltöner. Die 340 x 235 x 230 mm
große und 8,4 kg schwere 3-Wege-Kompaktbox ist mit einer Nennbelastbarkeit von
60 VA und einer Musikbelastbarkeit von 90 VA angegeben, woraus auch die
Typenbezeichnung B 90 resultiert (zu DDR-Zeiten waren es bei der B
9281 ehrliche 35VA und 50 VA). Die Impedanz beträgt 4Ω und
der Frequenzbereich reicht von 32 bis 22.500 Hz. Als verbaute Chassis vermute
ich den 40VA/4Ω-Tieftöner L
2921, den 25VA/4Ω-Kalotten-Mitteltöner L
9821 und den 25VA/4Ω-Hochtöner L
9806 (?).
RFT Acoustics B 120 & Audio One SX-120
Die
3-Wege-Kompaktbox RFT Acoustics B 120 wurde ab 1986 im VEB Funkwerk
Kölleda produziert. In der 430 x 235 x 230 mm großen und ca. 11 kg schweren Box kam der
190mm-Tieftöner L 2921 mit 40VA/4Ω, der 132x112mm-Kalotten-Mitteltöner L
9821 mit 25VA/4Ω und der 100mm-Kalotten-Hochtöner L 9806 mit 25VA/4Ω
zum Einsatz. Die 3-Wege-Frequenzweiche wurde mit einer Relais-Schutzschaltung
versehen und auch insgesamt recht aufwendig gehalten. Die Typenbezeichnung
bezieht sich auf die für den Westexport „etwas aufgerundeten“ Musikbelastbarkeit
von 120 VA. Die Nennbelastbarkeit wurde mit 90 VA ausgewiesen bei einer Impedanz
von 4Ω und einem Frequenzbereich von 32 bis 22.500 Hz. Der Anschluss
an den Verstärker erfolgte über ein Klemmterminal statt des zuvor üblichen
festen Kabels mit Strich/Punkt-Stecker. Die später ebenfalls im Funkwerk
Kölleda produzierte Audio One Modell SX-120 (Bild) unterscheiden
sich eigentlich nur durch den Markennamen Audio One. Neben den beiden
zuvor beschriebenen Varianten gab es noch die 340 x 235 x 230 mm große und 8,4 kg
schwere B 120 (ohne Marken- und Herstellerangabe). Hier wurden wohl in den
Wendewirren unter zusammenbrechenden Absätzen einfach die kleinere RFT Acoustics
B 90 (B 9281) mit der Typenbezeichnung und den Leistungsangaben der großen
3-Wege-Box versehen. Auf dem Typenschild finden sich nur noch die Angaben „B
120 – 80/100 Watt – 4 Ohm – Made in Germany“ (statt 60/90 VA). Der
Verstärkeranschluss erfolgte hier noch über fest installierte Kabel mit
Strich/Punkt-Stecker.
Eine
Besonderheit der RFT Acoustics B 120 ist neben der recht ordentlichen
Lautsprecherbestückung die aufwendige Frequenzweiche mit
Überlast-Schutzschaltung für den Mittel- und Hochtöner.
Audio-Quipment AD 120 (B 120)
Die
3-Wege-Kompaktbox RFT Acoustics B 120 wurde über die Audio-Quipment Elektronic-Vertriebsgesellschaft mbH aus Kahl am Main auch in Westdeutschland vertrieben.
Ein Verweis auf den ursprünglichen Hersteller VEB Funkwerk Kölleda sowie
die DDR-Herkunft fehlt auf der Audio-Quipment AD 120 komplett. Die verbauten
RFT-Lautsprecherchassis der Typen L 2921, L 9821 und L
9806 tragen hier die Bezeichnungen AQ 200-D1, AQ 38 MK1 und AQ
25 HK1. Die Nennbelastbarkeit wurde mit 80 VA, die Höchstbelastbarkeit mit
120 VA angegeben. Als Impedanz findet sich die Angabe 4 – 8 Ω und als
Frequenzbereich 35 – 22.000 Hz.
Die
abgebildeten Boxen von 1986 entsprechen nicht mehr dem Originalzustand. Hierbei
handelt es sich um zwei ursprünglich völlig ruinierte Audio-Quipment AD 120 mit
spröder und abgeblätterter Dekorfolie, teilweise fehlenden Umleimern und ohnehin
falscher Markenangabe. Die Boxen habe ich komplett zerlegt, die Gehäuse abgeschliffen,
mehrfach weiß lackiert sowie abgeschliffen und ihnen mit Klarlack eine leichte Klavierlackoptik
gegeben. Die Blenden sind jetzt ebenfalls weiß lackiert, wobei mir die
Lautsprecher in dieser Farbe ohne Lochbleche besser gefallen.
Cath CD 120 (B
120)
Die 3-Wege-Kompaktbox CATH CD 120 wurde offensichtlich als
technisch und optisch identisches Nachfolgemodell der Audio-Quipment AD 120
durch die zwischenzeitig umfirmierte CATH GmbH (vorher Audio-Quipment
Elektronic-Vertriebsgesellschaft mbH) vertrieben. Auch diese ab 1988
produzierte Exportvariante der RFT B 120 ist mit 80/120 VA, 4-8 Ω und 35
– 22.000 Hz angegeben. Die
verbauten RFT-Lautsprecherchassis tragen auch hier noch die Bezeichnungen
AQ 200-D1, AQ 38 MK1 und AQ 25 HK1. Im Gegensatz zu den
AD 120 wurde das Gehäuse mit robusterer schwarzer Kunststoff-Dekorfolie
überzogen.
RFT Acoustics B 150
Die 4-Wege-Standbox RFT
Acoustics B 150 wurde 1990 als zweitgrößte Box dieser Serie in Kölleda
produziert. Bestückt ist die 260 x 500
x 230 mm große und 15 kg schwere Box mit
dem 190mm-Tieftönern L 2921 (40VA/4Ω), dem 25VA/4Ω-Kalotten-Mitteltöner
L 9821, dem in einem separaten Gehäuse untergebrachten 125mm-20VA/4Ω-Tief-Mittel-Töner L 2432 und dem
25VA/4Ω-Kalotten-Hochtöner L 9806. Die Typenbezeichnung bezieht sich
auch hier wieder auf die Musikbelastbarkeit von 150 VA (Nennbelastbarkeit: 100 VA, Impedanz: 4Ω,
Frequenzbereich: 30 – 22.500 Hz). Eine Besonderheit dieser
Box ist neben der recht beindruckenden Lautsprecherbestückung die aufwendige Frequenzweiche
mit Überlast-Schutzschaltung für den Mittel- und Hochtöner. Die Hauptplatine
entspricht offensichtlich komplett der Weiche der 3-Wege-Boxen B 120
bzw. B 200. Sie wurde jedoch um eine zweite Platine mit Hoch/Tiefpass
für den zusätzlichen Tief/Mittel-Tonzweig ergänzt, welche wiederum parallel auf
dem Eingang liegt. Parallel wurde die offiziell mit B 9393 bezeichnete
Box noch als Audio One SX-150, Cath CD 150, Audio-Quipment AC
150 und Techno-Star Modell C 150 vertrieben (Bilder & Beschreibungen weiter
unten).
B 200
Die 3½-Wege-Standbox B 200 wurde Anfang der 1990er als
größte Box dieser Serie in Kölleda produziert. Als Bestückung könnte ich mir
zwei 40VA/4Ω-Tieftöner
L 2921 oder L 2926 B, einen 25VA/4Ω-Kalotten-Mitteltöner
L 9821 und den 25VA/4Ω-Kallotten-Hochtöner L 9806
vorstellen. Die Typenbezeichnung der eher seltenen Box bezieht sich auch hier
wieder auf die Musikbelastbarkeit von 200 VA bei einer Impedanz
von 4Ω. Optisch
ähnelt die B 200 mit dem schwarzem Holzfurnier, dem Standfuß und den Stoffblenden
sehr der BSL 220. Der Mittel- und Hochtöner wurde durch die
entsprechende Fräsung bündig in das Gehäuse eingepasst, während die beiden
Tieftöner eine gemeinsame Abdeckblende erhielten, die mit fünf Schrauben
befestigt wurde.
Die
Frequenzweiche der B 200 entspricht – trotz des zweiten Tieftöners –
weitestgehend der in den 3-Wege-Boxen B 120. Parallel wurde die B 200
noch als RFT BSL 220 und Audio One SX-200 vertrieben (Bilder
& Beschreibungen weiter unten).
Die 2-Wege-Bassreflexbox B 2000 HIFI erschien 1988 als
Nachfolger der B 3010 HIFI. Dabei wurde der Vorgänger einfach "auf
den Kopf gestellt" und mit einer umgestalteten Front versehen. Bestückt ist
die Box mit dem 125mm-Tieftöner L 2432 und dem – gegenüber den B 3010
– etwas leistungsstärkeren 25VA-Kalotten-Hochtöner L 9806, der auch schon
in der B 9151 MERKUR zum Einsatz kam. Die Box ist mit einer Nennbelastbarkeit
von 20 VA bei einer Impedanz von 4Ω angegeben. Sie gibt den Tieftonbereich sehr
gut wieder, während die hohen Frequenzen etwas gedämpft klingen, was wohl
weniger am guten Kalotten-Hochtöner als vielmehr am kleinen 5-Liter-MDF-Gehäuse
liegt. Die B 2000 wurden mit silbernen, braunen (Bild) oder schwarzen
Fronten ausgeliefert. Die schwarzen Boxen waren als Ergänzung zu den
Kompaktanlagen SC 2000 und SC 2100 gedacht, woraus wohl auch die
Typenbezeichnung B 2000 resultiert (wie schon bei den B 2410 zum SR
2400 und B 3010 zur S 3000).
Parallel zur schwarzen
DDR-Ausführung gab es auch schwarze Boxen ohne Herstellerbezeichnung an der
Front, die bis 1990 für den Export produziert wurden. Hier fehlten dann auch
die weißen Streifen zwischen den Chassis.
sunline 2000
Die schwarzen B 2000 wurden 1990 mit neu gestalteten
Stoffblenden versehen und als sunline 2000 vertrieben. Die Boxen sind
nun mit einer Nennbelastbarkeit von 50 VA bei einer Höchstbelastbarkeit von 70
VA und einer Impedanz von 4Ω angegeben. Spätere sunline 2000 mit einer
Musikbelastbarkeit von 60 VA und einer Impedanz von 8Ω erhielten dann die abgespeckte
3-Wege-Frequenzweiche der Merkur-Nachfolger B 9157 New Line 100
ergänzt um den 125mm-Tief-Mittel-Töner L 2434 mit 40VA/8Ω und einen vermutlich
ebenfalls überarbeiteten Kalotten-Hochtöner.
B 2001 EAL
Die 2-Wege-Bassreflexbox B 2001 wurde 1990 als offizieller Nachfolgemodell
der B 2000 produziert und unter dem Markennamen EAL vertrieben.
Der verbaute 125mm-Tieftöner L 2466 basiert auf dem L 2432 der
Vorgängerbox, während es sich beim Kalotten-Hochtöner L 9831 um eine
komplette Neuentwicklung handeln dürfte. Die Box ist mit einer
Nennbelastbarkeit von 50 VA bei einer Höchstbelastbarkeit von 70 VA angegeben
(Impedanz: 4Ω), was sich wohl weniger mit den neu entwickelten Chassis als
vielmehr mit westlicher Übertreibung erklären lässt. Nach der Wende wurden die
Lautsprecherchassis zusammen mit der Frequenzweiche, Bassreflexrohr und
Anschlussdose auch als Bausatz unter selbem Markennamen vertrieben.
B 2410
Die 1-Wege-Bassreflexbox B 2410 wurde als Nachfolgemodell
der REMA andante 744 ab 1983 produziert. Bestückt ist das im VEB
Gehäusebau Hallbach produzierte Gehäuse mit dem überarbeiteten 125mm-Breitbandlautsprecher
L 2322. Dieses sorgt für eine Nennbelastbarkeit von 10 VA bei einer
Impedanz von 4Ω. Ältere Boxen wurden noch mit 6 VA
angegeben. Klanglich können die Boxen selbstverständlich nicht mit den RFT
HiFi-Boxen mithalten. Sie gibt den gesamten Frequenzbereich aber trotzdem
erstaunlich gut wieder. Die Boxen haben braune, bei späteren Exemplaren schwarze
Gehäuse (B 2410/1) und wurden als Ergänzung zu den Steuergeräten SR 2400,
SR 2401 und SR 2410 entwickelt, woher wohl auch die
Typenbezeichnung B 2410 für SR 2400 resultiert (wie B 3010
für S 3000). Das zumeist braune Gehäuse wurden nicht – wie üblich bei
den RFT-Boxen – fugenfrei mit abnehmbarer Blende ausgeführt, sondern
optisch vereinfacht mit fester Blende und abnehmbarer Rückwand. Die Blende
wurde separat rundum mit Umleimern versehen.
Neben dieser Variante gab aber auch braune und anthrazitfarbene
Boxen mit durchgehendem seitlichem Furnier ohne Umleimer (Bild). Vermutlich
handelt es sich hier um die letzte Ausführung, produziert laut Stempel nicht
mehr in Hallbach, sondern im benachbarten Lengefeld. Bei dieser Box wurde der verbesserte
Lautsprecher L 2461 mit Schaumstoffsicke und 20 VA verbaut und das
Gehäuse innen entsprechend angepasst. Das gleiche Chassis kam auch schon bei der
B 4124 (ebenfalls als Breitband-Lautsprecher) und in der B 9331
Carina als Mitteltöner zum Einsatz. Auf dem Typenschild ist die Leistung
dann auch entsprechend mit 15 VA (4Ω) angegeben.
B 3010 HIFI
Die Bassreflexbox B 3010
HIFI wurden als Nachfolgemodell der Kompaktbox B 9141 ab 1983 produziert. Bestückt ist die 2-Wege-Box mit dem 125mm-20VA/4Ω-Tieftöner L 2432 und dem damals neu entwickelten 15VA/4Ω-Kalotten-Hochtöner L 9801. Die Nennbelastbarkeit
der Box wurde mit 20VA bei einer Impedanz von 4Ω und einem Frequenzbereich von
50 – 16.000 Hz angegeben. Der beste Klang lässt sich in Verbindung mit der HiFi-Kombination
S 3000 sowie S 3900 erzielen, für die die Lautsprecher auch konzipiert wurden.
Die B 3010 geben den Tieftonbereich
sehr gut wieder, während die hohen Frequenzen etwas gedämpft klingen. Dieses
liegt wohl weniger am sehr guten Kalotten-Hochtöner als vielmehr am kleinen
5-Liter-MDF-Gehäuse.
Die B 3010 HIFI mit
dreiteiliger Gitterfront gab es bis 1989 in drei Farbausführung: komplett braun
lackiert, braunes Gehäuse mit silbergrauer Front oder anthrazitfarbenes Gehäuse
mit silbergrauer Front. Die Beschriftung erfolgte je nach Front in schwarzem
oder weißem Siebdruck. Das 200 mm (und seltener 260 mm) tiefe Gehäuse ist
jeweils komplett geschlossen ausgeführt mit aufgesteckter Frontblende. Die
Lautsprecherchassis und die Frequenzweiche lassen sich frontseitig entnehmen.
Die später verbauten Tieftöner mit unveränderter Typenbezeichnung besitzen eine
recht unempfindliche Schaumstoffsicke statt der zuvor verwendeten, etwas trägeren
Gummisicke. Der Anschluss der Boxen an den Verstärker erfolgt über ein fest
installiertes Kabel mit DDR-typischen Strich/Punkt-Stecker.
Neben dem regulären Vertrieb in RFT-Geschäften der DDR
wurden die B 3010 auch über die GENEX Geschenkdienst GmbH in Westdeutschland
angeboten. Die Bezahlung erfolgte hierbei in D-Mark mit anschließender
Lieferung an den angegebenen Geschenkempfänger in der DDR. So wurden die B 3010 im GENEX-Katalog von 1986 für 150,- DM angeboten während die gleichen Boxen
in der DDR für 200,- M erhältlich waren. Parallel konnten aber auch die
komplette HIFI-Kombination S 3000
erworben werden. In der Produktbeschreibung heißt es zur kompletten
Kombination: „Perfektes Klangerlebnis für höchste Ansprüche – Ein komplettes
System für den HIFI-Kenner – Stereo-HIFI-Minikomponenten - Das konsequente
Maßkonzept erlaubt die beliebige Anordnung aller Komponenten. Jede Zuordnung
stimmt und stellt eine optimale Lösung dar. Eine gestalterische Einheit. …“ und
weiter zur B 3010: „… Diese 2-Wege-Bassreflexbox verfügt über einen Übertragungsbereich
von 50Hz – 16kHz. Nennbelastbarkeit 20 Watt. Innenvolumen 7 Liter. Maße (BHT)
180 x 250 x 260 mm“.
Die Fronten der späteren B
3010 von 1989 sind mit Stoff bespannt. Diese gibt es in den Farben braun
oder silbergrau. Die Gehäuse wurden immer braun lackiert.
Hier sieht man die spätere B
3010 Ausführung in Braun mit abgenommener Front.
In
den Service-Mitteilungen des Funkwerk Kölleda vom Juni 1989 heißt es zu
dieser Box: „Die Lautsprecherbox B 4101 ist eine Einwegbox, sie arbeitet nach
dem Bassreflexprinzip. Die Box hat ein Innenvolumen von 4 Litern. Der
eingesetzte Bereichslautsprecher gewährleistet eine Wiedergabe der tiefen und
hohen Töne in guter Qualität.“. Die 200 x 330 x120 mm große und 2,9 kg schwere 1-Wege-Box
wurde mit dem 3VA/8Ω-Lautsprecher L 2251 bestückt, der auch schon im Nostalgieradio
„VE“ (Hensi 10) zum Einsatz kam. Aus der Ersatzteilliste zur oben zitierten
Service-Mitteilung geht hervor, dass teilweise wohl auch der bessere 6VA/8Ω-Lautsprecher
L 2447 vorgesehen war. Die produzierte Stückzahl dieser für
DDR-Verhältnisse recht bescheidenen Box dürfte 1989 wohl nur noch sehr gering
gewesen sein.
B 4112
Die 1-Wege-Bassreflexbox B 4112 wurde ab 1988 im VEB
Funkwerk Kölleda produziert. Bestückt ist die Box mit dem 15VA/8Ω-Breitbandlautsprecher
L 1712. Das vor Ort im Werk gebaute 80mm-Chassis verfügt über einen
relativ großen 55mm-Magneten und eine flexible, aber trotzdem recht unempfindliche
Schaumstoffsicke. Nach vorsichtigem Abnehmen der Plastik-Blende kann dieses frontseitig
entnommen werden. Statt DDR-üblich fest installiertem Lautsprecherkabel mit
Strich-Punkt-Stecker wurde hier bereits ein Anschlussterminal verbaut. Der
Klang der mit einer Nennbelastbarkeit von 14 VA angegebenen 2-Liter-Boxen ist
zumindest für die geringen Abmessungen von 185 x 120 x 175 mm erstaunlich gut. In den Service-Mitteilungen vom Juni 1989
heißt es zu diesen Boxen: „Die Einweg-Bassreflexbox B 4112 dient zur Wiedergabe
von Schallereignissen, vorzugsweise als Baustein elektroakustischer Heimanlagen
der Mittelklasse. Sie besitzt ein eckiges Gehäuse. Die Vorderfront ist mit
einer strukturierten Plastefrontplatte abgedeckt. Als Verstärkerleistung werden
2,5 bis 14 VA empfohlen.“.
B 4114
Die 1-Wege-Bassreflexbox B 4114 wurde parallel zur zuvor beschriebenen
B 4112 im selben Werk produziert. Bestückt ist die Box mit dem 8VA/4Ω-Breitbandlautsprecher
L 1714. Das Gehäuse der
deutlich selteneren B 4112 wurden komplett übernommen, es gab jedoch bei
der B 4114 zwei verschiedene Frontausführungen.
B 4124
Die 1-Wege-Bassreflexbox B 4124 wurde Ende der 1980er Jahre
als Nachfolgemodell der B 2410 im VEB Funkwerk Kölleda produziert.
Bestückt ist die 170 x 240 x 220 mm große und 4 kg schwere Box mit dem 125-mm-Breitbandlautsprecher
L 2461, der auch bereits als Mitteltöner in den B 9331 Carina zum
Einsatz kam. Das verbaute Chassis ist für eine Nennbelastbarkeit von 20 VA bei
einer Impedanz von 4Ω ausgelegt. Es überträgt Frequenzen von 75 bis 20.000 Hz
bei einer Kennempfindlichkeit von 88 dB. Die B 4124 wurden zumeist mit
den Steuergeräten robotron RS 2500 und RS 2510 ausgeliefert. Der
Anschluss erfolgte nicht mehr über die DDR-üblichen Strich/Punkt-Stecker
sondern über international geläufige Anschlussterminals.
Bei den Standboxen B 6401 Cascada
handelt es sich um B 9151 Merkur-Boxen mit zusätzlichem Mitteltöner L
2464 und Bassreflexrohr. Als Hochtöner wurde der Kalotten-Lautsprecher L
9806 und als Tieftöner der 160mm-Lautsprecher L 2621 verbaut. Der Klang
sollte somit auch mit den B 9151 vergleichbar sein, wobei die Nennbelastbarkeit
mit 50 VA (4Ω) natürlich entsprechend höher ist.
B 6406 New Line 140 & B 6407 New Line 140
Die 3-Wege-Standbox B 6401 Cascadawurde Anfang der 1990er Jahre
durch die Elektroakustik Leipzig GmbH
(EAL) als NEW LINE 140 vertrieben.
Das Gehäuse erhielt hierbei ein – dem neuen Zeitgeschmack angepasstes – schwarzes
Holzfurnier mit recht billig wirkenden Stoffblenden und Anschlussterminals.
Auch die Nenn- und Musikbelastbarkeit wurde marktüblich von ehrlichen 50/80 VA
auf 70/140 VA „aufgerundet“, woraus sich auch die Typenbezeichnung ergibt. Bei
der 8Ω-Ausführung B 6407 kam als
Tieftöner offensichtlich der 160mm-8Ω-Tief-Mittelton-Lautsprecher L 2622 (40VA ?),
als Mitteltöner der L 2465 (125mm, 20VA/8Ω,
700-4500Hz) und als Hochtöner der 25VA/8Ω-Kalotten-Lautsprecher
L 9807 zum Einsatz. In der 4Ω-Ausführung
B 6406 vermute ich den aus den MERKUR-Boxen bekannten 40VA/4Ω-Tief-Mittel-Töner L 2621. Bei der NEW LINE 140 gibt es jedoch eines zu
beachten: Neben der zuvor beschriebenen Ausführung gab es unter der gleichen Bezeichnung
und in der selben Optik noch eine zweite Variante. Zumindest habe ich diese einmal
auf einem Nürnberger Flohmarkt gesehen. Nach erster Freude über den seltenen
Fund kam die große Ernüchterung schon beim Anheben der ziemlich leichten Boxen.
Weiteres bestätigte sich beim Entfernen der Frontblenden. So fanden sich hier
drei eher billig wirkende Lautsprecher, die aber exakt in das Gehäuse
eingepasst waren. Von außen lässt sich diese Variante ansonsten nur an der verschraubten
Gehäuserückwand in mattschwarz ohne Holzimitat erkennen. Das Furnier und die
Stoffblende entsprechen wiederum der EAL-Variante.
Bei näherer Recherche im Internet findet sich die Bestückung mit einem
8Ω-Tieftöner vom Typ TTR166-70F2-CNH
und einem 8Ω-Mitteltöner mit der Bezeichnung 6437. Optisch erinnern beide Chassis an polnische TONSIL-Lautsprecher (?), zum verbauten
Kalottenhochtöner ist mir nichts bekannt. Bei der auf dem 8Ω-Mitteltöner nur
aufgestempelten Nummer 6437 ist auch
eine Boxen-Typenbezeichnung B 6437 NEW
LINE 140 denkbar (?).
sunline 4000 (B 6406/6407)
Die 3-Wege-Standbox B
6406/6407 wurde wohl auch als sunline 4000 vertrieben oder eine
Produktion war zumindest geplant?! ________________________________________________________________________________________________
B 7114 & Universum Best.-Nr. 030.180.5
Die 1-Wege-Kompaktbox B 7114 wurde wohl für das PROXIMA sowie einige andere einfache
Steuergeräte und Plattenspieler produziert. Die Boxen sind zum Teil mit STATRON Fürstenwalde und zum Teil mit VEB Vereinigte
Gehäuseindustrie Sonneberg beschriftet, wobei wohl
einer die Chassis und der andere die Gehäuse produziert hat. Wo letzten Endes
die Montage erfolgte, ist mir nicht bekannt. Bestückt sind die Boxen mit dem 125mm-6VA/6Ω-Breitbandlautsprecher
L 2301. Es gab jedoch verschiedene
Ausführung mit minimalen Gehäuseunterschieden. Die Boxen wurden auch unter der
Bezeichnung Universum Best.-Nr. 030.180.5
in die Bundesrepublik exportiert.
Die B 7114 gab es
später auch mit anthrazitfarbenem Gehäuse, was die alten Proxima-Boxen
optisch deutlich aufwertet. Ob die Typenbezeichnung B 7114 hier dann
noch korrekt ist, kann ich nicht sicher bestätigen, da sich auf der Rückseite
nur die Leistungsangabe findet. Im ansonsten identischen Gehäuse (305 x 160 x 210
mm) wurde statt des L 2301 ein L 2322 mit 10VA und 4Ω verbaut. Zu
welchen Geräten diese Boxen ausgeliefert wurden, ist mir ebenfalls nicht
bekannt. Es kann sich hierbei auch um eine reine Exportausführung für Westdeutschland
handeln.
Die B 7114 – sofern die Typenbezeichnung hierbei überhaupt
noch korrekt ist – gab es um 1984 auch mit hochwertigem Echtholzfurnier statt
des DDR-üblichen Kunststofffurniers in Kirschbaum-Optik. Im 160 x 300 x 200 mm
großen Gehäuse mit schwarzer Stoffblende und abnehmbarer Rückwand kam hierbei
der 10VA/4Ω-Breitbandlautsprecher L 2322 zum Einsatz. Auf der gesamten
Box findet sich keinerlei Beschriftung. Vermutlich gingen die Lautsprecher
ausschließlich in den Westexport. So gehörten die abgebildeten Boxen von 1984
ursprünglich zu einem eigentlich bereits 1977 bei KARSTADT gekauften Palladium
STEREO-Receiver 1012 (RFT Stereo Junior 503).
Die 1-Wege-Kompaktbox B 7121wurde als Nachfolger der K20 und LK 20 im VEB Statron
Fürstenwalde Betriebsteil Gusow produziert. Bestückt ist sie – wie die B
2410 – mit den Breitbandchassis L 2302 aus Leipzig. Die Kugelbox hat
eine Nennbelastbarkeit von 6VA bei einer Impedanz von 4Ω. Das weiße Gehäuse
besteht aus Pappverbundstoff, der mit Rauhputz überzogen ist, und einer
abnehmbare Maschengitter-Abdeckung für die Lautsprecher.
B 7123
Die B 7123 entspricht prinzipiell den B 7121, wurden
aber – wie auch die letzten B 2410 – mit dem leistungsstärkeren 10VA/4Ω-Breitbandlautsprecher
L 2322 bestückt. Dieser kam aber teilweise auch schon bei den letzten B
7121 von 1983 zum Einsatz.
B 7132 & B 7165 „UNI 10“
Die
1-Wege-Kugelbox UNI 10 aus dem VEB Musikelectronic Geithain wurde
für den Betrieb im Auto konzipiert und gehörten wohl auch schon fast zur
Standardausstattung der meisten Trabis und Wartburg. Bestückt ist
die Box mit je einem 80mm-Breitbandlautsprecher. Neben der meistproduzierten B
7164 mit Plastikfuß gab es die Box auch in der abgebildeten Ausführung (1x B
7165 vorne, 2x B 7132 im Bildhintergrund).
Die
1-Wege-Kugelbox UNI 10 (B 7164) wurde in den 1980er Jahren parallel zur B
7132 und B 7165 im VEB Nachrichtenelektronik „Ernst Thälmann“
Arnstadt produziert. Die Kugelbox mit einem Durchmesser von nur 120 mm
wurden für den Betrieb im Auto konzipiert und konnten z.B. mit dem ebenfalls in
Arnstadt gefertigten Nachfolgeverstärker NV 20-stereo kombiniert werden.
Bestückt ist die 0,7-Liter-Box mit einem 80mm-4Ω-Breitbandlautsprecher (Typ?). Die
UNI 10 Boxen (B 7132, B 7164 & B 7165) wurden
insgesamt in einer Stückzahl von ca. 9 Millionen produziert.
Neben
dem regulären Vertrieb in RFT-Geschäften der DDR wurden die B 7164
„UNI 10“ auch über die GENEX Geschenkdienst GmbH in der
Bundesrepublik vertrieben. Die Bezahlung erfolgte hierbei in D-Mark mit
anschließender Lieferung an den angegebenen Geschenkempfänger in der DDR. So
wurden die UNI 10 im GENEX-Katalog von 1986 für 22,- DM angeboten.
In der Produktbeschreibung heißt es hierzu: „Freude am Klang auf allen Straßen
– Autolautsprecher Kugelbox B 7164 UNI 10 – mit Anschlussmöglichkeit auch für
Heimgeräte, Belastbarkeit 10 Watt, 4Ω, Volumen 0,7l, Ø 120 mm“.
B 7174 carsound
Beschreibung folgt! …
Neben
dem regulären Vertrieb in RFT-Geschäften der DDR wurden die carsound
B 7174 auch über die GENEX Geschenkdienst GmbH in der Bundesrepublik
vertrieben. So wurden die B 7174 im GENEX-Katalog von 1986 für 49,-
DM angeboten. In der Produktbeschreibung heißt es hierzu: „Auto-Einbaulautsprecher
Carsound B 7174 – große Leistung, hoher Wirkungsgrad und saubere Wiedergabe;
Offene Box für Autotüreinbau, Nennbelastbarkeit 10 VA, 4Ω; 2 Boxen incl.
Montageanleitung; Maße 110 x 110 x 22 mm“
Die 1-Wege-Boxen B 7185
und B 7186 wurden meist zusammen mit den Plattenspielern PA 2030 sowie
PA 2040 ausgeliefert und anfänglich auch mit PA 2030 beschriftet.
Bestückt sind die Boxen mit dem aus den B 2410 bekannten RFT-Breitbandlautsprecher
L 2322 oder dem schwächeren westdeutschen Import-Chassis LPB 130
(vermutlich Nokia), später dann auch mit dem RFT L 2461. Sie
haben eine Nennbelastbarkeit von 10 VA, was zu mindestens für die verbauten RFT-Chassis
durchaus realistisch ist, beim LPB hingegen eher fraglich. Der Klang der
Boxen (mit L 2322 oder L 2461) ist dem der B 2410 sehr
ähnlich. Das Gehäuse ist mit schwarzem Kunstleder bezogen und verfügt über
lackierte Frontabdeckungen in den Farben silbergrau, anthrazit oder braun.
bruns 20 WATT (B 7186)
Die Ziphona B 7186 wurden in Westdeutschland auch über BRUNS
Hamburg vertrieben. Die anthrazitfarbenen Fronten sind hierbei lediglich mit
dem Namen des Importeurs und der für die Bundesrepublik großzügig
„aufgerundeten“ Leistungsangabe beschriftet.
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B 8106
Die 1-Wege-Box B 8106 wurde vermutlich für den Einsatz in
öffentlichen Gebäuden als Wandlautsprecher konzipiert. Sie verfügt über jeweils
zwei 8VA/6Ω-Breitbandlautsprecher vom Typ Unitra-Tonsil GD 12/8
und haben eine Nennbelastbarkeit von 15 VA bei einer Gesamtimpedanz von 4Ω. Das
Gehäuse der im VEB Statron Fürstenwalde produzierten Boxen besteht zum
Teil aus Plastik und zum Teil aus MDF. Sie verfügt über eine Frontabdeckung von
400 x 300 mm, bei einer Gehäusetiefe von 90 mm.
B 9105
B 9116
In den Service-Mitteilungen des Funkwerk
Kölleda vom Juni 1989 heißt es zu diesen Boxen: „Die Lautsprecherbox B 9116
ist eine Mehrzweckbox kleineren Volumens und dient zur Wiedergabe von Musik und
Sprache. Sie wird vorzugsweise als Baustein elektroakustischer Heimanlagen und
in Kraftfahrzeugen eingesetzt. Die Lautsprecherbox besitzt eine variable
Befestigungsmöglichkeit, die eine Vielzahl von Einsatzvarianten ermöglicht. Die
Lautsprecherbox besteht aus einem zweiteiligen, geschlossenen und mit
Dämpfungsmaterial ausgelegten Plastgehäuse. Die Gehäuseoberfläche ist
mattschwarz. Die Vorderseite der Lautsprecherboxen ist mit einer abnehmbaren
Lochblende versehen. An der Lautsprecherbox ist ein Haltebügel aus Metall
angebracht, der zur Befestigung der Box dient und auch eine Variation der
Abstrahlrichtung ermöglicht.“. Die 0,9-Liter-2-Wege-Kompaktbox B 9116
wurde mit dem 8VA/4Ω-Breitbandlautsprecher L 1714 als Tieftöner
sowie dem Kalotten-Hochtöner L 9701 bestückt und mit je einem 4m langen
Kabel plus Strich/Punkt-Stecker versehen. Die Nennbelastbarkeit ist mit 11 VA
und die Höchstbelastbarkeit mit 14 VA bei einer Impedanz von 4Ω, einem
Frequenzbereich von 120 – 21.000 Hz und einer Kennempfindlichkeit von 84 dB
angegeben.
Im Prospekt des DDR-Außenhandelsbetriebes
von 1983 heißt es zu dieser Box: „Die B 9131 ist mit einem Tieftonlautsprecher
und Hochtonlautsprecher bestückt und überträgt Schallereignisse in guter
Qualität. Die schwere Membran des Tieftonlautsprechers sorgt trotz des geringen
Gehäusevolumens (etwa 4 Liter) für die volltönende Wiedergabe des Tieftonbereiches.
Für die Wiedergabe der mittleren und hohen Töne ist ein Oval-Lautsprecher
eingebaut. Die Box kann mit 15 VA belastet werden und hat einen
Übertragungsbereich von 75 Hz bis 16000 Hz.“. Die 3,7 kg schwere B 9131 ist
die kleinste und einfachste 2-Wege-Kompaktbox einer ganzen Serie von
Lautsprechern aus dem VEB Funkwerk Kölleda. Hier wurde erstmals der
später aus den B 3010 bekannte 20VA/4Ω-Tieftöner L 2432 verbaut. Als Hochtöner kam der ovale
6VA/8Ω-Konus-Lautsprecher L 2160 PO/F zum Einsatz. Das nur 170 x 270 x
150 mm große Softline-MDF-Gehäuse ist mit Holzdekorfolie überzogen und die aufgesteckte
Frontblende mit schwarzem Stoff bespannt. Zur Befestigung dienen drei simple Standard-DDR-Wanddübel
mit Gummiringen als Fassung. Parallel zu dieser Ausführung gab es – vermutlich nur
für den Westexport – noch Boxen mit schwarzem Gehäuse ohne Herstellerangabe
(Bild). Rückseitig findet sich hier lediglich ein Plastiktypenschild mit der
etwas „aufgerundeter“ Leistungsangabe „25 Watt 4 Ohm“.
bruns BL 30 (B 9131)
Die B 9131 mit braunem
Holzfurnier wurden in Westdeutschland auch als bruns BL 30 vertrieben.
Universum Lautsprecherbox für FV 4625 (B 9131)
Die B 9131 mit silbergrauem Dekor wurde um 1984 auch als UNIVERSUM
Lautsprecherbox für FV 4625 über den QUELLE-Versand in Westdeutschland
vertrieben. Auf der Rückseite findet sich neben der QUELLE-Set-Bestellnr.
038.665 6 die für den Westexport „aufgerundete“ Nennbelastbarkeit von 20 VA,
die Musikbelastbarkeit von 25 VA und die Impedanz bei 1 kHz von 4Ω. Auf eine
Hersteller- oder Herkunftsangabe wurde – wie üblich - verzichtet. Was es mit
dem zugehörigen Verstärker oder Plattenspieler UNIVERSUM FV 4625 auf
sich hat, ist mir nicht bekannt.
B 9141
Die Lautsprecherbestückung der 2-Wege-Kompaktbox B 9141
entspricht mit dem 20VA/4Ω-Tieftöner L 2432 und dem 15VA/4Ω-Kalotten-Hochtöner L 9801 bereits komplett der
später produzierten B 3010 HIFI. Das Holzdekor-Slimline-Gehäuse mit
Stoffblende wurde jedoch noch von der zuvor beschriebenen B 9131
übernommen. Lediglich die Frontblende ist nun in das Gehäuse geklemmt statt
gesteckt und die technisch fast identische Frequenzweiche wurde deutlich
kompakter aufgebaut. Im DDR-Außenhandelsprospekt von 1983 heißt es zu der Box:
„Die B 9141 weist ähnliche Parameter und gleiche Maße (Innenvolumen 4 Liter)
wie Typ 9131 auf. Als Hochtonlautsprecher kommt hier ein Kalotten-Lautsprecher
zum Einsatz, der eine klare Wiedergabe des mittleren und hohen Tonempfangs gewährleistet.
Die Belastbarkeit ist für 25 VA ausgelegt. Die elektrische Frequenzweiche wirkt
mit einer Tonfrequenz von ca. 2,4 kHz und einer Steilheit von etwa 18 dB
Oktave.“. Die B 9141 überträgt Frequenzen von 70 bis 16.000 Hz bei einer
Kennempfindlichkeit von 84 dB und einer Impedanz von 4Ω.
bruns BL 40 (B 9141)
Die B 9141 mit Holz-Dekorfolie wurden in Westdeutschland als
bruns BL 40 für 118,- DM vertrieben und lösten die zuvor bereits importierten
bruns BL 30 (RFT B 9131) ab. Die sehr realistische DDR-Leistungsangabe
von 20 VA wurde für den Westexport mal eben verdoppelt, woraus sich auch wieder
die Typenbezeichnung ergibt. Ein Verweis auf die ursprüngliche Herstellung im thüringischen
Kölleda fehlt – wie üblich – natürlich komplett. Statt der optisch eigentlich
viel moderner und hochwertiger gestalteten B 3010 hat sich der Importeur
BRUNS aus Hamburg für diese recht altbackenen Holzkästen mit Stoffblende
entschieden, was bei der westdeutschen Marktketten-Kundschaft offensichtlich
gefragter war. Ähnliches kenn man schon von der B 9261 für den QUELLE-Versand,
die der moderneren k13 profiL vorgezogen wurde. Aber zumindest erfuhren
die B 9141 mit den CATH CD 70 Ende der 1980er Jahre eine recht
gelungene optische Überarbeitung.
Cath CD 70 (B 9141)
Die 2-Wege-Kompaktbox B
9141 wurden Ende der 1980er Jahre auch über
die CATH GmbH aus Kahl am Main in Westdeutschland vertrieben und trugen dort
die Bezeichnung CD 70. Die Lautsprecherbestückung
und das Gehäuse wurden von der B 9141 komplett übernommen, die Optik
jedoch – wie ich finde – sehr gelungen überarbeitet. Statt des Holzdekors ist
die Box anthrazitfarben lackiert und der Stoffbezug weicht einer schwarzen
Lochblech-Blende, ähnlich der B 2000. Außerdem wurde bei dieser Gelegenheit
die Ausgangsleistung von ehrlichen 20 VA auf 50VA Nennbelastbarkeit (70VA
Höchstlast) „aufgerundet“, um sich den üblichen Westangaben anzupassen. Als
Tieftöner kam der L 2432 mit Schaumstoffsicke zum Einsatz, der jedoch –
vermutlich aufgrund des Durchmessers von 125 mm – mit AQ 125 beschriftet ist.
Als Hochtöner wurde der L 9801 verbaut, der hier mit AQ 25 HK 1
beschriftet ist. Parallel zur Cath CD 70 gab es noch die größeren
CD 90, CD 120 und CD 150 aus DDR-Produktion.
Audio-Quipment AD 70 (B 9141)
Die 2-Wege-Kompaktbox Audio-Quipment AD 70 wurde offensichtlich
als technisch und optisch identisches Nachfolgemodell der CATH CD 70 durch
die zwischenzeitig umfirmierte Audio-Quipment
Elektronic-Vertriebsgesellschaft mbH (vorher CATH GmbH) vertrieben.
Auch diese Exportvariante der RFT B 9141 ist mit 50/70 VA, 4-8 Ω und 36
– 20.000 Hz angegeben.
Audio One SX-70 (B 9141)
Die 2-Wege-Kompaktbox Audio-Quipment AD 70 wurde offensichtlich
als technisch und optisch identisches Nachfolgemodell der CATH CD 70 durch
die zwischenzeitig umfirmierte Audio-Quipment
Elektronic-Vertriebsgesellschaft mbH (vorher CATH GmbH) vertrieben.
Auch diese Exportvariante der RFT B 9141 ist mit 50/70 VA, 4-8 Ω und 36
– 20.000 Hz angegeben.
BSLS 70 (B 9141)
Die
B 9141 wurden in Westdeutschland auch als BSLS 70 vertrieben
(ohne erkennbaren Markennamen). Optisch entsprechen die Boxen hierbei den anthrazitfarbenen
CATH CD 70. Statt des Lautsprecherkabels mit Strich-Punkt-Stecker findet
sich hier ein Anschlussterminal. Auf dem rückseitigen Papiertypenschild wurde
die großzügig „aufgerundete“ Nennbelastbarkeit von 40 VA, die Musikbelastbarkeit
von 70 VA, der Frequenzbereich von 50 – 24.000 Hz und die Impedanz von 4 – 8Ω
vermerkt. Ein Verweis auf den ursprünglichen Hersteller fehlt leider komplett.
Ich vermute, dass es sich hier um von CATH nicht mehr abgenommene CD
70 handelt, die – wie schon die 4-Wege-Standboxen BSL 150 und BSL
170 S – einfach ohne Markennamen in den Vertrieb gingen.
S 70 (B 9141)
Bei
der S 70 handelt es sich
offensichtlich um einen Nachfolger der B
9141. Optisch entspricht die Box komplett der BSLS 70, schwarz foliert mit Lochblechabdeckung und
Anschlussterminal statt festem Kabel. Als Tieftöner kam der bekannte L 2432 zum Einsatz, während der
Hochtöner mit schwarzer statt durchsichtiger Kalotte etwas vom L 9806 abweicht (vermutlich L 9811). Auf der Boxenrückseite findet
sich lediglich ein kleiner Papieraukleber mit den Vermerken „S 70, 40/80 Watt,
4 Ohm, Made in Germany“. Ein Verweis auf den thüringer Hersteller und den
Markennamen fwk bzw. RFT fehlt komplett.
Die 2-Wege-Kompaktbox B 9151 MERKUR wurde ab 1985 im VEB
Nachrichtenelektronik "Albert Norden" Leipzig produziert und
zumeist mit den ersten HMK 100 ausgeliefert. Bestückt ist die Box mit
dem 160mm-40VA/4Ω-Tief-Mittel-Töner L 2621 und dem 25VA/4Ω-Kalotten-Hochtöner L 9806. Einen leistungsstarken
Verstärker vorausgesetzt, ist der Klang der Boxen sehr kräftig, aber auch etwas
dumpf und basslastig. Dieses liegt wohl weniger an den sehr guten Lautsprechern
als viel mehr an dem unterdimensionierte 7-Liter-MDF-Gehäuse ohne
Bassreflexsystem. Die Nennbelastbarkeit ist mit 35 VA und die
Höchstbelastbarkeit mit 75 VA abgegeben bei einer Impedanz von 4Ω. Die MERKUR
eignet sich zur Wiedergabe von Frequenzen zwischen 50 Hz bis 20.000 Hz, die
Kennempfindlichkeit liegt bei 84 dB.
Die ersten B 9151 gibt es in drei Farbausführungen:
komplett braun lackiert mit weißer Beschriftung, schwarzes Gehäuse mit
silberner Front und schwarzer Metallgitter-Abdeckungen sowie die recht seltene
Ausführung mit anthrazitfarbenem Gehäuse, gleichfarbiger Front und silberner
Beschriftung.
Mit
Erscheinen der HiFi-Kombination S 3930 wurde die Box optisch
überarbeitet und unter der Herstellerbezeichnung Stern-Radio Sonneberg vertrieben.
Die Fronten sind hierbei mit Stoff bespannt und die Beschriftung an die S
3930 angepasst.
Diese
Boxen gab es wiederum in drei Farbausführungen: komplett braun (Bild oben),
beigefarbenes Gehäuse mit brauner Front (Bild) oder beigefarbenes Gehäuse mit
silberner Front. (Belegung der unbeschrifteten Frequenzweiche unter „Reparaturhinweise“)
Neben dem regulären Vertrieb in RFT-Geschäften der DDR
wurde die B 9151 auch über die GENEX Geschenkdienst GmbH in
Westdeutschland angeboten. Die Bezahlung erfolgte hierbei in D-Mark mit
anschließender Lieferung an den angegebenen Geschenkempfänger in der DDR. So
wurden die Boxen zusammen mit der HMK 100 im GENEX-Katalog von
1986 für 1.450,- DM angeboten, während die selbe Kombination in der DDR nur für
gut 5.000,- M erhältlich war.
B 9156 New Line 100 & B 9157 New Line 100
Nach der Wende wurde die B
9151 MERKUR optisch überarbeitet und als Hi-Fi Zweiwege-Kompaktbox B 9156 und B 9157 New Line 100 durch die zwischenzeitig privatisierte Elektro-Akustik Leipzig (EAL) produziert.
Das 210 x 310 x 210 mm große MDF-Gehäuse wurde nun 20 mm tiefer ausgeführt
(ursprünglich 190 mm tief). Es ist nun dem „westlichen“ Zeitgeschmack
entsprechend mit schwarzer Holzdekorfolie überzogen und mit einer recht billig
wirkenden Stoffblende versehen. Statt eines fest installierten
Lautsprecherkabels mit Strich-Punkt-Stecker finden sich hier nun ein Lautsprecheranschluss-Terminal.
Da die Box nun in der freien Marktwirtschaft konkurrieren musste, hat man auch
erst einmal die Belastbarkeit und den Übertragungsbereich mit 50/100 VA und 50 –
22.000 Hz deutlich höher angegeben, woraus auch die Typenbezeichnung New Line 100 resultiert. Die B 9156 und B 9157 unterscheidet sich offensichtlich lediglich durch die Gesamtimpedanz
von 4Ω bzw. 8Ω. Bei der 8Ω-Ausführung B
9157 kam als Tieftöner der 160mm-8Ω-Tief-Mittelton-Lautsprecher L 2622 (40VA ?)
und als Hochtöner der 25VA/8Ω-Kalotten-Lautsprecher L 9807 zum Einsatz. In der 4Ω-Ausführung B 9156 vermute ich den aus den MERKUR-Boxen
bekannten 40VA/4Ω-Tief-Mittel-Töner L 2621. Auch die nach wie vor sehr
einfache Frequenzweiche wurde gegenüber der B
9151 etwas überarbeitet. Vermutlich entspricht die Platine der größeren
3-Wege-Box New Line 120, der dritte
Tonzweig blieb aber unbestückt (Belegung unter „Reparaturhinweise“).
Suche für meine Boxen noch eine der unteren Plastik-Frontblenden!
Megatone MT 100 (B 9157)
Die HiFi-2-Wege-Kompaktbox B 9157 New Line 100 wurde 1990
auch über CONRAD electronic unter dem Markennamen MEGATONE
vertrieben. Die lediglich mit „New Line 100“ beschriftete Front blieb
hierbei unverändert, auf dem rückseitigen Typenschild findet sich nun aber die
Bezeichnung „MEGATONE MT 100 HiFi Lautsprecherbox – Typ: New Line“.
Während die DDR-Ausführung mit einer Nennbelastbarkeit von 35 VA und einer
Höchstbelastbarkeit von 75 VA bei einer Impedanz von 4Ω und einem
Frequenzbereich von 50 – 20.000 Hz angegeben war, findet sich auf dem
Typenschild der MT 100 eine „aufgerundete“ Sinusbelastbarkeit von 70 VA,
eine Musikbelastbarkeit von 100 VA und Impulsbelastbarkeit von 150 VA bei einer
Impedanz von 8Ω sowie einem Frequenzgang von 38 – 20.000 Hz.
B 9161 tonica HIFI
Die
ab 1985 im VEB Funkwerk Köpenick produzierte 2-Wege-Kompaktbox B 9161
tonica entspricht technisch und somit auch klanglich komplett der Leipziger
B 9151 MERKUR, lediglich die Frontblende wurde optisch überarbeitet. Hierbei
kam eine vollflächige Stoffbespannung über dem Hoch- und Tieftöner zum Einsatz.
Die Auslieferung der 5,6 kg schweren und 210 x 310 x 190 mm großen Boxen erfolgte
meist zusammen mit den beige-braunen Steuergeräten REMA tonica RX 80
oder RX 81, an die sie auch optisch angepasst wurden. Das Furnier der
Box entspricht anfangs dem der B 9151, später wurde – wie schon bei den
braunen B 2410 – ein schlichteres, matt lackiertes Papierfurnier
verwendet. (Belegung der Frequenzweiche unter „Reparaturhinweise“)
Neben dem regulären Vertrieb in RFT-Geschäften der DDR
wurden die B 9161 tonica auch über die GENEX Geschenkdienst GmbH
in Westdeutschland angeboten. Die Bezahlung erfolgte hierbei in D-Mark mit
anschließender Lieferung an den angegebenen Geschenkempfänger in der DDR. So
wurden die Boxen zusammen mit dem Steuergerät REMA tonica RX 80 im GENEX-Katalog
von 1986 für 690,- DM angeboten, während die selbe Kombination in der DDR nur für
ganze 2.350,- M erhältlich war.
B 9165 HiFi-Sound
Bei
der B 9165 handelt es sich ebenfalls um eine B 9151 mit
vollflächiger Stoffbespannung. Produziert wurde die Box aber im VEB
Gehäusebau Hallbach (Betrieb des VEB Leuchtenbau Karl-Marx-Stadt). Ich
vermute daher, dass die Produktion der MERKUR-Boxen kurz vor der Wende
lediglich von Leipzig ins Erzgebirge verlagert wurde und die Boxen dann die
neue Typenbezeichnung erhielten.
Die
2-Wege-Kompaktbox B 9205 war nur eine der vielen optisch sehr ähnlichen 15VA-RFT-Boxen,
die zumeist mit den zwischen 1975 und 1985 produzierten REMA-Steuergeräten
ausgeliefert wurden. Die verschiedenen Varianten kamen zum einen durch die
mindestens drei verschiedenen Hersteller und die unterschiedlichen Impedanz-Anforderungen
der Steuergeräte zustande, zum anderen aber auch durch die momentan gerade in
der DDR verfügbaren Teile. So sind mir neben der B 9205 noch die nachfolgend
beschriebenen B 9225, B 9225 REMA andante, B 9226 REMA andante, B 9226
REMA Kompaktbox, B 9226.1 REMA andante und FERA K 50 bekannt. Die Boxen hatte
teilweise eine Impedanz von 6Ω, teilweise von 4Ω. Es kam zumeist der 15VA-Tieftöner
L 2901, teilweise aber auch der L2911 mit 25 VA zum Einsatz. Als Hochtöner wurde mal der L
5904, mal der L 5954 oder der L 5964 verbaut. Außerdem finden
sich auf den Frequenzweichen Luftspulen, Ferritkernspulen oder Trafokernspulen.
In den abgebildeten – erst 1985 zum REMA Melodic RX 46 ausgelieferten – B
9205 wurde der 15VA/4Ω-Tieftöner L 2901 um der 8VA/8Ω
Konus-Hochtöner L 5954 verbaut. Das Slimline-Gehäuse besitzt im
Gegensatz zu allen anderen Varianten eine abnehmbare Rückwand. Die Impedanz
liegt – dem Steuergerät entsprechend – bei 4Ω.
B 9225 REMA andante & B 9226 REMA andante
Die 10-Liter-2-Wege-Kompaktboxen REMA andante 830, -834 und
-844 wurden mit dem 15VA/4Ω-Tieftöner L 2901 und dem 8VA/8Ω-Konus-Hochtöner
L 5904 bestückt. Sie haben eine Nennbelastbarkeit von 15 VA bei einer
Impedanz von 6Ω. Es gab je nach zugehörigem Steuergerät verschiedene optische
Ausführungen. Zum einen mit hellen und zwei verschiedenen dunklen Furnieren,
zum zweiten matt oder in Hochglanz, zum Dritten mit und ohne Alublende sowie zu
guter Letzt noch mit Lochblechabdeckung oder Stoffbespannung.
Teilweise wurde die Gehäuseform mit geringerer Tiefe, aber
breiterer Front auch etwas an das Steuergerät angeglichen.
B 9226.1 REMA andante
Die große 10-Liter-REMA andante-Box
wurde später optisch etwas überarbeiten als B 9226.1 herausgebracht.
Hierbei steht die gesamte Stoffblende etwas hervor und der entsprechende Rahmen
ist oben und unten leicht abgeschrägt ausgeführt. Des Weiteren befindet sich
auf der oberen Frontseite eine senkrechte Alublende. Die Box ist nach wie vor mit
dem 15VA/4Ω-Tieftöner L 2901 und dem 8VA/8Ω-Hochtöner L 5904 bestückt.
Sie hat eine Nennbelastbarkeit von 15 VA bei einer Impedanz von 6Ω.
B 9225 (Slimline-Gehäuse)
Neben der zuvor beschriebenen B
9225 REMA andante gab es noch eine B 9225-Serie, bei der statt des 15VA/4Ω-Tief-Mittel-Töners L 2901 der leistungsstärkere, aber
gleichgroße 25VA/4Ω-Tieftöner L 2911 zum Einsatz kam. Auch der 8VA/8Ω-Hochtöner L 5904 wurde durch den
überarbeiteten Mittel/Hoch-Töner L 5964 ersetzt. Die Nennbelastbarkeit
konnte hierdurch auf 25 VA erhöht werden und die Impedanz sinkt auf die in der
DDR zu dieser Zeit üblichen 4Ω. Optisch unterscheiden sich diese Boxen deutlich
durch das Gehäuse mit abgerundeten Seitenkanten. Im DDR-Außenhandelsprospekt
von 1983 heißt es zu dieser Box: „Die B 9225 überträgt bei 25 VA
Nennbelastbarkeit Frequenzen von 60 Hz bis 16000 Hz. Die Zweiwege-Kombination
besteht aus einem Tieftonlautsprecher und einen Mittelhochtonlautsprecher
(Oval-Lautsprecher) mit sehr guter Übertragungsqualität.“.
B 9226 REMA Kompaktbox
In den abgebildeten – 1985 zum REMA
Marcato RX 41 ausgelieferten – B 9226 wurde der 15VA/4Ω-Tieftöner L
2901 und der 8VA/8Ω Konus-Hochtöner L 5964 verbaut. Das Gehäuse entspricht
noch komplett den späteren REMA andante, die Impedanz konnte jedoch –
dem Steuergerät entsprechend – auf 4Ω gesenkt werden. Rückseitig findet sich
ein kleines Blechschild mit der Beschriftung „REMA Kompaktbox B 9226 – 10 Liter
15 VA 4 Ohm“.
Die 2-Wege-Kompaktbox B 9251
wurden ab 1978 im VEB Funkwerk Kölleda
für den VEB Stern Radio Sonneberg
produziert. Erstmals in einer Kompaktbox kam ein 40VA-Tieftöner zum Einsatz.
Der L 2921 mit einer Impedanz vom 4Ω basiert
auf dem L 2911 der REMA-toccata-Boxen. Hierbei wurde
allerdings ein größerer 120mm-Magnet sowie eine verstärkte Tauchspule und
Membran verbaut. Der etwas unterdimensionierte 8VA/8Ω-Konus-Hochtöner L 5904 wurde von den REMA-toccata-Boxen unverändert
übernommen. Durch diese Bestückung und die kleinen Gehäuse klingen die Boxen
sehr kräftig, aber etwas basslastig und eignen sich am Ehesten für höhenbetonte
Verstärker mit hoher Ausgangsleistung wie den HELI sensit-Steuergeräten. Die 7,4 kg schweren und 240 x 340 x 230 mm
großen B 9251 sind mit einer Nennbelastbarkeit
von 35 VA angegeben bei einer Impedanz von 4Ω, einem Übertragungsbereich von 50
bis 18.000 Hz und einer Kennempfindlichkeit von 86 dB.
Spätere – ab ca. 1980 produzierte – Boxen besitzen ein anderes
Furnier und ein RFT-Schild auf der Lautsprecher-Abdeckblende. An der
Rückseite wurde statt des eigentlichen Herstellers VEB Funkwerk Kölleda der VEB
Stern Radio Sonneberg ausgewiesen. Im Messe-Prospekt des DDR-Außenhandels
von 1983 heißt es zu diesen Boxen: „Die B 9251 HiFi gehört zu den Boxen der
mittleren Preisklasse. Sie wird hohen Anforderungen hinsichtlich Belastbarkeit
und Wiedergabequalität gerecht. Die Membranaufhängung des elektrodynamischen
Tieftonlautsprechers ist für große Auslenkungen konstruiert. Ein
ausgezeichneter Wirkungsgrad geht von dem kräftigen Magnetfeld des
Dauermagnetsystems aus. Der Mittelhochtonlautsprecher, ein Oval-Lautsprecher,
erfüllt in allen wesentlichen Parametern die Prüfbedingungen des HiFi-Standards
nach TGL 28660.“.
bruns BL 50 (B 9251)
Die B 9251 wurde in Westdeutschland auch als bruns BL 50
vertrieben. Ein Verweis auf den ursprünglichen DDR-Hersteller fehlt hierbei
komplett.
B 9261 HiFi
Die
im VEB Funkwerk Kölleda und VEB Gerätebau Limbach (HELI)
produzierte 2-Wege-Kompaktbox B 9261 entspricht weitestgehend dem
Vorgängern B 9251. Hierbei wurde jedoch der Konus-Hochtöner L 5904
durch den verbesserten 15VA/4Ω-Kalottenlautsprecher
des Typs L 9801 ersetzt. Aufgrund dieser Aufwertung klingt die Box
ausgeglichener über das gesamte Frequenzband als die ohnehin schon sehr
leistungsstarke B 9251. Die gleiche Bestückung kam auch in der optisch
deutlich moderner gestalteten HELI k13 profiL zum Einsatz. Im DDR-Außenhandelsprospekt
von 1983 heißt es zu dieser Box: „Die B 9261 HiFi verfügt über einen wiedergabegetreuen
Tieftonlautsprecher des gleichen Typs wie B 9251 sowie über einen
elektrodynamischen Hochtonkalottenlautsprecher. Dieser Lautsprecher zeichnet
sich durch eine klanglich einwandfreie Wiedergabe des mittleren und bis 18000
Hz reichenden hohen Schallspektrums aus. Die gleichmäßig klare Abstrahlqualität
entspricht in allen Details HiFi-Bedingungen nach TGL 28660. 50 VA beträgt die
Nennbelastbarkeit der Box, die in dem vorgestellten Sortiment als
leistungsstärkste Variante angeboten wird. Im elektronischen Steuerteil ist
neben der elektrischen Frequenzweiche eine elektronische Schutzschaltung
eingebaut. Sie verhindert die Überlastung bzw. Zerstörung des
Hochtonkalottenlautsprechers.“. Die durch ihre unscheinbare Optik gerne unterschätzte
B 9261 ist mit einem Übertragungsbereich von 50 – 18.000 Hz, einer
Impedanz von 4Ω und einer Kennempfindlichkeit von 86
dB angegeben.
Das Bild zeigt das komplette Innenleben
der B 9261 mit dem Hochtöner L 9801, dem Tieftöner L 2921
und der Frequenzweiche 8258.001 02010. Die Belegung der nur mit Ziffern
beschrifteten Frequenzweiche wurde wie folgt ausgeführt: Nummer 1 für den Eingang + (am
Strich-Punkt-Stecker der runde Stift), Nummer 2 für den Eingang - (länglicher Stift),
Nummer 3 Tieftöner + (rot), Nummer 4 Tieftöner - (blau), Nummer 5 Hochtöner - (weiß)
und Nummer 6 für den Hochtöner + (braun). Die Farben der Verbindungslitzen variieren
hierbei teilweise.
bruns BL 70 (B 9261)
Die B 9261 wurde in Westdeutschland auch als bruns BL 70
vertrieben. Ein Verweis auf den ursprünglichen DDR-Hersteller fehlt hier
komplett.
Universum 030.354 (B 9261)
Die
B 9261 wurde mit Holzdekorfolie oder in Schwarz auch über den QUELLE-Versand
in Westdeutschland vertrieben und entsprechend als UNIVERSUM umgelabelt.
Sie trugen hier als Typenbezeichnung lediglich die Bestellnummer 030.354.2
bzw. 030.345.5.
Die
12-Liter-Kompaktbox B 9271 Corona wurde ab 1981 als erste
3-Wege-Kombination der DDR produziert. Bestückt ist die Box mit dem
40-VA-Tieftöner L 2621, dem Mitteltöner L 9821 und den
Kalotten-Hochtöner L 9811, wodurch sie eine Nennbelastbarkeit von 50 VA
bei einer Höchstbelastbarkeit von 75 VA erreichen. Die gesamtimpednaz liegt bei
4Ω. Das Boxengehäuse wurde teilweise schwarz lackiert und mit ebenfalls
schwarzer Lochblechfront versehen (Bild) oder braun lackiert und die
abnehmbaren Fronten mit Stoff bespannt. Ab 1990 wurden die Boxen optisch
überarbeitet unter dem Markennamen EAL und der Typenbezeichnung New
Line 160 vertrieben (B 9267?). Als Tieftöner kam der geringfügig veränderte
L 2622 zum Einsatz, während es sich beim Mitteltöner L 2465 und beim
Kalotten-Hochtöner L 9831 um Neuentwicklungen handelt. Die
Nennbelastbarkeit ist bei dieser Box mit 90 VA deutlich höher angegeben als bei
den Vorgängern. Mit der Höchstbelastbarkeit von 120 VA lässt sich allerdings im
Gegensatz zur restlichen Serie nicht die Typenbezeichnung New Line 160
erklären, da die „120“ bereits für die B 9336
(Nachfolger der Carina-Boxen) vergeben war.
B 9272 Capella
Die B 9272 Capella entspricht technisch weitestgehend
der zuvor beschriebenen B 9271 Corona, lediglich die Schutzschaltung auf
der Frequenzweiche wurde hier eingespart. Auch das nun eckige Gehäuse mit einfacher
Stoffblende war günstiger zu fertigen, wodurch sich insgesamt der Preis pro Box
um 100,- DDR-Mark reduzierte.
Neben
dem regulären Vertrieb in RFT-Geschäften der DDR wurde die B 9272
auch über die GENEX Geschenkdienst GmbH in Westdeutschland angeboten.
Die Bezahlung erfolgte hierbei in D-Mark mit anschließender Lieferung an den
angegebenen Geschenkempfänger in der DDR. So wurde die B 9272 im GENEX-Katalog
von 1986 für 120,- DM angeboten, während die gleiche Box in der DDR für 395,- M
erhältlich war. In der Produktbeschreibung heißt es zur Box: „HIFI-Dreiwegebox
Capella 9272 – Lautsprecherkombination zur hochwertigen Wiedergabe von
Schallereignissen im Wohnraum, als Baustein elektroakustischer Heimanlagen in
HIFI-Qualität. Geschlossenes Gehäuse, Kompaktbox, akustisch wirksame Blende mit
textiler Bespannung. Lautsprecherbestückung: 1 Tiefton-, 1 Mitteltonkalotten-
und 1 Hochtonkalottenlautsprecher (elektrodynamisch). Nennbelastbarkeit 50VA,
Höchstbelastbarkeit 75VA, Impedanz 4Ω, Nennvolumen 12l. Maße (BHT) 256 x 350 x
240 mm.“.
Im CONRAD-Hauptkatalog
von 1990 findet sich diese „150 Watt-HiFi-Box“ mit verdächtiger Ähnlichkeit zur
B 9271 Corona (Slimline-Gehäuse) und B 9272 Capella (Stoffblende,
Hoch- und Mitteltöner). Der auf dem Schild unterhalb des Tieftöners angegebene
Markenname lässt sich leider nicht erkennen. Auf der selben Katalogseite wurden
auch die RFT-Boxen BR 26 classic und k35 profiL angeboten. In der
Beschreibung der mit 98,- DM ausgewiesenen B 9271 heißt es: „3-Wege-Technik
mit abnehmbarer Stoff-Frontbespannung. Bestückt mit 1 Kalotten-Hoch-, 1
Kalotten-Mittel- und 1 Tieftonlautsprecher (160mm Ø). Technische Daten:
Impulsspitzen-Belastbarkeit 150VA, Frequenzbereich 24 – 25.000Hz,
Verstärkerimpedanz 4 - 8Ω, Abmessungen (B x H x T): 355
x 350 x 220mm. Ausführung: Schwarz (Bestell-Nr. 317918) oder Silber (317888)“
Die 3-Wege-Kompaktbox B 9281 wurde ab 1983
auf Basis der B 9261 im VEB Funkwerk Kölleda produziert. Wie bei
den B 9261 kam hier der 40/VA/4Ω-Tieftöner
L 2921 mit einem Korbdurchmesser von 200 mm sowie der 15VA/4Ω-Kalotten-Höchtöner L 9801 zum
Einsatz. Erweitert wurde das Ganze durch eine deutlich aufwendigere Frequenzweiche
mit Überlast-Schutzschaltung und den 10VA/4Ω-Breitbandlautsprecher
L 1714 als Mitteltöner. Das 340 x 230 x 230 mm große 10-Liter-MDF-Gehäuse
wurde recht einfach ausgeführt. Die Kanten in Slimline-Optik entfallen und
statt Furnier kam Dekorfolie zum Einsatz. Die vordere Lochblechabdeckung lässt
sich abnehmen. Hinter dieser befindet sich eine mit fünf Schrauben befestigte
Sperrholzplatte plus Blechrahmen für den Mitteltöner. Dieser ist zur
akustischen Trennung vom restlichen Gehäuse in eine Plastikschale gesetzt
worden. Die 8,8 kg schwere Box ist mit einer Nennbelastbarkeit von 35 VA und
Musikbelastbarkeit von 50 VA bei einem Übertragungsbereich von 50 – 20.000 Hz
und einer Kennempfindlichkeit von 86 dB angegeben. Die Impedanz beträgt 4Ω.
Cath CD 90 (B 9281)
Die 3-Wege-Kompaktbox B 9281 wurde ab 1986 auch über
die CATH GmbH aus Kahl am Main in Westdeutschland vertrieben und trug
hier die Bezeichnung CD 90. Die technisch unveränderte Box erhielt
hierbei ein – den B 9271 Corona entsprechendes – Slimline-Gehäuse mit
ausgeformter Lochblech-Frontblende. Statt des üblichen 4m langen Anschlusskabel
mit Strich/Punkt-Stecker kam hier ein Anschluss-Terminal zum Einsatz. Die in
DDR-Bescheidenheit realistische Nennbelastbarkeit von 35 VA und
Musikbelastbarkeit von 50 VA wurde kurzerhand westlichen Maßstäben angepasst und
auf 60/90 VA „aufgerundet“. Auch der eigentlich mit 50 bis 18.000 Hz angegebene
Übertragungsbereich wurde auf 35 bis 22.000 Hz „erweitert“. Die Impedanz ist
mit 4 - 8Ω angegeben, da die eigentlich bessere Ausgangsimpedanz von 4Ω bei
vielen westlichen Verstärkern nicht mehr üblich war. Sämtliche Verweise auf die
eigentlichen Hersteller VEB Funkwerk Kölleda und VEB Elektroakustik
Leipzig wurden durch eigene Angaben ersetzt. So findet sich auf der
Gehäuserückseite die „CATH acoustic“ bzw. „Cath GmbH, 8756 Kahl“
plus Telefonnummer. Die Beschriftung der Chassis ist bei den abgebildeten Boxen
von 1986 recht laienhaft abgekratzt und anschließend durch Typenschilder mit
den Bezeichnungen „Audio Quipment AQ 200 D 2“ für den Tieftöner und „AQ
25 HK 1“ für den Hochtöner überklebt worden. Alles in allem sind die CATH
CD 90 eine optisch und technisch gelungene Mischung aus der B 9281
und der B 9271, die nur leider ihre Herkunft verleugnen musste. Wer sich
in Wsetdeutschland jedoch näher mit seinen Geräten beschäftigte, wusste dieses
aber mit Sicherheit und hat die Boxen gezielt erworben (wie schon die in der Zeitschrift Funktechnik ausgezeichnete und über CONRAD
vertriebene statron BR 25). Parallel zur CATH CD 90 gab es
noch die CD 70, CD 120 und CD 150 aus DDR-Produktion.
Audio-Quipment AD 90 (B 9281)
Die 3-Wege-Kompaktbox Audio-Quipment AD 90 wurde
offensichtlich als technisch und optisch identisches Nachfolgemodell der CATH
CD 90 durch die zwischenzeitig umfirmierte Audio-Quipment
Elektronic-Vertriebsgesellschaft mbH (vorher CATH GmbH) vertrieben. Auch
diese Exportvariante der RFT B 9281 ist mit 60/90 VA, 4-8 Ω und 35 –
22.000 Hz angegeben.
RFT acoustics model Carrera (B 9281)
Die 3-Wege-Kompaktbox Carrera entspricht technisch
und optisch der zuvor beschriebenen CATH CD 90. Es handelt sich hierbei
offensichtlich um eine Ausführung aus Wendezeiten, bei der die Ausgangsleistung
nochmals großzügig von ursprünglich 35/50 VA auf 120 VA „aufgerundet“ wurde.
Ansonsten sind die Boxen rückseitig mit „3 way Speaker - Made in DDR - Fabrique
en R.D.A.“ beschriftet.
Audio One SX-90 (B 9281)
Die 3-Wege-Kompaktbox Audio One SX-90 wurde
um 1990 im VEB Funkwerk Kölleda produziert und basiert technisch auf der
B 9281. In der Box kam der 40VA/4Ω-Tieftöner
L 2921, der 10VA/4Ω-Breitbandlautsprecher
L 1714 und der verbesserte 25VA/4Ω-Kalotten-Höchtöner L 9806 zum Einsatz. Statt des 40VA-Tieftöners L
2921 wurde hier teilweise aber auch nur die 25VA-Ausführung L 2911 verbaut.
Das geringfügig höhere Softline-Gehäuse entspricht ansonsten der RFT B 9282
bzw. CATH CD 90, erhielt aber die von der SX-120 und SX-150
bekannte Frontgestaltung. So kam eine sehr strapazierfähige schwarze Kunststofffolie
als Ersatz für die dünne Holzdekorfolie zum Einsatz. Statt einer separaten Frontblende
besitzt die SX-90 ein abnehmbares geformtes Lochblech, einen betonten
Ober- und Unterrahmen sowie das typische Audio-One-Logo. Auf eine exakte
Marken- und Herstellerangaben wurde in der schwierigen Wendezeit leider zugunsten
eines einfachen „Made in Germany“ verzichtet. Dafür wurden die Leistungsangaben
mit 60/90 VA und 35 – 22.000 Hz großzügig „aufgerundet“
und statt der tatsächlichen Impedanz von 4Ω ist der Scheinwiderstand
seltsamerweise mit 8Ω angegeben.
Die zuvor abgebildeten Audio One SX-90
besitzen trotz ihrer etwas schwächeren Tieftöner vom Typ L 2911 immer noch
die sehr aufwendige Frequenzweiche mit Überlastschutzschaltung für die
Hochtöner. Sie klingen im direkten Rechts-links-Vergleich zur CATH CD 90 (RFT
B 9281) an einem SV 3931 etwas weniger basslastig, aber immer noch
sehr kräftig. Die Lautsprecherchassis im Inneren tragen alle etwas halbherzig
abgerissene Ediketten, auf denen noch die Audio-Quipment-Typenbezeichnungen
mit AQ… zu erahnen sind.
B 9282
Die 3-Wege-Kompaktbox B 9282 entspricht
technisch weitestgehend der zuvor beschriebenen B 9281 und wurde
hauptsächlich optisch überarbeitet. Statt des 15VA/4Ω-Kalotten-Höchtöners L 9801 kam die 25VA-Ausführung L 9806
zum Einsatz, des Weiteren eine zusätzliche LED zur Überlastanzeige und die
Plastikschale des Mitteltöners wurde durch eine ansonsten identische Ausführung
aus Blech ersetzt. Das nun lackierte statt mit Dekorfolie versehene 10-Liter-Softline-Gehäuse
besitzt eine feste Frontblende. Die Chassis wurden separat eingefasst und
lassen sich wieder einzeln frontseitig entnehmen.
Neben dem regulären – völlig unzureichenden – Vertrieb in RFT-Geschäften
der DDR wurde die B 9282 auch im GENEX-Katalog angeboten. Über
die GENEX Geschenkdienst GmbH konnten Bundesbürger DDR-Waren aller Art
gegen D-Mark erwerben und diese dann als Geschenk direkt an DDR-Adressen
liefern lassen. Dieses für den DDR-Außenhandel wohl sehr einträgliche Geschäft
wurde über die Jauerfood Kopenhagen vermittelt, die auch die
Bestellhotline mit dänischer Landesvorwahl betreute. Im Katalog von 1989 heißt
es zu den B 9282, die für 270,- DM angeboten wurden: „Besticht durch
präzide und gut konturierte Wiedergabe – Nennbelastbarkeit 35 VA, Höchstbelastbarkeit
50 VA, Nennwiderstand 4 Ohm, Volumen 10 l, Maße (BHT) 230 x 340 x 225 mm“.
B 9283
Die 3-Wege-Kompaktbox B 9283 entspricht
technisch komplett der zuvor beschriebenen B 9282 und wurden lediglich
optisch überarbeitet. Das schwarz lackierte Gehäuse besitzt abgeschrägte Ecken
und eine komplett überarbeitete silberne Frontblende.
Die mit einer Nennbelastbarkeit von 25VA (4Ω) angegebene, um 1976 im VEB Statron Fürstenwalde
gebaute HIFI-Kompaktbox B 9321 erfüllte zusammen mit dem passenden
Verstärker HSV 920 und Ziphona Tuner 920 als erste
Heimkombination der DDR die damalige TGL- bzw. DIN-HiFi-Norm. Zu dieser Zeit
reichte der Frequenzbereich von 50 bis 18.000 Hz noch zur Erfüllung der Norm
aus, die später auf 20.000 Hz erweitert wurde. In der mit 360 x 360 x 250 mm
recht großen 20-Liter-Kompaktbox kam der 25VA/4Ω-Tieftöner L 2911
und der 8VA/8Ω-Konus-Hochtöner L 5904 zum
Einsatz. Sie entspricht somit eigentlich schon komplett der recht verbreiteten B 9325 toccata hifi, die jedoch nicht mehr in Fürstenwalde,
sondern im VEB Funkwerk Kölleda produziert wurde. Die Stückzahl der komplett
weiß lackierten und mit grauen Stoffblenden versehenen B 9321 scheint
hingegen nur sehr gering gewesen zu sein. Zumindest finden sich im Internet
hierzu bisher keinerlei Infos und die abgebildeten Boxen sind auch die ersten
Lautsprecher ihres Typs, die ich gesehen habe. Da sie ursprünglich zu genau den
genannten ZIPHONA-Komponenten gehörten, vermute ich, dass diese
Kombination so geplant war und die Boxen zu den Bausteinen ja auch optisch sehr
gut passen. Neben den weißen Gehäusen gab es die B 9321 offensichtlich aber
auch mit dem später von der B 9325 toccata hifi bekannten hellen
Holzfurnier.
B 9325 toccata hifi
Die als Nachfolger der zuvor beschriebenen B 9321 im VEB
Funkwerk Kölleda produzierte B 9321 toccata hifi entspricht technisch
wie optisch eigentlich komplett dem Vorgänger aus dem VEB Statron
Fürstenwalde. Statt der weißen Lackierung wurde die B 9325
offensichtlich ausschließlich mit Holzdekorfolie versehen. Im Prospekt des
DDR-Außenhandels von 1983 heißt es zu dieser bereits seit 1976 produzierten Box:
„Die B 9325 wurde für die technisch ausgereifte, anspruchsvolle Stereoanlage
toccata 940 hifi entwickelt. Die Zweiwege-Kombination setzt sich aus einem
leistungsstarken Tieftonlautsprecher, ausgestattet mit schwerer Membran, und
einem hochempfindlichen Mittelhochtonlautsprecher zusammen. Dieser Oval-Lautsprecher
sorgt für eine Klangakustik der mittleren und hohen Töne, wie sie in den
Prüfbedingungen des HIFI-Standards verlangt wird. Die Boxen sind entsprechend
der Ausgangsleistung des toccata für eine Nennbelastbarkeit von 25 VA ausgelegt
und übertragen Frequenzen von 50 bis 18000 Hz. In ihrem konstruktiven Aufbau
weichen sie von den anderen Typen insofern ab, dass es aufgrund der
spiegelbildlichen Anordnung der Lautsprecher in der Box eine linke und eine rechte
Ausführung gibt.“.
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B 9331 Carina
Bei der Standbox B 9331 CARINA
handelt es sich eigentlich nur um ein MERKUR-Box mit zusätzlichem 20VA/4Ω-Breitbandlautsprecher
L 2461 als Mitteltöner (bekannt aus der 1-Wege-Box B 4124). Als
Hochtöner wurde der 25VA/4Ω-Kalotten-Lautsprecher L 9806 und als
Tieftöner der 160mm-40VA/4Ω-Lautsprecher L 2621 verbaut. Der Klang
sollte somit auch mit den B 9151 vergleichbar sein, wobei die
Nennbelastbarkeit mit 50 VA (4Ω)
natürlich entsprechend höher ist.
CATH Carina 1 (B 9331)
Die RFT B 9331 CARINA wurde für die CATH electronic GmbH aus Kahl am Main
entsprechend umgestaltet. Ob der Vertrieb dann noch erfolgte oder nur geplant
war, ist mir nicht bekannt.
B 9336 New Line 120
Nach
der Wende wurde die B 9331 CARINA optisch überarbeitet als B 9336 New
Line 120 vertrieben. Die Box ist schwarz furniert und die Front mit ebenfalls
schwarzem Stoff bespannt. Da die Box nun in der freien Marktwirtschaft
konkurrieren musste, hat man erst einmal die Höchstbelastbarkeit mit 120 VA deutlich
höher angegeben, woraus auch die Typenbezeichnung New Line 120
resultiert.
Megatone MT 120 (B 9336)
Die 3-Wege-Kompaktbox B 9336 New Line 120 wurde Anfang der 1990er
Jahre über CONRAD electronic auch unter dem Markennamen MEGATONE
als MT 120 HiFi Lautsprecherbox vertrieben. Während die DDR-Ausführung
mit einer Nennbelastbarkeit von 50 VA und einer Höchstbelastbarkeit mit 75 VA bei
einer Impedanz von 4Ω und einem Frequenzbereich von 50 – 20.000 Hz angegeben
war, findet sich auf dem Typenschild der technisch baugleichen MT 120
eine Sinusbelastbarkeit von 90 VA, eine Musikbelastbarkeit von 120 VA sowie Impulsbelastbarkeit
von 200 VA bei einer Impedanz von 8Ω und einem Frequenzgang von 29 – 20.000 Hz.
Spätere – um 1992 vertriebene – Megatone MT 120 stammen nicht mehr aus Kölleda,
sondern aus fernöstlicher Produktion und wurden nur noch mit sehr einfachen PIONEER-Lautprechern
bestückt.
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B 9393
Die B 9393 wurde 1989 im VEB Funkwerk Kölleda als
erste und einzige 4-Wege-Box der DDR entwickelt. Zu Zeiten, in denen sich die
Mangelwirtschaft immer offensichtliche zeigte, wurde bei dieser Box noch einmal
so richtig aus dem Vollen geschöpft. So zielte der Vertrieb wohl auch bereits
bei der Vorstellung auf der Leipziger Messe ausschließlich auf den Westexport
ab. Wären diese Lautsprecher noch in den DDR-Handel gekommen, dann wohl ohne
einen leistungsadäquaten HiFi-Verstärker und eher zu Stückpreisen um die 1.500,-
M. Bestückt ist die 260 x 500 x 230 mm große und 12 kg schwere Box mit dem
190mm-40VA/4Ω-Tieftöner L 2921, dem in einem separaten
Gehäuse untergebrachten 125mm-20VA/4Ω-Tief/Mitte-Töner L 2432, dem 25VA/4Ω-Kalotten-Mitteltöner
L 9821 und dem 25VA/4Ω-Kalotten-Hochtöner L 9806. Die
Nennbelastbarkeit ist mit 85 VA und die Musikbelastbarkeit mit 100 VA
angegeben. Die Impedanz beträgt 4Ω, der Übertragungsbereich umfasst 50 bis
20.000 Hz bei einer Kennempfindlichkeit von 86 dB.
Eine
Besonderheit dieser Box ist neben der recht beindruckenden
Lautsprecherbestückung die aufwendige Frequenzweiche mit
Überlast-Schutzschaltung für den Mittel- und Hochtöner. Die Hauptplatine
entspricht komplett der Weiche der 3-Wege-Boxen B 120 bzw. B 200,
erweitert um einen 1,2Ω-Widerstand (R9). Sie wurde zusätzlich um eine zweite
Platine mit Hoch/Tiefpass für den zusätzlichen Tief/Mittel-Tonzweig (L 2432)
ergänzt, welche wiederum parallel auf dem Eingang liegt. In den
Service-Mitteilungen des VEB Funkwerk Kölleda von Juni 1989 heißt es zu
dieser Box: „Die 4-Wege-Box CD 150-CATH B 9393 ist eine Lautsprecherkombination
zur hochwertigen Wiedergabe von Schallereignissen, vorzugsweise als Baustein
elektroakustischer Heimanlagen mit hoher Qualität. Geschlossenes, mit
Dämpfungsmaterial ausgelegtes Gehäuse, Oberfläche Lack oder Dekorfolie;
Lautsprecher offen bzw. Metallgitterabdeckung; 4m Anschlussleitung mit Stecker
C-TGL 68-65 solo bzw. Anschluss über Klemmbuchse; Steuerteil bestehend aus
einer elektrischen Frequenzweiche mit einer Trennfrequenz von 350 Hz, 1.700 Hz
und 6.000 Hz, mit einer Steilheit von etwa 12 dB/Oktave und einer
Schutzschaltung gegen Überlastung des Hochtonkalotten-Lautsprechers und
Mitteltonkalotten-Lautsprechers; Lautsprecherbestückung mit den
elektrodynamischen Tieftonlautsprechern AQ200-D1 sowie AQ125-D1, dem
elektrodynamischen Mitteltonkalotten-Lautsprecher AQ 38-MK1 und dem
Hochtonkalotten-Lautsprecher AQ 25 HK 1.“ Produziert wurde die RFT B 9393 dann
1990 offensichtlich nur noch als CATH CD 150,RFT acoustics B 150,
Audio One SX-150, Audio-Quipment AD 150 und Techno-StarModellC 150.
Bei den abgebildeten B 9393 vom Flohmarkt befanden sich die Gehäuse in
einem recht traurigen Zustand. Neben zahlreichen Kratzern und Abschürfungen war
eine Box an der Unterseite leicht aufgequollen und eingerissen. Für die
komplette optische Verwandlung sorgte eine klassische Dekorfolie aus dem
Baumarkt, die zwar etwas dünner ist, dem Originalfarbton aber erstaunlich
nahekommt.
CATH CD 150 (B 9393)
Die
im VEB Funkwerk Kölleda entwickelte RFT B 9393 wurde 1990 über
die CATH electronic GmbH aus Kahl am Main vertrieben. Die Leistung wurde
hierbei – wie schon zuvor in Westdeutschland üblich – auf 100/150 VA (statt
85/100 VA) „aufgerundet“. Der Scheinwiderstand beträgt 4Ω, der Übertragungsbereich
40 – 24.000 Hz. Der ursprüngliche Hersteller lässt sich nicht mehr erkennen.
Selbst die Chassis L 2921, L 2432, L 9821 und L 9806
trugen hier die CATH-Bezeichnungen AQ 200-D1, AQ125-D1, AQ
38 MK1 und AQ 25-HK1.
Audio-Quipment AD 150 (B 9393)
Die 4-Wege-Kompaktbox Audio-Quipment AD 150 wurde
offensichtlich als technisch und optisch identisches Nachfolgemodell der CATH
CD 150 durch die zwischenzeitig umfirmierte Audio-Quipment
Elektronic-Vertriebsgesellschaft mbH (vorher CATH GmbH) vertrieben.
Auch diese Exportvariante der RFT B 9393 ist mit 100/150 VA, 4-8 Ω und
40 – 24.000 Hz angegeben.
Audio One SX-150 (B 9393)
Parallel
zur RFT acoustics B 150 und CATH CD 150 wurde die RFT B 9393
noch als Audio One SX-150 vertrieben, auch hier natürlich mit großzügig
aufgerundeter Leistungsangabe von 100/150 VA (statt 85/100 VA).
Techno-StarModellC 150 (B 9393)
Bei
der TECHNO-STAR Modell C 150 handelt
es sich um eine weitere Exportvariante der B
9393 mit großzügig aufgerundeter Leistungsangabe von 100/150 VA (4-8 Ω, 35 – 22.000 Hz).
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B 9451 Akkord
Die
4-Wege-Box B 9451 Akkord wurde 1989 im VEB Funkwerk Kölleda entwickelt
und war wohl für den reinen Westexport als Nachfolger der CATH CD 150 (B
9393) vorgesehen. Sie unterscheiden sich vom Vorgänger in der optischen
Gehäusegestaltung mit Eiche-Furnier sowie eingerahmten offenen Chassis,
außerdem wohl auch in den verbauten Lautsprechern. Vermutlich kamen hier die
Tieftöner L 2926 B sowie L 2432, der Mitteltöner L 2466
und der Hochtöner L 9806 zum Einsatz. Die 21-Liter-Kompaktbox ist mit einer
Nennleistung von 85 VA und einer Musikbelastbarkeit von 100 VA bei einer
Impedanz von 4Ω angegeben (für den Westexport natürlich wieder auf 100/150 VA
„aufgerundet“).
B 9461 Akzent
Die 4-Wege-Kompaktbox B 9461 Akzent aus dem VEB
Funkwerk Kölleda wurde 1990 ausschließlich für QUADRAL produziert
und als quadral AK 170 S vertrieben. Bestückt ist sie mit den Tieftönern
L 2926 B sowie L 2432, dem Mitteltöner L 2464 und dem
Hochtöner L 9806. Die Leistung wurde exporttauglich auf 100/150 VA
(statt 85 VA) „aufgerundet“, die Impedanz beträgt 4Ω, der Übertragungsbereich 40
bis 24.000 Hz. Der ursprüngliche Hersteller lässt sich lediglich am Vermerk „Produced
by fwk“ erahnen.
quadral AK 170 S (B 9461)
Die
zuvor beschriebene B 9461 wurde über QUADRAL als AK 170 S
vertrieben. Der ursprüngliche Hersteller Funkwerk Kölleda lässt sich auf
dem rückseitigen Typenschild lediglich am Vermerk „produced by fwk“
erkennen. Parallel gab es noch die DDR-Boxen BSL 110, BSL 140, BSL
220, BR 27 25 Konstant, BR 37 50 Konzert sowie k23 profiL
als quadral AK 110, AK 140, AK 220, KX 70, KX 140 und
quadral k23 profiL.
B 9462 Arabeske
Die
4-Wege-Lautsprecherbox B 9462 Arabeske unterscheidet sich von der zuvor
beschriebenen B 9461 nur durch den Mitteltöner L 2461 (statt L
2466) und die optische Gestaltung des Gehäuses.
Die 3-Wege-Standbox quadral AK 110 (Art.-Nr. 150
120) wurde um 1990 als Nachfolger der B 9283 im VEB Funkwerk
Kölleda produziert und offensichtlich ausschließlich über die All-Akustik aus
Hannover vertrieben. Der ursprüngliche Hersteller Funkwerk Kölleda
lässt sich auf dem rückseitigen Typenschild lediglich am Vermerk „Made in
Germany, produced by fwk“ erkennen. Die Box ist mit einer
Musikbelastbarkeit von 70 VA und einer Höchstbelastbarkeit von 110 VA bei einer
Impedanz von 4Ω sowie einem Frequenzbereich von 45 bis 24.000 Hz angegeben. Als
Lautsprecher kamen der 190mm-40VA/4Ω-Tieftöner L 2926 B, der 80mm-10VA/4Ω-Breitbandlautsprecher L 1714 und
der 25VA/4Ω-Kalotten-Hochtöner L 9806 zum Einsatz. Die klassische
LC-Frequenzweiche verfügt über zwei Glühlampen als Schutz gegen Gleichspannung.
Das Gehäuse besteht aus MDF-Platten, wurden mit schwarzer Dekorfolie überzogen
und verfügt über eine abnehmbare Stoffblende. Der Anschluss an den Verstärker
erfolgt über ein Klemmterminal.
BSL 140
Die
3-Wege-Standbox BSL 140 wurde 1990 im VEB Funkwerk Kölleda produziert
und ohne erkennbaren Markennamen vertrieben. Sie ist mit einer
Musikbelastbarkeit von 80 VA und einer Höchstbelastbarkeit von 140 VA bei einer
Impedanz von 4Ω sowie einem Frequenzbereich von 40 bis 24.000 Hz angegeben. Als
Lautsprecher kamen der 190mm-40VA/4Ω-Tieftöner L 2926 B, der 125mm-20VA/4Ω-Mitteltöner L 2466 und der 25VA/4Ω-Kalotten-Hochtöner
L 9806 zum Einsatz. Das 260 x 560 x 230 mm große Gehäuse besteht aus 18
mm dicken MDF-Platten, wurden mit schwarzer Dekorfolie überzogen und verfügt
über eine abnehmbare Stoffblende. Der Mitteltöner wurde zusätzlich mit einem
separaten Innengehäuse eingefasst. Die aus meiner Sicht recht hässliche Optik
entspricht leider schon komplett dem Zeitgeschmack der frühen 1990er Jahre und
zieht sich leider so auch durch die gesamte BSL-Serie.
quadral AK 140 (BSL 140)
Die
zuvor beschriebene BSL 140 wurde über QUADRAL auch als AK 140
(Artikel-Nr. 150 130) vertrieben. Der ursprüngliche Hersteller Funkwerk
Kölleda lässt sich auf dem rückseitigen Typenschild lediglich am Vermerk
„produced by fwk“ erkennen. Parallel gab es noch die DDR-Boxen BSL
110, B 9461 Akzent,BSL 220, BR 27 25 Konstant, BR 37
50 Konzert sowie k23 profiL als quadral AK 110, AK 170 S,
AK 220, KX 70, KX 140 und quadral k23 profiL.
BSL 150
Die
4-Wege-Standboxen BSL 150 wurde 1990 produziert und ohne Markennamen
vertrieben. Sie ist mit einer Musikbelastbarkeit von 110 VA und einer
Höchstbelastbarkeit von 150 VA bei einer Impedanz von 4Ω und einem
Frequenzbereich von 40 bis 20.000 Hz angegeben. Das Gehäuse misst 260 x 650 x
225 mm. Die Frequenzweiche ist – wie schon bei den B 94xx-Boxen – sehr
aufwendig ausgeführt, auf zwei Platinen verteilt und mit einer Lautsprecher-Schutzschaltung
versehen.
BSL 170 S
Die ebenfalls 1990 produzierten 4-Wege-Standboxen BSL
170 S unterscheiden sich optisch von der BSL 150 durch einen
zusätzlichen Standfuß. Sie ist mit dem 190mm-40VA/4Ω-Tieftöner L 2926 B plus
125mm-20VA/4Ω-Tieftöner L 2432 B sowie dem gleichgroßen Mitteltöner L
2466 und 25VA/4Ω-Kalotten-Hochtöner L 9806 bestückt.
BSL 220
Die
3½-Wege-Standbox BSL 220 besitzt das gleiche Gehäuse mit Standfuß wie die
BSL 170 S. Statt des 190mm-4Ω-Tieftöners L 2926 B und des 125mm-4Ω-Chassis
L 2432 B kamen hier jedoch zwei parallelgeschaltete 190mm-8Ω-Tieftöner
des Typs L 2927 B zum Einsatz, wodurch sich die Musikbelastbarkeit auf
120 VA und die Höchstbelastbarkeit auf 220 VA erhöhen ließ. Die Impedanzliegt
bei 4Ω der Übertragungsberich umfasst 35 bis 24.000 Hz.
quadralAK 220 (BSL 220)
Die
RFT BSL 220 wurden auch über QUADRAL als AK 220
vertrieben. Parallel gab es noch die DDR-Boxen BSL 110, BSL 140, B
9461 Akzent, BR 27 25 Konstant, BR 37 50 Konzert sowie k23
profiL als quadral AK 110, AK 140, AK 170 S, KX 70,
KX 140 und quadral k23 profiL.
Audio One SX-200 (BSL 220)
Parallel
zur quadral AK 220 wurde die BSL 220 auch als Audio One SX-200
vertrieben. ________________________________________________________________________________________________
HECO Interior Reflex 30
In
der 3-Wege-Bassreflex-Standbox Interior Reflex 30 der HECO GmbH
aus Schmitten/Ts wurden zwischen 1990 und 1993 teilweise statron-Lautsprecher
verbaut. So finden sich in der 855 x 240 x 270 mm großen 55-Liter-Box dann je
zwei 12Ω-Tieftöner des Typs L 7116, ein 25VA/8Ω-Mitteltöner L 7114
und ein 25VA/4Ω-Kalottenhochtöner L 7104. Die Nennbelastbarkeit hat HECO
mit 110 VA angegeben, die Musikbelastbarkeit mit 140 VA, die Impedanz mit 4Ω,
den Übertragungsbereich mit 29 – 22.000 Hz und den Wirkungsgrad mit 88 dB
(1VA/1m). Die Frequenzweiche hat ihre Trennfrequenzen bei 800 und 2.500 Hz.
Neben dieser nur teilweise mit DDR-Lautsprechern bestückten Box gab es bereits
ein paar Jahre zuvor die komplett in Fürstenwalde produzierte hecoBR 37 50
(RFT BR 37 50 konzert). ________________________________________________________________________________________________
200 Watt
HiFi-Box TX 200 (CONRAD electronic)
Im CONRAD-Katalog 1990
wurden drei verschiedene Fertig-Boxen mit RFT-Chassis angeboten. Die
Kleinste war hierbei die 200 Watt HiFi-Box TX 200 für 169,- DM. In der
Beschreibung heißt es: „3-Weg-Technik mit abnehmbarer Stoff-Frontbespannung.
Samtverkleidete Schallwand. Bestückt mit 1 Hoch- (mit Schalllinse), 1 Mittel-
und 1 Tieftöner (200mm Ø). Impulsspitzen-Belastbarkeit 200W / Musik 150W /
Sinus 100W, Frequenzgang 30 – 20.000Hz, Impedanz 8Ω, Abmessungen (B x H x T)
280 x 610 x 245 mm, Ausführung: Schwarz/Samt hell (Bestell-Nr. 337021) oder
Eiche rustikal/Samt dunkel (Bestell-Nr. 337030)“. Als Lautsprecher kam je ein RFT-Tieftöner
L 2911 oder L 2921 (in der Frontansicht optisch nicht zu
unterscheiden) und ein RFT L 2432 als Tief-/Mittel-Töner zum Einsatz,
vermutlich ergänzt um einen China-Hochtöner (?).
380 Watt
HiFi-Box TX 380 (CONRAD electronic)
Im CONRAD-Katalog 1990
wurden drei verschiedene Fertig-Boxen mit RFT-Chassis angeboten. Die
Mittlere war hierbei die 380 Watt HiFi-Box TX 380 für 299,- DM. In der
Beschreibung heißt es: „4-Weg-Technik mit abnehmbarer Stoff-Frontbespannung.
Samtverkleidete Schallwand. Bestückt mit 1 Hoch- (mit Schalllinse), 1 Mittel-
und 2 Tieftönern (200mm Ø). Impulsspitzen-Belastbarkeit 380W / Musik 300W /
Sinus 240W, Frequenzgang 23 – 22.000Hz, Impedanz 8Ω, Abmessungen (B x H x T)
260 x 860 x 240 mm, Ausführung: Schwarz/Samt hell (Bestell-Nr. 337048) oder
Eiche rustikal/Samt dunkel (Bestell-Nr. 337056)“. Als Lautsprecher kamen je zwei
RFT-Tieftöner L 2911 oder L 2921 (in der Frontansicht
optisch nicht zu unterscheiden) und ein L 2432 als Tief-/Mittel-Töner
zum Einsatz, vermutlich ergänzt um einen China-Hochtöner (?).
600 Watt
HiFi-Box TX 600 (CONRAD electronic)
Im CONRAD-Katalog 1990
wurden drei verschiedene Fertig-Boxen mit RFT-Chassis angeboten. Die
Größte war hierbei die 600 Watt HiFi-Box TX 600 für 399,- DM. In der
Beschreibung heißt es: „4-Weg-Technik mit abnehmbarer Stoff-Frontbespannung.
Samtverkleidete Schallwand. Bestückt mit 1 Hoch-, 1 Mittel- und 4 Tieftönern
(200mm Ø). Impulsspitzen-Belastbarkeit 600W / Musik 400W / Sinus 300W,
Frequenzgang 27 – 22.000Hz, Impedanz 8Ω, Abmessungen (B x H x T) 500 x 950 x
245 mm, Ausführung: Schwarz/Samt hell (Bestell-Nr. 337064) oder Eiche
rustikal/Samt dunkel (Bestell-Nr. 337072)“. Als Lautsprecher kamen je vier RFT-Tieftöner
L 2911 oder L 2921 (in der Frontansicht optisch nicht zu
unterscheiden), ein L 2432 als Tief-/Mittel-Töner und ein L 9821 als
Hochtöner zum Einsatz.
RFT-HiFi-Bausätze (CONRAD electronic)
In zwei Anzeigen von CONRAD electronic in
den Zeitschriften Funkschau 6/1981 und 11/1981 wird jeweils ein
Bausatz für eine 2-Wege-HiFi-Schallwand angeboten, der ziemlich offensichtlich
mit vier Leipziger Lautsprecherchassis bestückt ist. Ich vermute aufgrund der
Optik und des frühen Baujahrs den Einsatz von zwei Tief/Mitteltöner L 9811
oder L 9821 ergänzt um zwei Kalotten-Hochtöner des Typs L 9801. Zu
dem Artikel, der für 79,50 DM angeboten wurde, heißt es in der Anzeige: „Der
Topschlager für HiFi-Fans – 80/100 W-HiFi-Schallwandbausatz bestehend aus vier
hochwertigen HiFi-Lautsprechern: zwei Tieftonsystemen mit Gummisicke 200 mm Ø
und zwei Hochton-Kalotten-Lautsprecherchassis – geeignet für HiFi-Verstärker
bis 100 W pro Kanal – Um einen optimalen Klang zu erreichen, wurde eine
spezielle Frequenzweiche entwickelt. Ferner werden mitgeliefert: Bespannstoff,
Filzstreifen, Schrauben, Anschlusskabel mit Lautsprecherstecker und
ausführliche Bauanleitung. Belastbarkeit: 80/100 W, Frequenzbereich: 22 – 22.000
Hz, Impedanz: 4 – 8 Ω, Abmessungen: 600 x 350 x 100 mm“.
Im CONRAD-Katalog 1990 wurden dann noch vier verschiedene RFT-HiFi-Lautsprecher-Bausätze
angeboten. Mit der Bestell-Nr. 330590 war der 60 Watt-HiFi-Bausatz, 2-Weg
für 24,50 DM erhältlich. Hierzu heißt es in der Produktbeschreibung: „Bestehend
aus 1 Kalotten-Hochtöner und 1 Tieftöner, 200mm Ø (Magnet-Ø 92mm),
Musikbelastbarkeit 60W / 40W Sinus, Übertragungsbereich 45 – 20.000Hz,
Verstärkerimpedanz 4Ω, Lieferung komplett mit Trennkondensatoren für den
Hochtonbereich.“ Anhand des Bildes, der Beschreibung und der parallel angebotenen
RFT-Chassis wurde hier vermutlich der 25VA/4Ω-Tieftöner L 2911
und der 25VA/4Ω-Kalotten-Hochtöner L 9806 angeboten. Außerdem war mit
der Bestell-Nr. 330604 für 69,- DM der 150 Watt-HiFi-Bausatz, 3-Weg
erhältlich. Hierzu heißt es: „Bestehend aus 1 Kalotten-Hochtöner, 1
Kalotten-Mitteltöner und 1 Tieftöner, 200mm Ø (Magnet-Ø 120mm),
Musikbelastbarkeit 150W / 100W Sinus, Übertragungsbereich 45 – 20.000Hz,
Verstärkerimpedanz 4-8Ω, Lieferung komplett mit Spezialweiche“. Hier wurde wohl
je ein 40VA/4Ω-Tieftöner L 2921, ein 25VA/4Ω-Mitteltöner L 9821
und ein 25VA/4Ω-Hochtöner L 9811 angeboten. Die nächste Steigerung war
der mit der Bestell-Nr. 330612 der 300 Watt-HiFi-Bausatz, 3-Weg für 99,-
DM. Hierzu heißt es: „Bestehend aus 1 Kalotten-Hochtöner, 2 Kalotten-Mitteltönern
und 2 Tieftönern, 200mm Ø (Magnet-Ø 120mm), Musikbelastbarkeit 300W / 200W
Sinus, Übertragungsbereich 45 – 20.000Hz, Verstärkerimpedanz 4-8Ω, Lieferung
komplett mit Spezialweiche“. Hier wurden wohl je zwei L 2921, zwei L
9821 und ein L 9811 angeboten. Diese Kombination gab es schließlich
noch im Doppelpack mit der Bestell-Nr. 330620 als 600 Watt-HiFi-Bausatz,
3-Weg für 198,- DM. Hierzu heißt es: „Bestehend aus 2 Kalotten-Hochtönern,
4 Kalotten-Mitteltönern und 4 Tieftönern, 200mm Ø (Magnet-Ø 120mm),
Musikbelastbarkeit 600W / 400W Sinus, Übertragungsbereich 45 – 20.000Hz,
Verstärkerimpedanz 4-8Ω, Lieferung komplett mit Spezialweiche“. Hier wurden
wohl auch wieder je vier L 2921, vier L 9821 und zwei L 9811
angeboten.
Zu den zuvor beschriebenen RFT-Bausätzen
gab es mit der Bestell-Nr. 913081 für 14,80 DM noch das Buch HiFi-Boxen
selbstgebaut. In der Beschreibung heißt es hierzu: „4 detaillierte RFT
HiFi-Bauvorschläge mit Gehäusezeichnungen, Stückliste, Schaltungsaufbau und
vielen technischen Tipps und Informationen (36 weitere Bauvorschläge) finden
Sie in unserem Buch HiFi-Boxen selbstgebaut. Inhalt 165 Seiten“.
EAL S 6601 (3-Wege-Lautsprecher-Bausatz)
Das
abgebildete Set wurde in der schwierigen Nachwende-Zeit bei EAL in Leipzig
produziert & u.a. über CONRAD electronic vertrieben. Der Bausatz
eignet sich zum Aufbau einer Bassreflexbox mit 35 Liter Bruttovolumen. Zum
Lieferumfang gehört der Tieftöner L 2931, Mitteltöner L 2474 sowie
Kalotten-Hochtöner L 9841, des Weiteren die komplette – bereits
bestückte – Frequenzweiche, ein Bassreflexrohr, Kabel, Schrauben und eine
ausführliche Dokumentation. Die Nennleistung des Sets ist hier mit 100 VA
angegeben bei einem Übertragungsbereich von 30 bis 22.000 Hz.
Die 1-Wege-Lautsprecherbox k20 sensit wurde ab 1972 bei der
Gerätebau Hempel KG Limbach (HELI) und später im VEB Statron
Fürstenwalde Betriebsteil Gusow produziert. Die als Ergänzung zum Steuergerät
HELI rk5 sensit gedachte Kugelbox ist bestückt mit dem 210mm-Breitbandlautsprecher
KSP 215 der Firma Schulz aus Berlin-Weißensee. Untergebracht
wurde dieser in einem weißen Kugelgehäuse aus Pappverbundstoff mit
Rauhputz-Beschichtung, das in der Kartonagenfabrik Wurzen gefertigt wurde.
Die Nennbelastbarkeit beträgt 20 VA bei einer Höchstbelastbarkeit von 25 VA und
einer Impedanz von 6Ω.
HELI LK 20 & LK 22
Bei der ansonsten mit der k20 sensit identischen LK 20
wurde als Gehäusematerial PUR-Hartschaum verwendet. Die LK 22 weist
zusätzlich noch eine besondere Formgebung auf. Ob es sich bei dieser Box nur um
Entwicklungsmuster oder eine wirklich produzierte Box handelt, ist mir nicht
bekannt.
K 20 E
K 24 & LK 240
Die
Standbox k24 sensit (Bild) wurden in den 1970er Jahren parallel zu den K
20 bei der Hempel KG (HELI) in Limbach-Oberfrohna gefertigt. Sie ist
mit vier baugleichen Breitbandlautsprechern des Typs L 2302 bestückt und
ebenfalls mit sehr ungewöhnlichen Gehäusen ausgestattet. Dieses besteht bei der
LK 240 aus konventionellen MDF-Holzplatten. Die vier Breitbandlautsprecher
mit Hochtonkegel sorgen bei beiden Boxentypen für eine Nennbelastbarkeit von 25
VA bei einer Impedanz von 6 Ω.
Die 2-Wege-Kompaktbox KB 25 wurden Ende der 1970er Jahre
bei Fernsehen-Radio (FERA) in Berlin produziert. Sie hat eine Nennbelastbarkeit
von 15 VA bei einer Impedanz von 6Ω. Die Lautsprecherbestückung dürfte mit den REMA
andante-Boxen übereinstimmen (L 2901 und L 5904). Die Typenbezeichnung
orientiert sich vermutlich am Innenvolumen des Gehäuses (Kompakt-Box 25 Liter).
FERA KB 35 A
Die
bei Fernsehen Radio (FERA) in Berlin produzierte 2-Wege-Lautsprecherbox KB
35 A ist mit jeweils zwei Tieftönern des Typs L 2901 und zwei
Hochtönern L 5904 bestückt. Diese kamen einzeln bereits in der B 9225
REMA andante zum Einsatz. Der Klang der 550 mm hohen Box ist trotz der sehr
einfachen Konus-Hochtöner erstaunlich gut. Die Typenbezeichnung orientiert sich
vermutlich wieder am Innenvolumen des Gehäuses (Kompakt-Box 35 Liter).
FERA B 10 A
FERA K 50
Die
um 1977 produzierte FERA K 50 ist wie die B 9225 REMA andante mit
dem Tieftöner L 2901 und dem Hochtöner L 5904
bestückt. Auch optisch ähneln sie den REMA andante 8xx-Boxen sehr stark,
das Gehäuse weist jedoch eine geringere Tiefe auf. Auch die Frequenzweichen mit
dem STATRON-Trafo/Übertrager des Typs 6439.01-06.00Bv sind deutlich
aufwendiger gehalten. Hierdurch ließ sich wohl auch die geringere Impedanz von
4Ω statt 6Ω erzielen. Als Hersteller findet sich im Gehäuseinneren der VEB
Vereinigte Gehäuseindustrie Sonneberg.
FERA K 150
Die 2-Wege-Kompaktboxe FERA K 150 wurden als Ergänzung zur
HiFi-Kombination FERA 150 produziert. Die Lautsprecherbestückung mit je
einem L 2921 und L 5904 entspricht der B 9251.
Die 1-Wege-Kompaktbox REMA arietta 730/734 wurden in den 1970er
Jahren mit dem gleichnamigen Steuergerät ausgeliefert. Bestückt ist sie zumeist
mit dem 125mm großen 6VA/6Ω-Breitbandlautsprecher L 2301 aus dem VEB
Fernmeldewerk Leipzig. Parallel hierzu gab es aber auch Boxen mit
gleichgroßen polnischen Chassis des Typs UNITRA-TONSIL GD 12/8, die
trotz höherer Leistungsangabe mit 8VA meiner Meinung nach schwächer ausgelegt sind.
Auch bei dieser Box wurde die Nennbelastbarkeit auf dem Gehäuse mit 6 VA bei
einer Impedanz von 6Ω ausgewiesen. Die Lautsprecherblende besteht teilweise aus
einem Lochblech, andere Boxen sind wiederum mit Stoff bespannt.
REMA andante 740/744
Die 1-Wege-Lautsprecherbox REMA andante 740/744 wurden Ende
der 1970er Jahre bis 1984 zusammen mit dem gleichnamigen Steuergerät
ausgeliefert. Bestückt ist die Box mit dem 125mm-Breitbandlautsprecher L
2301. Sie ist mit einer Nennbelastbarkeit von 6 VA bei einer Impedanz von 6Ω
angegeben. Die Lautsprecherblende besteht teilweise aus einem Lochblech, andere
Boxen sind wiederum mit Stoff bespannt.
Die Box 2 wurde um 1962 im VEB
Fernsehgerätewerk Staßfurt produziert. In dem 550 x 300 x 320 mm Gehäuse
kam jeweils ein Breitbandlautsprecher des Typs L 2659 PBO und ein Hochtöner
LP 554-6 zum Einsatz. Der Vertrieb erfolgte für 131,- M pro Stück.
Der
Campinglautsprecher KURS wurde
vermutlich in den 1950er oder 1960er Jahren im PGH Funktechnik Leipzig produziert. Das Bakelitgehäuse ist
kupferfarben oder blau in Hammerschlagoptik lackiert und mit der zu dieser Zeit
üblichen Lautsprecher-Stoffbespannung sowie Papprückwand versehen. Im Gehäuse
findet sich lediglich der Lautsprecher selbst mit einer Nennbelastbarkeit von
1,5VA bei einer Impedanz von 5Ω sowie zwei Telefonbuchsen an der Rückseite, die
im Abstand genau zu den damals üblichen Lautsprechersteckern passen. Neben der
abgebildeten Variante gab es die Boxen auch mit integriertem Lautstärkeregler im
unteren Bereich der Gehäusefront. Beide Typen waren als mobile Lautsprecher zu
DDR-Autoradios gedacht, welche den eingebauten Fahrzeug-Lautsprecher nach
Anstecken der KURS teilweise
automatisch abschalten.
LCS 1020 Aktivbox
Die
Stereo-Aktivboxen-Set LCS 1020 wurde
als Ergänzung zum Walkman LCS 1010
produziert. Hierbei handelt es sich um einen Aktivlautsprecher mit integriertem
Verstärker ergänzt um eine zweite Box ohne Verstärker.
LCS 1040 Passivbox
Die
Mono-Passivbox LCS 1040 wurden als Ergänzung
zum Walkman LCS 1010 produziert. Hierbei
handelt es sich um einen Passivlautsprecher ohne eigenen Verstärker.
Lady (Box)
Die hier abgebildete Box stammt aus der Feder der Stern-Radio-Designerin
Frau B. Ehrlich und diente als Ergänzung zum gleichnamigen Steuergerät. Sie
schrieb mir hierzu: „Das Steuergerät Lady ist aus dem Auftrag entstanden, die
Leiterkarte des SKR 700 in einem neuen Produkt unterzubringen. Es durfte keine
Position auf der Leiterkarte verändert werden. Es sind verschiedene Lösungen in
einem internen Wettbewerb entstanden und mein Entwurf wurde favorisiert. Ich
wollte ein kleines Deck entwickeln, welches sich die Leute hinstellen können,
die noch keine 4500,- DDR-Mark für ein großes Deck ausgeben konnten. Auch
wollte ich dem ewigen kantigen Design in der Branche etwas weicheres Harmonischeres
entgegensetzten. Daher die Halbzylinder in der Front. Durch den Anschnitt für
die Tasten entstand eine interessante Formensprache. Leider ist daraus nur ein
erstes Funktionsmuster entwickelt worden. Ich habe ganz frei ein Kassettendeck
dazu entwickelt und später im Eigenauftrag noch die verstellbaren Boxen, so
dass der Abstrahlwinkel immer gleich gut ist, egal ob die Boxen auf der Erde
stehen oder oben im Regal.“
In Westdeutschland wurden ziemlich monströse
4-Wege-Boxen ohne nähere Herstellerangabe mit der Typenbezeichnung „500 Watt
4-Wege Disco-Box“ vertrieben. Neben je zwei Hochtonhörnern und drei Mitteltönern
aus offensichtlich fernöstlicher Produktion kamen je vier Tieftöner des Typs
RFT L 2911 zum Einsatz. Ergänzt wurde das Ganze um vier Bassreflexrohre.
Nachdem mir die Teile auf Nürnberger Flohmärkten schon mehrfach über die Wege
gelaufen sind, scheint es sich schon um eine kleine Serienproduktion gehandelt
zu haben. Die Boxen gab es in einem ziemlich gruseligem Kirschbaum-Dekor und in
der Farbe schwarz. Die Typenaufkleber auf den L 2911 fehlen komplett (vom
Anbieter evtl. über CONRAD electronic bezogen?). ________________________________________________________________________________________________
HOK 80
Der
halboffene HiFi-Stereo-Kopfhörer HOK 80 wurde ab Anfang der 1980er Jahre
im VEB Keramische Werke Hermsdorf produziert. Die Typenbezeichnung steht
hierbei für „Hermsdorfer Orthodynamischer Kopfhörer (Modelljahr 19…) 80“.
Der Anschluss des dynamischen 60Ω-Kopfhörers erfolgt über einen DDR-üblichen
Würfelstecker (DIN). Später wurde der HOK 80 durch den DHK 8 (Dynamischer
halboffener Kopfhörer) mit farbigen Schaumstoffpolstern abgelöst.
Neben
dem Vertrieb in RFT-Geschäften der DDR wurden der HOK 80 auch
über die GENEX Geschenkdienst GmbH in Westdeutschland angeboten. Die
Bezahlung erfolgte hierbei in D-Mark mit anschließender Lieferung an den
angegebenen Geschenkempfänger in der DDR. So wurde der Kopfhörer im GENEX-Katalog
von 1986 für 45,- DM angeboten. In der Produktbeschreibung heißt es zur hierzu:
„Mehr Freude am guten Ton – HIFI-Stereo-Kopfhörer HOK 80 2 x 60Ω – Der
halboffene Kopfhörer mit orthodynamischem System. Transparentes Klangbild,
kräftige Bässe, klare Mitten und brilliante Höhen. Ausgeglichener
Schalldrucklauf, kleinster Klirrfaktor und hohe Belastbarkeit der Systeme.
Keine Eignung für Blaupunkt- und japanische Geräte.“
DK 66
Der
Stereo-Kopfhörer DK 66 wurde in den
1970er Jahren im PGH Funktechnik Leipzig
produziert und für 52,- M in der DDR vertrieben. Den 2x400Ω-Hörer mit einer
Nennleistung von 2x90mVA und einem Frequenzbereich von 20 – 15.000 Hz gab es
mit ELA-Stecker (Bild) oder Diodenanschluss (DIN).
Neben
diesen beiden Steckervarianten gab es auch Kopfhörer mit zwei
Strich/Punkt-Lautsprecher-Steck-Kupplungen, die zwischen den Verstärkerausgang
und den Boxen geschaltet werden können. Hierdurch ist der Betrieb auch an
Verstärkern ohne Kopfhöreranschluss möglich. Vor der Nutzung müssen jedoch die
Lautsprecher erst umständlich abgesteckt werden oder sie laufen beim
Durchschleifen weiterhin mit.
DK 78
Der Stereo-Kopfhörer DK 78 wurde ab Ende der 1970er Jahren im zwischenzeitig
umbenannten VEB Funktechnik Leipzig produziert und für 150,- M in der
DDR vertrieben. Den 2x400Ω-Hörer gab es mit ELA-Stecker oder Diodenanschluss
(DIN Würfelstecker).
DK 85
Beschreibung folgt!
Neben
dem Vertrieb in RFT-Geschäften der DDR wurden der DK 85 auch über
die GENEX Geschenkdienst GmbH in Westdeutschland angeboten. Die
Bezahlung erfolgte hierbei in D-Mark mit anschließender Lieferung an den
angegebenen Geschenkempfänger in der DDR. So wurde der Kopfhörer im GENEX-Katalog
von 1986 für 35,- DM angeboten. In der Produktbeschreibung heißt es zur hierzu:
„Dynamischer Stereo-Kopfhörer DK 85 – Nennimpedanz 2 x 30Ω, akustisches
Arbeitsprinzip offen, Anschlusskabel 2,5 m, Gewicht einschließlich Kabel 80 g,
nicht geeignet für Blaupunkt- und japanische Geräte.“
Die
Stereo-An & Umschalteinheit 79 wurde ab vermutlich 1979 im VEB
Funktechnik Leipzig (FTL) produziert und ermöglicht den Anschluss von bis
zu fünf Kopfhörern oder drei Lautsprecherpaaren an einem Stereo-Lautsprecherausgang.
Hierbei können die beiden Anschlussstecker zwischen die Verstärkerausgänge und
Lautsprecher gelegt werden. Speziell bei Verwendung mit Lautsprechern ist aber unbedingt
die Impedanz zu beachten, da sie sich mit jedem Lautsprecher weiter verringert.
Gedacht war das Gerät aber auch hauptsächlich für Kopfhörer, die in der DDR
teilweise auch mit Strich-Punkt-Steckern versehen wurden. Neben drei
Strich/Punkt-Buchsenpaaren stehen noch zwei Stereo-Würfelbuchsen zur Verfügung.